P. Marcellus Jahnel OSA

Grüß Gott!

In die Jahre kommen -
das ist für viele nichts Erstrebenswertes. Höchstens noch für Heranwachsende: "Wenn ich einmal groß bin, dann ...!"

In die Jahre kommen -
das heißt auch wachsen und reifen können, meint dauern. Damit das gelingt, braucht es Beharrlichkeit und Treue. Ich hoffe, dass in diesem Sinne die Gemeinde Christus König in die Jahre gekommen ist; dass der Anfangseifer noch andauert, dass Beharrlichkeit nicht Starrsinn bedeutet und die Treue weiß, auf welches Fundament des Vertrauens sie gründet.

Das Kirchengebäude von Christus König wird 50, hat ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel oder unter dem Dach. Das gilt es zu feiern, nicht um ständig rückwärts zu blicken, sondern nach vorn, um vom sogenannten Gründergeist zu lernen und ihn neu zu beleben für die Aufgaben, die heute vor der Gemeinde liegen. Ich wünsche mir, dass alle mitmachen beim Feiern und beim Gestalten - nicht mehr des Kirchengebäudes, sondern der Gemeinde unter veränderten heutigen Bedingungen.

Ich selbst bin unterdes in die Jahre gekommen wie viele von Ihnen, die mit mir als damaligem Pfarrer (von 1968-1987) bemüht waren, "Gemeinde des Herrn" zu verwirklichen. Gemeinsam waren wir unterwegs und sind noch längst nicht "fertig", sondern immer noch offen für Neues: Sie vor Ort - oder wo immer Sie leben - und ich im Augustinerkonvent, an der Wallfahrtskirche und im Pfarrverband Fährbrück bei Würzburg.

Ich wünsche sehr, dass Männer und Frauen, die noch nicht so in den Jahren sind, sich jetzt einbringen für die Sache Jesu, d. h. für die Menschen in der Gemeinde Christus König innerhalb der großen Pfarreiengemeinschaft. Dass an Stelle der Augustiner eine geistliche Gemeinschaft, eine Fokolarpriester-Kommunität in das ehemalige Konventsgebäude eingezogen und für die Seelsorge verantwortlich ist, ist sicher mehr als ein Glücksfall. Und dass unter ihnen - wie immer wieder zu hören und zu erfahren ist - brüderliche Gemeinschaft und herzliche Gastfreundschaft gelebt werden, hat bestimmt einen biblischen "Sauerteig-Effekt".

Ich wünsche meinem Bruder im priesterlichen Dienst, Pfarrer Bernhard Jakschik, seinen Mitbrüdern und allen Gemeindemitgliedern von Christus König Freude im Glauben, ein lebendiges Gemeindeleben und eine gute Zukunft; ja auch Gelassenheit. Denn Pfarrer kommen und gehen, Christus, der König aber bleibt derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.

Ihr P. Marcellus Jahnel OSA