Juni 1994

Abschied von den Augustinern

Br. Martin, Br. Thomas, P. Egbert, P. Rainer
Der letzte Augustiner-Konvent in Duisburg: Br. Martin Kuhn, Br. Thomas Patri, P. Egbert Reil, P. Rainer Nörthen

Nach 41 Jahren Seelsorge in Duisburg verläßt der Augustiner-Orden endgültig das Bistum Essen. Pater Egbert Reil (60) und Bruder Martin Kuhn (35) sind die beiden letzten Mitglieder des Augustiner-Konvents in der Duisburger Rektoratspfarrei Christ-König, dem seit seiner Gründung 1953 insgesamt 36 Patres und Brüder angehörten. Mit einem Festgottesdienst und einem bunten Programm verabschiedete sich die Christ-König-Gemeinde beim Pfarrfest von "ihren" Augustinern.

"Es wird in Zukunft keinen Konvent der Augustiner im Bistum Essen mehr geben. Wir haben zu wenig junge Leute und müssen unsere Aufgaben konzentrieren", sagte Pater Egbert. Für den Prior des Duisburger Augustiner-Klosters ist es ein wehmütiger Abschied. Die Revierstadt ist dem Pfälzer zur zweiten Heimat geworden. Von 1968 bis 1976 war er Kaplan in der Augustiner-Gemeinde. 1989 kehrte er aus Berlin an den Rhein zurück und wurde Seelsorger am Duisburger Bethesda-Krankenhaus. Seit 1991 war er Pfarrer von Christ König. "Die unverwüstliche Liebenswürdigkeit dieses Stadtteils ist mir besonders ans Herz gewachsen. Es war immer eine schöne und spannende Arbeit." Der Ordensmann geht in das oberpfälzische Augustiner-Kloster Weiden, wo er bereits sein Noviziat verbrachte. "In Weiden mache ich ein Sabbatjahr und werde Kurseelsorger für Preußen sein, die in Bayern Urlaub machen." Bruder Martin wird als Gemeindereferent in einem Würzburger Pfarrverband arbeiten. Er war seit 1987 in Christ König vor allem in der Jugend- und Familienseelsorge tätig.

(aus: Ruhrwort, 4. Juni 1994)