Bernhard Jakschik

Liebe Christus-König-Gemeinde!

Um Ostern 1994 entschied der damalige Bischof von Essen, Dr. Hubert Luthe, dass Pfarrer Rainer Hesse, Pfarrer Franz-Josef Reidick und ich die Gelegenheit erhalten sollten, in Christus König mit dem Leben in einer "vita communis" zu beginnen. Kurz danach sind Rainer Hesse und ich an einem Abend inkognito nach Duisburg gefahren, um uns den Ortsteil einmal anzuschauen. Wir sind durch die Straßen von Christus König gegangen und schließlich auf ein Bier im Bienenkorb eingekehrt. Dort sah ich an der Wand Bilder vom Karneval und erahnte, dass hier eine andere Mentalität zu finden ist als in Westfalen, woher ich komme, oder im Bergischen Land, wo ich meine letzte Kaplansstelle hatte.

In der Tat durfte ich später die Erfahrung machen, dass die Duisburger sehr humorvoll sind und der Karneval eine große Rolle spielt. So wurde die selbstverständliche Erwartung an den Pfarrer herangetragen, zum Gemeindekarneval in die Bütt zu gehen. In einem Jahr brachte ich es sogar auf neun Karnevalsauftritte, allerdings war dies bereits nach der Fusion im Jahre 2000. Ich glaube, dass der Humor uns sehr geholfen hat, all die schwierigen Fragen und Probleme anzugehen, die sich in diesen letzten Jahren stellten.

Unser Ortsteil unterliegt einem weitgehenden Wandel und wir müssen uns auf die neue Situation einstellen. Von den ehemals über 20.000 Gemeindemitgliedern in St. Bonifatius, St. Peter und Christus König sind nicht einmal mehr 6.000 übriggeblieben. Die Budgetierung führte zu einem deutlichen Stellenabbau bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gemeinden. Z. B. hatten wir früher einen hauptamtlichen Küster, und nun verrichten Ehrenamtliche diesen Dienst. Die Veränderung der kirchlichen Landschaft forderte uns auf, neue Wege zu gehen, und so wuchs dann der Entschluss, im Jahre 2000 mit den Hochfelder Nachbargemeinden zu fusionieren. In diesem Prozess ging es aber auch darum, die Eigenart der einzelnen Gemeindeteile zu wahren und auch weiter pfarrliches Leben in den Gemeindezentren zu ermöglichen.

In diesem Jahr nun kann Christus König auf eine 50-jährige Geschichte zurückblicken. Auf der einen Seite dürfen wir dankbar auf diese 50 Jahre zurückblicken mit ihren Höhen und Tiefen, mit ihren Auf- und Abbrüchen und vor allem mit dem großartigen Engagement von so vielen Gemeindemitgliedern. Aber wir blicken auch in die Zukunft. Wir erahnen, dass Wichtiges vor uns liegt, allein wenn ich an das Weltjugendtreffen denke, das in zwei Jahren in Köln stattfindet und wobei unser Beitrag sehr gefragt sein wird. Wir werden miteinander die richtigen Schritte für die Zukunft entdecken. Der Duisburger Humor wird uns dabei helfen.

In all dem dürfen wir uns sicher sein, dass wir in Jesus Christus selbst den besten Wegbegleiter haben, dem ja unsere Kirche und Gemeinde als König besonders ans Herz gelegt ist.

Bernhard Jakschik
Pfarrer