Liturgiewörterbuch

Dezember 2007
Kirchenjahr

Advent

Die Zeit ab dem 4. Sonntag vor Weihnachten ist als erster Teil des Weihnachtsfestkreises durch die Vorbereitung auf das Kommen des Herrn, lat. adventus (= Ankunft), geprägt. Dabei richtet sich die Kirche in der Zeit des Advents in besonderem Maße auf das noch ausstehende Kommen Jesu Christi in Herrlichkeit aus und erinnert gleichzeitig an die Erwartung des Volkes Israel auf die Geburt des Messias.

Im Mittelalter wurde ausgehend von der gallischen Kirche der Advent als Bußzeit verstanden. Überreste dieser Sichtweise sind bis heute mit der violetten Farbe der liturgischen Gewänder und dem Verzicht auf das Gloria in der Messfeier erhalten geblieben.

Stark ausgeprägt ist das Brauchtum im Advent. Zu erwähnen sind unter anderem der Adventskranz und -kalender, die Barbarazweige, das sind Kirschbaumzweige, die, am Barbaratag in die Vase gesteckt, zu Weihnachten blühen, sowie die Bräuche am Nikolaustag.

Anders als das bürgerliche Jahr beginnt das neue Kirchenjahr am ersten Adventssonntag.

(aus: Albert Urban / Marion Bexten, Kleines Liturgisches Wörterbuch, Verlag Herder, 2007)