3. September 1982 - Kölner Domfestmesse beim Katholikentag in Düsseldorf

Nachtmusik in Mariä Empfängnis

Kölner Domfest-Messe

Logo Katholikentag 1982

Einen Kontrast zu den sonst sehr vom Pop-Sound bestimmten geistlichen Musiken bot die "Kölner-Domfest-Messe", die als Nachtmusik in Mariä Empfängnis erklang.

Die großräumige Kirche war sehr gut ausgewählt für die zum Teil mächtig orchestrierte Messe von Klaus Lüchtefeld (Text) und Heinz Martin Lonquich (Musik).

Thema dieser nächtlichen Meßfeier war die Besinnung darauf, was das "Haus des Herrn" heute bedeuten kann. So erklang als Einleitung ein pompöses Vorspiel im Stile erhabener Filmmusik. Als besonders gelungen zeigte sich die Einheit zwischen Chorgosang, Solisten und Gemeindegesang.

Auskomponierte Chorsätze wurden klangvoll gesungen von den Chören Christ-König (Duisburg), Dionysus (Krefeld) und dem Jugendchor Bonifatius (Düsseldorf). In die instrumentierten Chorteile konnte dann die Gemeinde refrainartig einstimmen oder sich an der kanonischen Gestaltung beteiligen. Liturgische Teile wurden bruchlos einbezogen. Dazwischen standen meditative Passagen von Solisten, ein wenig im Musical-Stil dargeboten, doch mit Anklängen an altkirchliche Weisen.

Uberhaupt verhalf die Musik zu einer sakralen Atmosphäre durch Anleihen des Weihevollen bei Wagner, der Klanggewalt bei Mussorgski, der Intimität beim gefühlvollen Blues, aber auch apokalyptische Klänge im Stile der turbae bei Penderecki wurden heraufbeschworen.

Alles in allem erschien die Meßkomposition "Wo Jahr und Tag nicht zählt" abwechslungsreich, doch aus einem Guß. Hans Jürgen Böckeler dirigierte den großen musikalischen Apparat umsichtig.

Fu

(aus: Rheinische Post)