Augustiner-Jugendtreffen

"Wir feiern ein Fest in der Wüste" - Abschlussmesse beim AJT 1985

P. Jochen brachte eine Idee, alle Augustinerpatres, die Jugendarbeit leisten, mit ihren Gruppenleitern einzuladen (zum 3. Sonntag). Wenn Interesse bestehen würde, ein solches Unternehmen zu starten, würden folgende Aufgaben auf uns zu kommen: Organisation, Einladung, Unterbringung, Organisation des Wochenendes.

(Aus dem Protokoll der Gesamtleiterrunde Christus König vom 25.10.1977)

Es ging um eine Gemeindemission, die an fünf Sonntagen in der Fastenzeit 1978 stattfinden sollte. Auch für die Jugendlichen waren an jedem Wochenende ein Gottesdienst und ein Seminar geplant. Das Thema jenes 3. Sonntags lautete: "Kirche - was ist das?".

Was so schlicht am 25./26. Februar 1978 unter der Leitung unseres damaligen Kaplans P. Jochen Wawerek OSA begann, ist heute aus der Jugendarbeit des Augustiner-Ordens nicht mehr wegzudenken: die Augustiner-Jugendtreffen (AJT).

Meist einmal im Jahr finden sie seither statt, immer an einem anderen Ort, wo Augustiner eine Pfarrgemeinde, einen Jugendverband, ein Internat oder ein Jugendhaus betreuen. Auch Christus König war noch drei weitere Male Ausrichter eines AJT:

	1985 - Kaplan war inzwischen der gebürtige Duisburger P. Helmut Lückhoff OSA - feierten wir beim 10. AJT "Ein Fest in der Wüste". Und haben dazu die Hauskapelle mit Sand aus dem Kindergarten in eine Wüste verwandelt, in der man bei all dem Trubel eines solchen Wochenendes etwas Stille finden konnte. Mit diesem Treffen begann auch meine eigene AJT-Zeit.
	1992 - für die Jugendarbeit war jetzt Br. Martin Kuhn OSA zuständig - nahmen wir die "Brennpunkte unseres Lebens" unter die Lupe.
	Und 1998 - die Augustiner hatten Duisburg mittlerweile verlassen - lautete das Motto zum 20-jährigen Jubiläum "ZEIT - Zeiten Erleben im Treffen". Es war das bislang einzige AJT in einer Gemeinde, wo keine Augustiner mehr tätig sind.

Ich selbst bin mittlerweile rausgewachsen, habe auch das AJT 1998 "nur" als mithelfendes Gemeindemitglied erlebt. Aber es freut mich, dass unsere Jugend diese Tradition bis heute weiterführt - während die Regensburger, Münchener, Dülmener und Würzburger Jugendlichen bald nach dem Rückzug der Augustiner aus ihren Gemeinden auch von der AJT-Bildfläche verschwanden.

Auch das AJT hat Zeiten erlebt und im Laufe der Jahre sein Gesicht verändert. Mit einer Gesprächsrunde über die Kirche kann man heute wohl nicht mehr allzu viele Jugendliche begeistern. Heute ist ein AJT ein Event über drei oder vier Tage, mit eigenem Logo und eigenem Song, und auf dem Programm stehen Workshops, Exkursionen, Musik und Feten.

Doch heute wie schon in den Anfängen ist der Höhepunkt jedes AJTs ein lebendiger Abschlussgottesdienst, in den alle Ergebnisse und Erlebnisse des Wochenendes einfließen.

Das wird sicher auch am Himmelfahrts-Wochenende 2004 wieder so sein, wenn in Germershausen die mittlerweile 27. Auflage der Augustiner-Jugendtreffen steigt. Wieder mit Duisburger Beteiligung?

Michael Kleinwegen