Das neue Halleluja
Das neue "Halleluja"

Februar 2011
Kirchenmusik

Das neue Halleluja ist da

Lange war es angekündigt, endlich ist es da: das neue "Halleluja" mit dem Untertitel "Lieder vom Aufbruch". Und in Christus König wird es auch schon kräftig genutzt! Die 5. Auflage des NGL-Liederbuchs des Bistums Essen ist auch die mit den auffälligsten Änderungen. Mit 264 Neuen Geistlichen Liedern auf rund 360 Seiten ist es mehr als doppelt so dick wie seine Vorgänger.

Zahlreiche neue Lieder sind hinzu gekommen, etwa von Gregor Linßen aus Neuss, der in den letzten Jahren viele kreative Beiträge geleistet hat ("Wagt euch zu den Ufern"). Viele dieser Lieder gehören längst zum Repertoire unseres Chores "In-Time Voices".

Andererseits wurde auch Altbekanntes aussortiert. Leo Schuhens "Duisburger Jazzmessen" beispielsweise ("Du, Herr, gabst uns dein festes Wort"), mit denen das NGL-Zeitalter in den 60er Jahren seinen Anfang nahm, werden heute kaum noch gesungen. Leider konnten einige beliebte Lieder auch aus urheberrechtlichen Gründen nicht mehr aufgenommen werden.

Urheberrecht

Geistiges Eigentum ist geschützt - bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Das gilt auch für das Neue Geistliche Lied.

In der Regel lassen sich die Rechteinhaber von Verwertungsgesellschaften vertreten: der GEMA für die Aufführung von Musikwerken und der VG Musikedition für die Abdruckrechte. Mit beiden hat der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) Rahmenverträge abgeschlossen, die es gestatten, im Gottesdienst ohne weitere Anmeldung geschützte Lieder zu singen und Gemeindeliedblätter für den einmaligen Gebrauch zu kopieren. Dafür zahlt der VDD einen jährlichen Pauschalbetrag. Ganze Liedersammlungen sind dagegen nicht abgedeckt; sie müssen separat angemeldet und vergütet werden.

Eine Ausnahme gilt für den Texter Klaus Lüchtefeld: er beauftragt keine Verwertungsgesellschaften, sondern fordert seine Lizenzgebühren selbst ein, wenn ihm eine Nutzung seiner Texte bekannt wird. Auch die Pfarrei Liebfrauen musste dafür schon bezahlen. Darum sind bei uns einst so beliebte Werke wie die "Kölner Domfestmesse" oder das von unserem früheren Kantor Hans-Jörg Böckeler vertonte "Löscht den Geist nicht aus" für In-Time Voices jetzt leider tabu. Auch im neuen "Halleluja" sind keine Lüchtefeld-Texte mehr enthalten. Schade!

Michael Kleinwegen