November 2001
Früher hieß es, dass es sich ein Pfarrer nur einmal im Leben leisten könne, die Gottesdienstordnung zu ändern, weil eine solche Änderung immer mit viel Umstellung auch von persönlichen Lebensgewohnheiten der Gemeindemitglieder einhergeht.
In den sieben Jahren, in denen ich nun in Duisburg bin, habe ich bereits mehrere Veränderungen der Gottesdienstzeiten erlebt. Und die nächste zeichnet sich nun ab.
Ehrlich gesagt, ich habe ein mulmiges Gefühl, weil wir schon wieder der Gemeinde etwas Neues zumuten müssen. Aber Sie alle haben die Veränderungen der letzten Jahre mitbekommen:
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Seit dem 1. September 2000 sind wir eine Pfarrei in Hochfeld. |
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Am 1. Juli dieses Jahres ist Pfarrer Werner Goeke verabschiedet worden und arbeitet nun als Seelsorger in Duisburg-Wedau und Bissingheim. |
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Seit dem Weggang von Pater Clemens, dem Krankenhauspfarrer des Vincenz-Hospitals, ist Pfr. Rainer Hesse zusätzlich mit dem priesterlichen Dienst in diesem Krankenhaus beauftragt worden. |
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Die Anzahl der Priester im gesamten Dekanat hat abgenommen, und Pfr. Franz-Josef Reidick hat z. B. in den Herbstferien Vertretung in Wanheimerort gemacht. |
Hinzu kommt, dass es auch genügend andere Gründe gibt, warum ein Priester am Wochenende verhindert sein könnte:
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Auch Pfarrer haben fünf Wochen Urlaub (nur!). |
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Kinderfreizeiten oder Fahrten mit der Gemeinde (z. B. nach Rom). |
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Wochenendfahrten mit einem Familienkreis oder mit den Messdienern. |
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Überpfarrliche Verpflichtungen, z. B. bei Pfr. Hesse als Diözesan-Frauenseelsorger. |
Sie können sich vorstellen, dass es bei uns immer enger wird. Manchmal stehen am Wochenende neun Gottesdienste auf dem Plan. Immer häufiger haben die Priester z. T. vier Messen an einem Wochenende zu halten.
Aber auch die Kirchenmusiker müssen sich gegenseitig ergänzen und vertreten können, wenn jemand in Urlaub fährt oder einmal erkrankt.
Bei der vorletzten Pfarrgemeinderats-Sitzung hat unser Altenheimseelsorger den PGR-Mitgliedern diese Situation deutlich vor Augen geführt. Dies führte zu einer Veränderung der Gottesdienstordnung an den Werktagen und an den Wochenenden, die das Gremium einhellig beschlossen hat.
Die Veränderung an den Werktagen wurde bereits eingeführt und ist Ihnen aus der Gottesdienstordnung der letzten Wochen bekannt.
Ab dem ersten Advent, 1./2. Dezember 2001, wird die neue Ordnung für die Wochenenden in Kraft gesetzt. Es wird zwar keine Streichung von weiteren Gottesdiensten geben, aber doch zwei Änderungen:
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Die Zeiten der Vorabendmessen werden entzerrt - 17:15 St. Bonifatius, 18:30 Christus König - damit Priester und Organisten nicht von einer Kirche zur anderen hetzen müssen. |
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Die Sonntagsmesse in St. Bonifatius wird auf 11 Uhr verschoben, damit sich diese Messe mit St. Peter für Priester und Kirchenmusiker kombinieren lässt und eine gegenseitige Vertretung möglich wird. |
Ich bedanke mich für Ihr Verständnis. Vermutlich wird auch die neue Gottesdienstordnung irgendwann wieder einmal geändert werden müssen, aber ich hoffe, dass wir nun mittelfristig Ruhe haben.
Pfarrer Bernhard Jakschik