Axel Hermann

Ein halbes Jahrhundert Christus-König-Kirche

Das Gotteshaus wurde gebaut in einer Zeit des wirtschaftlichen Wiederaufstieges. In den sechziger und siebziger Jahren boomte die Industrie auch in Duisburg-Hochfeld. Der Himmel über dem Revier war zwar nicht blau, dafür waren viele Menschen in Brot und Arbeit.

Die Zeiten sind vorbei. Nach dem Niedergang der metallverarbeitenden und chemischen Industrie ist die Arbeitslosigkeit extrem gestiegen. Aus Hochfeld wurde ein Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf und der zweitgrößten sozialen Belastung in ganz Duisburg. Wer hier keine Arbeit mehr fand oder es sich finanziell leisten konnte, zog aus Hochfeld weg - mit dramatischen Folgen auch für die Kirchengemeinden.

Die Evangelische Gemeinde in Hochfeld schrumpfte auf nunmehr ca. 4.700 Mitglieder. Ich weiß, dass es den katholischen Gemeinden ähnlich ergangen ist. Mit der Zusammenlegung der drei katholischen Gemeinden Hochfelds wurden notwendige strukturelle Maßnahmen getroffen.

Notwendig ist es auch, dass die Christen im Stadtteil enger zusammenrücken, nicht um sich abzugrenzen, aber um ein weiterhin starkes Zeugnis von unserem gemeinsamen Herrn und Heiland Jesus Christus ablegen zu können. Dass die Entwicklung dahin geht, betrachte ich als ein großes Geschenk Gottes.

Die Ökumene ist lebendig. Viele gemeinsame Gottesdienste im Kirchenjahr sind mittlerweile selbstverständlich, dazu der ökumenische Kreuzweg, der durch alle Kirchen Hochfelds - auch durch Christus König - führt. Kürzlich gab es ein Orgel-Wandel-Konzert; ökumenische Bibelwochen und Einkehrtage gehören zum Programm. Vieles mehr.

Die Christus-König-Kirche ist und bleibt für mich ein wichtiges Wahrzeichen christlicher Präsenz im Stadtteil. Allen, die in und um Christus König leben und arbeiten, wünsche ich Gottes reichen Segen.

Axel Hermann
Pfarrer und Präses des Presbyteriums der Ev. Gemeinde Hochfeld