Ostern

April 2003

Osternachtfeier bei Sonnenaufgang?

Für viele ungewohnt: eine Osternachtfeier am frühen Morgen um 6 Uhr, die in Christus König vor der Fusion eine lange Tradition hatte. Beginn in der Dunkelheit, Ende im Hellen - ein Blick auf die Entstehung der liturgischen Osternachtfeier kann den Hintergrund dieser Symbolik verdeutlichen.


Die liturgische Feier der Osternacht ist in der heutigen Form eine Art Zusammenfassung einer liturgischen Feier, die ursprünglich eine ganze Nacht hindurch dauerte. Im Laufe der Geschichte wurde sie kaum verändert.

Ursprünglich, d. h. ab Mitte des 2. Jahrhunderts, feierten die frühchristlichen Gemeinden innerhalb einer "liturgischen Nacht" (Vigil) die beiden Aspekte des Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi in zwei Phasen: Einer nächtlichen Trauerphase mit Fasten, Wortgottesdienst und Gebet folgte eine frühmorgendliche Freudenphase mit eucharistischem Gedächtnismahl.

Ab dem 4. Jahrhundert wird die Osternacht zu der Tauffeier des Jahres, so dass seitdem eine Tauffeier (später eine Taufgedächtnisfeier) zur Feier der Osternacht gehört. Zur selben Zeit wurde aus einem anderen Gottesdienst die feierliche Entzündung des Lichtes (Osterkerze) in die Feier der Osternacht übernommen.

Im Verlaufe der Osternacht fand also zunächst eine ganze Kette von gottesdienstlichen Feiern statt, die aufeinander folgten und dadurch wie zu einem "Durchzug von der Finsternis in das Licht", zu einer "Feier aus dem Dunkel des Todes in die Herrlichkeit der Auferstehung" wurde. Lichtfeier, Wortgottesdienst, Tauffeier und Eucharistiefeier sind seit alters her die zentralen Elemente der Feier der Osternacht.

(Quelle: http://www.kath.de/kurs/litjahr/)