Februar 2003
Einladung zum Bibel-Teilen in der Fastenzeit
Ausgerechnet die Bibel?! Das ist doch nur was für Studierte • Oder für die ganz Frommen • Die alten Geschichten sind doch von gestern • Da steht so vieles drin, was wir doch nicht verstehen • ...
So oder ähnlich werden viele denken.
Unter dem Motto "Suchen. Und Finden." haben die christlichen Kirchen ein
Jahr der Bibel ausgerufen. Wir alle sind eingeladen, in der Bibel zu lesen und
neu zu entdecken, dass und wie die Bibel Gottes Wort an uns und unsere Zeit ist.
Worauf kommt es heute an?
Eine Erfahrung aus dem Sport könnte uns helfen:
Noch ist der Ball im Spiel. Beide Mannschaften kämpfen um die entscheidenden Punkte. Doch die Zeit läuft den Spielern davon! Wer hat die rettende Idee, wie das Spiel den richtigen Verlauf nehmen kann?
Da gibt der Trainer das Handzeichen: AUSZEIT! Das Spiel wird unterbrochen: Luft holen, nachdenken, die Köpfe zusammenstecken, sich neu vergewissern und neue Kräfte mobilisieren. Eine AUSZEIT kann spielentscheidend sein.
Auch für unsere Gemeinde im Ernstfall des Lebens und des Glaubens!
Auszeit mit der Bibel
In der Fastenzeit wollen wir ganz bewusst unseren gewohnten Gemeindealltag und die normale Tagesordnung unterbrechen und Gott zu Wort kommen lassen.
Der Pfarrgemeinderat lädt alle Gruppen der Gemeinde (Kinder, Jugend, Kolping, Frauen, Chöre, Senioren, Familienkreise, PGR und KV, ...) ein, an einem Termin in der Fastenzeit zusammenzukommen zum "Bibel-Teilen".
Gottes Wort, Seine Frohe Botschaft, will geteilt und mitgeteilt werden. Daran kann sich jeder und jede beteiligen, Vorkenntnisse in Sachen Bibel sind dafür nicht erforderlich.
Das Pastoral-Team wird Sie dabei unterstützen; vereinbaren Sie einfach einen
Termin für Ihre Gruppe.
In der kleinen Runde versammeln wir uns als gleichberechtigte Hörerinnen und Hörer um Gottes Wort und lassen ihn in unserer Mitte "zu Wort kommen": Ernsthaft und im Vertrauen darauf, dass ER in seinem Wort lebendig da ist, wirkt, bewegt. So wachsen wir im Hören und Teilen des Wortes zu seiner Gemeinde zusammen.
Viele können diese Erfahrung bezeugen. In den Gemeinden Südafrikas, die das Gospel sharing (wir teilen miteinander die gute Nachricht, die frohe Botschaft) seit vielen Jahren praktizieren, stellen die Menschen fest:
Es ändert sich etwas, etwas ändert uns, wir finden zu unseren spirituellen
Wurzeln zurück.
1. Gott will in unserer Mitte sein.
Wir öffnen uns für Gottes Gegenwart, z.B. durch ein gemeinsames Lied oder ein
Gebet.
2. Wir lesen den Bibeltext.
Schlagen Sie bitte auf: Das Evangelium nach … Kapitel … (Wenn alle aufgeschlagen
haben:) Wer möchte die Verse … bis … vorlesen?
3. Wir verweilen beim Text.
Wir suchen Worte oder kurze Sätze aus und sprechen sie mehrmals laut und
betrachtend. Dazwischen legen wir kurze Pausen ein, damit das Wort in uns
"einsickern" kann. Abschließend liest jemand den ganzen Text noch einmal vor.
4. Wir schweigen für einige Minuten
und lassen Gott in der Stille zu uns sprechen.
5. Wir teilen mit, was uns berührt hat.
Welches Wort hat uns persönlich angesprochen oder herausgefordert, erfreut oder
unruhig gemacht?
6. Wir besprechen, was Gott von uns will.
Wir fragen, wozu Gott uns durch diesen Text vielleicht ermutigen oder anregen
will. Sagt uns der Text etwas im Blick auf die Aufgaben, die heute anstehen?
7. Wir beten.
Alle sind eingeladen, Gott mit einfachen Worten zu danken oder zu bitten. Wir
schließen mit einem Gebet oder Lied, das alle können.