April 2004

Der Kindergarten zeigt Profil

Kindergarten Christus König

Christel Fingerle

Einige Leute mögen sich jetzt fragen: was ist das, was soll das - ein Profil im Kindergarten? Wir kennen Profile von Autoreifen, aber was haben sie mit dem Kindergarten zu tun?

Der Vergleich mit dem Autoreifen kann die Sache ganz gut erklären. Für bestimmte Fahrzeuge mit bestimmen Fahransprüchen werden unterschiedliche Reifen benötigt. Im Kindergarten ist es genauso.

In keinem Kindergarten wird ganz genauso gearbeitet wie in einem anderen. Das kann auch gar nicht so sein, weil in jeder Einrichtung andere Kinder und deren Familien mit unterschiedlichen Hintergründen sind. Jedes Team ist anders und hat eigene Stärken und Ansätze.

Für unseren Kindergarten Christus König hat das Team 1994 ein Konzept entwickelt. Es war und ist uns wichtig, einheitlich nach abgesprochenen Grundsätzen zu arbeiten.

Zunächst haben wir eine Situationsanalyse gemacht. Dann wurden Ziele für "unsere Kinder" festgelegt. Formen der pädagogischen Arbeit, Methoden, pädagogischer Umgang und vieles mehr wurde besprochen und schriftlich festgehalten. Unsere Konzeption liegt im Kindergarten aus. Alle, die interessiert sind, können sie lesen.

Inzwischen wurde die Konzeption immer wieder mal überarbeitet. Zuletzt haben wir zu Beginn des Jahres einen kritischen Blick darauf geworfen und festgestellt, dass sie viel über unsere Arbeit aussagt, aber unsere Einzigartigkeit nicht deutlich genug zeigt. Das wollen wir ändern. Wir wollen unser "Profil" deutlich machen.

Dienstags findet bei uns das Teamgespräch statt. Zuletzt kürzten wir die Zeit für organisatorische Punkte sehr; die Hauptzeit wurde für die Konzeptionsüberarbeitung eingesetzt. Alle Mitarbeiterinnen mussten sich beteiligen. Jede sollte versuchen, das Konzept aus der Sicht der Eltern zu beurteilen.

Bei dem Punkt "Zielsetzung" wurde klar, dass wir viel detaillierter unsere Arbeit beschreiben müssen. So hat auch jetzt die religiöse Erziehung einen wichtigen Platz in der Konzeption, aber wir wollen hier beginnen, unsere Arbeit sehr viel genauer zu beschreiben.

Wir sind eine katholische Einrichtung und möchten die religionspädagogische Arbeit besonders hervorheben. So habe ich bei einer Teamsitzung die Frage auf ein Plakat geschrieben:

"Was verstehen wir unter religiöser Erziehung?"

Jede Mitarbeiterin sollte ihre konkreten Ziele zur Religionspädagogik auf Zettel schreiben und an das Plakat heften.

Alle aufgeschriebenen Punkte wurden lebhaft diskutiert. Es gab viele übereinstimmende Aussagen. Aber während der Diskussion wurde auch klar, dass einige Begriffe, z. B. "Wertevermittlung", genauer besprochen und klarer definiert werden müssen.

Herr Jakschik gab uns einige Denkanstöße zum Thema, so z. B. die Sätze:

"Was machen wir mit dem Namen Christus König?"

"Religion light?"

Wieder hatten wir lebhaften Gesprächsstoff. Es wurde im Gespräch deutlich, wie viele Dinge, die zur Religionserziehung gehören, im Kindergarten gemacht werden. Wir müssen sie für "Außenstehende" deutlich sichtbarer machen.

Wir merkten bei jedem Gespräch, dass wir mehr Zeit brauchen. Wir haben jetzt vereinbart, am Montag, 19. April am Nachmittag den Kindergarten zu schließen und ganz konzentriert an der Zielsetzung zur religiösen Erziehung zu arbeiten.

Alle sind mit großem Eifer und viel Interesse bei der Sache und ich freue mich schon auf diesen Nachmittag.

Christel Fingerle, Leiterin