Osternacht 1984
Osternacht 1984
Zu Beginn ziehen Priester und Messdiener nach draußen, ...
Osternacht 1984
... wo sich die Gemeinde auf dem noch dunklen Vorplatz um das Osterfeuer versammelt hat.
Osternacht 1984
Hinterher trifft man sich zum Osterfrühstück im Pfarrsaal.

Erinnerungen

50 Jahre Christus König - wie schnell ist das doch gegangen, bei dem Gedanken daran kommt schon ein Fünkchen Wehmut auf. Und was hat die Gemeinde in diesen 50 Jahren nicht alles erlebt - bei einem Menschen würde man wohl von einer erfüllten Zeit sprechen, voller Aktivismus und Leben.

Hochzeit, Taufe, Kindergartenzeit - Christus König hatte von Beginn an einen festen Platz in unserem Familienleben. Als Mutter erlebte ich die Kindergartenzeit meiner Kinder unter den damaligen Leiterinnen Sr. Materna und später Sr. Henriette. Neben der liebevollen Betreuung der Kinder fanden in dieser Zeit auch eine Reihe von Kindergartenaktionen, schönen Festen und Mutter-Kind-Ausflügen statt. Aber unsere Kinder zehrten nicht nur im zarten Kindergartenalter von dem reichhaltigen Angebot in unserer Gemeinde: Kommunionvorbereitung und Erstkommunion, Firmvorbereitung und Firmung, Kinderfreizeit mit P. Marcellus und später mit Br. Martin, Familiengottesdienste und Kinderbibelwochen, Jugendfreizeiten und Jugendarbeit, nicht zu vergessen das Jugendheim mit dem "Affenkäfig", Kinder- und Jugendgruppen, Kinderchöre, Jugendchor, die zwei großen Augustinerjugendtreffen, um nur einige der Stationen zu nennen, die unsere Kinder und mit ihnen natürlich auch wir als Eltern miterleben durften.

Unsere Kinder wussten wir in Christus König gut aufgehoben, aber auch wir Erwachsene fanden dort ein Zuhause. Ob "normaler" Sonntags- oder Feiertagsgottesdienst - die interessanten und anspruchsvollen Predigten der Augustinerpfarrer - insbesondere von Pater Marcellus - sind mir vor allem in Erinnerung geblieben.

Und unter all den kirchlichen Feiertagen habe ich die Ostertage immer als besonders schön empfunden. Den Anfang machte stets der Gründonnerstag mit der Fußwaschung und einer anschließenden Agapefeier mit Brot und Wein im Pfarrsaal. Es folgten die Ölbergwache in der Kapelle, am Karfreitag der Nachmittagsgottesdienst zum Leiden und Sterben Jesu und schließlich am Ostersonntag die Auferstehungsmesse bei Sonnenaufgang mit Osterfeuer und Osterfrühstück. Hier traf man viele Gemeindemitglieder zum gemeinsamen Plausch.

An eine von diesen Auferstehungsfeiern erinnere ich mich ganz besonders gerne, war es doch der Beginn einer neuen Gemeinschaft, die seither den Namen "Wanderfreunde Emmaus" trägt. Nun ist es schon seit vielen Jahren Tradition, dass wir am Ostersonntag nach Auferstehungsfeier und Osterfrühstück eine tolle Wanderung unternehmen.

Gottesdienst und Liturgie, das sind die Pfeiler dieser 50 Jahre in unserer Gemeinde, aber das ist längst nicht alles. Die wunderbaren Konzerte und Festgottesdienste mit unserem Christus-König-Chor unter der Leitung unseres damaligen Kantors Hans-Jörg Böckeler, wie etwa die "Kölner Domfest-Messe" und das "Mozart-Requiem" zeigen, dass auch musikalisch in und neben den Gottesdiensten einiges los war. Nicht zu vergessen die "In-Time Voices", die heute noch stets - nun unter der Leitung von Steffi Melisch - die Jugend- und Festgottesdienste sowohl musikalisch als auch thematisch gestalten.

Auch auf die Freizeitgestaltung versteht man sich in dieser Gemeinde: In meiner Terminplanung sind Frauenmesse mit anschließendem Frühstück und der Frauenwandertag mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Aber die vergnüglichen Höhepunkte des Jahres waren in diesen 50 Jahren in Christus König ungefragt das alljährliche Pfarrfest und der Pfarrkarneval, bei dem man schon so manches Gemeindemitglied plötzlich von einer ganz und gar unbekannten Seite erleben durfte.

Ebenso fest verankert sind die alljährlichen Pilgerwanderungen nach Kevelaer, von denen die erste 1982 zusammen mit Sr. Ernesta stattfand.

Und eines der letzten schönen Erlebnisse war für mich persönlich 1999 die Fahrt nach Rom zusammen mit Pfarrer Reidick und Pfarrer Jakschik.

Es ließen sich wahrscheinlich ganze Bücher mit Erlebnissen aus diesen vergangenen 50 Jahren füllen, und nicht immer verlief das Gemeindeleben so ganz harmonisch. Ganz im Gegenteil - wie oft da diskutiert und gestritten wurde, ob die Messdiener nun zur Wandlung im Gottesdienst bimmeln sollten oder nicht, ist nur ein Beispiel über die Streitfragen, die es in dieser Zeit gab. Aber bei all den Meinungsverschiedenheiten war es doch ein lebendiges Zusammensein.

Christus König bedeutet für mich und meine Familie ein Stück Heimat und ein Ort der Begegnung. Ich wünsche mir und allen Mitgliedern der Gemeinden Christus König, St. Peter und St. Bonifatius, dass es weiterhin so bleibt auch unter neuem Namen als Großgemeinde St. Bonifatius!

Hildegard Richard