Juni 2003

Kirchenvorstand fällt schwere Entscheidung

Gruppenreduzierung in den Kindergärten

Umzug Kindergarten St. Peter
1970: Umzug des Kindergartens St. Peter in sein neues Domizil an der Brückenstraße

Selten ist uns eine Entscheidung im Kirchenvorstand so schwer gefallen wie der Beschluss, zum Kindergartenjahr 2004/05 eine Kindergartengruppe in St. Peter und eine Tagesstättengruppe in St. Bonifatius zu schließen.

Schon seit mehr als zwei Jahren bestehen die Pläne, in städtischen und auch konfessionellen Kindergärten Gruppen abzubauen. Hintergrund ist die Bevölkerungsentwicklung in unserer Stadt, wozu auch ein deutlicher Rückgang der Kinderzahlen gehört. In den nächsten Jahren werden in den entsprechenden Jahrgängen 20-30% weniger Kinder in Duisburg wohnen. Dies geht einher mit der Tatsache, dass auch die öffentlichen Kassen - und dazu gehört auch die Kirchenkasse - immer leerer werden.

Vor einem Jahr wurde vom Bistum Essen eine Arbeitsgruppe eingesetzt mit dem Auftrag, die einzelnen Träger von Tageseinrichtungen für Kinder in unserer Stadt zu besuchen und dem Generalvikariat einen Vorschlag zu unterbreiten, in welchen Einrichtungen Plätze abgebaut werden müssten. 20 Kindergartengruppen sollen zum Kindergartenjahr 2004/05 in Duisburg geschlossen werden.

Nachdem die Arbeitsgruppe ihren Vorschlag dem Bistum übergeben hat, entschied der ständige Vertreter des Diözesanadministrators (seit dem Ruhestand von Bischof Dr. Hubert Luthe gibt es im Augenblick keinen Generalvikar), Prälat Dieter Schümmelfeder, dass wir zwei Gruppen abbauen sollen.

Auch wenn der Vorschlag bereits die beiden Einrichtungen benannte, in denen jeweils eine Gruppe abgebaut werden sollte, musste doch der Kirchenvorstand diese Entscheidung treffen. Bei einer Kirchenvorstandssitzung im Februar, an der Herr Haberl vom Gemeindeverband teilnahm, wurde die Situation erörtert. Der Kirchenvorstand beschloss, nicht sofort eine Entscheidung zu fällen. Es wurden zunächst von den drei Kindergärten Informationen über die derzeitige Zusammensetzung, die Personalentwicklung und auch die Wartelisten eingeholt, um eine entsprechende Entscheidungsbasis zu haben.

Bei der KV-Sitzung am 10. April wurde aufgrund der Informationen entschieden, den Empfehlungen der Arbeitsgruppe zu folgen und je eine Gruppe in St. Peter und St. Bonifatius abzubauen.

Dieser notwendige Beschluss wurde von den Mitgliedern des Kirchenvorstandes schweren Herzens gemacht, weil einerseits ein klares Bild der Entwicklung der Kinderzahlen in unserem Stadtteil nicht zu zeichnen ist. Andererseits müssen wir uns auch von Mitarbeiterinnen trennen, die in unseren Einrichtungen tätig sind. Im Hinblick auf die anstehenden Veränderungen der Gruppen wurden die letzten Neuanstellungen durch den KV nur mit Zeitverträgen getätigt. Dennoch ist es schwer, Mitarbeiterinnen zu sagen, dass ihr Vertrag nicht verlängert werden kann, zumal sie sich mit ihren Kräften gut in unseren Einrichtungen eingefügt haben.

Auch wenn wir ab dem nächsten Jahr nur noch acht Kindergartengruppen in unseren drei Einrichtungen haben werden, sind wir doch ein bedeutender Anbieter auf diesem Gebiet in unserem Stadtteil. Und dank des Einsatzes unserer Mitarbeiterinnen fühlen sich die Kinder bei uns wohl. Und wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Familien, die Integration, die Bildung und das Gemeindeleben.

Bernhard Jakschik