RHEINISCHE POST
04.03.2008

Kirchenschiff von Christus König ist jetzt ein Zeltlager

Von Julian Weimer

Blick in die Kirche
Blick in die Kirche

HOCHFELD Für drei Wochen sind aus der Christus König Kirche in Hochfeld alle Kirchenbänke aus dem Mittelschiff raus geräumt. Zehn bunte Zelte stehen nun stattdessen mitten in der Kirche. "Jesus verhaftet" steht auf einem Blatt, das in einem der Zelte hängt. Darunter folgt ein Zeitungsartikel, der biblische Geschichte in moderner Form erzählt. Viele Teppiche, eine Wasserpfeife und Sitzkissen liegen im nächsten Zelt. Dazu einige Kinderspiele, immer mit den Themen "Bibel" und "Glaube". An den Wänden hängen große Zettel mit Informationen zum arabischen Kaffee und der Wasserpfeife. In einer Ecke des Kirchengebäudes türmen sich Steine auf, darunter liegt ein Zettel mit der Aufschrift "Klagemauer". In einem der Zelte können die Kinder ihre Fürbitten auf Zettel schreiben und dann zwischen die Steine der Klagemauer stecken.

Die Ausstellung "Kirche im Zelt" hat in Hochfeld buchstäblich ihre Zelte aufgeschlagen und wird dort nun bis Ostermontag von rund 30 freiwilligen Helfern allen Besuchern näher gebracht. "Wir möchten Kontakt zur Bibel ermöglichen", erklärt Ingeborg Bongardt, die die Zeltstadt mit Duisburgs Stadtjugendseelsorger Claus Optenhöfel organisiert hat, "die Ausstellung zeigt, dass die Bibel nichts Altertümliches ist, das uns heute nichts mehr angeht." Sie hat sich die vollen drei Wochen Zeit genommen und bietet selber im Durchschnitt drei Führungen am Tag an. "Normalerweise ist Bibel im Unterricht ja etwas sehr Trockenes", sagt sie, "bei uns kann man hier etwas davon riechen, anfassen, schmecken und überhaupt erstmal sehen."

83 Gruppen, darunter Schulen, Kommunionsgruppen, Familien und Verbände, haben sich für die Führungen schon angemeldet. Eigentlich ist der Terminkalender damit voll. Aber für einzelne Besucher bestehe die Möglichkeit, an die Gruppen spontan Anschluss zu finden, versichert Ingeborg Bongardt. Für Besucher ist die Kirche unter der Woche von 9 bis 19:30 Uhr geöffnet. "Man muss einfach nur anrufen und fragen, was noch möglich ist", rät sie dagegen größeren Gruppen. Es ließen sich mit Sicherheit auch da noch Möglichkeiten finden.

Für Claus Optenhöfel ist die Zeltstadt ein Auftakt zu neuen Wegen, an Kinder und Jugpndliche mit dem Thema Kirche in Duisburg heran zu treten. "Es gibt jetzt hier an der Kirche eine neue Jugendreferentin", sagt er, "die wird jetzt Kontakte zu Schulen aufnehmen und schauen, was sonst noch möglich ist." Die Kirche Christüs König solle zur Jugendkirche" des Stadtzentrums werden. "Wir zentrieren die Angebote für Jugendliche hier. Wir haben gemerkt, dass nicht jede Gemeinde für sich selbst Jugendarbeit machen kann", erklärt er.

(aus: RHEINISCHE POST vom 4. März 2008)


Führungen

Die Christus König Kirche ist während der Ausstellung "Bibel im Zelt" montags bis freitags von 9 bis 19:30 Uhr für alle besucher geöffnet. Am Sonntag, 9. März, gibt es offene Führungen für alle Interessierten. Und zwar um 12:15, 15 und 18 Uhr. Am Sonntag, 16. März, noch einmal eine um 12:30 Uhr.