Leben in der Kirche, mit der Kirche

In St. Peter bin ich zur Kommunion gegangen. Über St. Bonifatius habe ich meinen Mann kennen gelernt. Selbstverständlich ging man Sonn- und Feiertags zur Kirche und regelmäßig zur Beichte. In meiner Kindheit und Jugendzeit habe ich das, was mit Kirche zusammenhing, als aufgezwungen empfunden, was mit der damaligen Erziehung zusammenhing.

Erst später hat sich diese Einstellung geändert. Es kommt wohl auch sehr darauf an, wie man Kirche, Glauben und Gemeinde erlebt. So bin ich Anfang der 70er Jahre über den Kindergarten zur damaligen jungen Gemeinde Christus König gekommen. Nach und nach lernte ich immer mehr Gemeindemitglieder kennen, was nicht unwesentlich mit den vielen Aktivitäten in dieser Kirche zusammenhing.

Die vielen dort tätigen Patres hatten eine andere Offenheit dem Leben gegenüber, als ich es bisher kennen gelernt hatte. Auch meine Kinder fühlten sich bis ins Erwachsenenalter sehr wohl hier. Den Patres, die sich viel Mühe mit den Jugendlichen gemacht haben, sei im Nachhinein noch gedankt.

Christ-König hatte schon immer einen aktiven Chor, der uns viele musikalische Ereignisse, Messen mit tiefgehenden Texten und neuer Musik gebracht hat. Als der Chor sich auflöste, war das schon sehr schmerzlich.

Die vielen Gruppen und Kreise, die damals entstanden sind, existieren teilweise heute noch.

Pfarrfest 1987
Pfarrfest 1987

Viele Freundschaften fürs Leben hat diese Gemeinde gestiftet. Ich gehöre z. B. einer Gruppe von Wanderfreunden an, die sich seit dem Ostersonntag 1986 auf den Weg macht. Die einst nach festlicher Ostermesse um 6 Uhr und gemeinsamem Frühstück im Pfarrsaal entstandene Idee, den Tag noch weiter miteinander zu verbringen, hat sich bis heute erhalten. Wir machen seitdem mit mehreren Ehepaaren diese Osterwanderung in Gottes freier Natur.

Man könnte noch Seiten schreiben, was kirchliches Leben so bietet. Neben Alltäglichem gibt es auch Sternstunden der Eucharistiefeier, eine besonders gelungene Predigt, Missionstage, Einkehrtage, viele Feste und viel aktive Arbeit. Viele werden die gleichen Erfahrungen gemacht haben.

Mit dem Weggang der Augustiner hat sich die Gemeinde sehr schwer getan. Doch nach und nach, nachdem man die neue Pfarrleitung etwas besser kennen lernte, war das Eis gebrochen. Obwohl das Angebot kleiner geworden ist, geben sich die Hauptamtlichen große Mühe, dass es weitergeht mit "Neu St. Bonifatius". Was man nach meiner Wahrnehmung zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, ist, dass Pastor Jakschik sehr kreativ ist und alle Möglichkeiten ausschöpft, die Hochfelder Gemeinden am Leben zu erhalten!

Es ist sehr schade, dass Kirche für viele nicht mehr zeitgemäß ist.

Ein Gemeindemitglied
(Name der Redaktion bekannt)