Mai 2011
Projekt der KiTa Christus König

Kinder sind Künstler

„Gott mag es bunt“ heißt es bei der Familienmesse am 15. Mai um 11:15 Uhr, die zum Abschluss des Projektes „Kinder sind Künstler“ vom Kindergarten mitgestaltet wird. Im Anschluss lädt die KiTa zur Vernissage in den Pfarrsaal ein.


Im Atelier in der KitTa
Im Atelier in der KiTa
Bilder betrachten
Bilder betrachten
Im Atelier von Frau Dauenheimer
Im Atelier von Frau Dauenheimer
Farben mischen
Farben mischen
Malen
Malen
Malen
Malen
Pinsel reinigen
Pinsel reinigen

Wie sind wir auf die Idee gekommen?

Im Herbst des letzten Jahres haben wir immer wieder beobachtet, das die Kinder im freien Spiel aus den vorhandenen Materialien wunderschöne Bilder hergestellt haben. Im KiTa-Alltag war es oft nicht möglich, diesen Kunstwerken die gebührende Aufmerksamkeit zu geben.

So reifte beim Team die Idee, einmal eine Ausstellung zu organisieren. Mit den Kindern wurde darüber im Kreis gesprochen. Sie fanden die Idee gut und sogleich erzählten einige Kinder, dass sie mit ihren Eltern in einem Museum waren.

Planung des Projektes

In einer Teambesprechung legten wir fest, dass wir uns mit der Kunst des Malens in ihrer ganzen Vielfalt auseinandersetzen möchten. Wir setzten uns zum Ziel, die Kinder die unterschiedlichsten Maltechniken erleben zu lassen.

Nun wurden die Eltern mit eingeweiht. Kunstbücher wurden angeschaut. Viele Bilder wurden von zu Hause herbei gebracht, um mit den Kindern in einem ersten Schritt die unterschiedlichsten Künstler und ihre Art zu malen anzuschauen. Die unterschiedlichsten Bilder in der KiTa und im Pfarrhaus wurden aufmerksam betrachtet. Schon an dieser Stelle merkten wir, wie aufmerksam die Kinder schauten, wie viele Details sie in den Bildern sahen und wie unterschiedlich Dargestelltes interpretiert wurde.

Es wurde der Kontakt zu Frau Karin Dauenheimer, einer Duisburger Künstlerin hergestellt. Ihr Atelier befindet sich in unmittelbarer Nähe zur KiTa. Sie war sehr gerne bereit den Kindern ihre Werkstatt zu zeigen und mit ihnen an mehreren Tagen zu arbeiten.

Eine Großmutter unserer Einrichtung ist Gestalt-Therapeutin. Sie war mit Begeisterung dabei und zeigte uns, dem Team, viele Möglichkeiten der unterschiedlichsten Techniken auf. Ebenso wollte sie uns auch beim „Werkeln“ mit den Kindern unterstützen.

Wir legten fest, dass wir ab Mitte Januar mit dem Projekt beginnen wollten. Da die Kinder schon viele Ideen hatten und wir eben auch, legten wir großzügig einen Zeitrahmen bis Mitte Mai fest. Der Höhepunkt sollte die Ausstellung am 15. Mai 2011 bilden.

Weitere Aspekte unseres Themas wurden festgehalten, der Winter wird in den Frühling übergehen. Die Welt wird bunt. Die Schöpfung entfaltet sich.

Geplant werden musste der Raum, wo wir arbeiten. Der mittlere Gruppenraum wurde mit allen erforderlichen Materialien zum Atelier umgestaltet. Die Materialvorräte wurden überprüft und ergänzt.

Damit auch alle anderen Themen des KiTa-Alltags Platz fanden, legten wir uns auf 2 Künstlertage in der Woche fest. Dennoch war es möglich zu jeder Zeit etwas künstlerisches zu erarbeiten.

Wir entschieden uns, die Gemeinde mit ins Boot zu holen. Unser Ausstellungstag soll mit einem festlichen Gottesdienst zum Thema „Gott mag es bunt“ beginnen.

Kinder sind Künstler, Ablauf und Ereignisse

In einem Elternbrief wurde der Beginn des Projektes und die Eröffnung des „Ateliers“ angekündigt, mit der Bitte den Kindern keine wertvolle Kleidung anzuziehen. Selbstverständlich arbeiteten wir mit Kitteln, aber manchmal läuft die Farbe doch am Unterarm entlang oder tropft auf die Schuhe usw.

Der Start war eine von uns organisierte Ausstellung an Bildern, die dem Team, Eltern oder Großeltern gehörten. Mit kleinen Gruppen sahen wir uns die unterschiedlichen Techniken, Farben und Größen an. Die Kinder erzählten spontan, was sie sahen. Mit einer unglaublichen Geduld und Aufmerksamkeit nahmen sie die kleinsten Details wahr. Aufgeregt erzählten sie: „Da fliegt gerade rote Lava vom Vulkan in die Luft.“ „Nein, dort fliegen viele bunte Schmetterlinge auf einem Knubbel“.

Dann ging es los. Die ersten Arbeiten sollten im Atelier selbst gestaltet werden. Alle Kinder wären am liebsten sofort mitgegangen. Es entstanden Bilder mit fließenden Farben. Sie sehen sehr schön aus.

Als nächstes wurden wir von Frau Dauenheimer eingeladen zu ihr in die Werkstatt zu kommen. Mit ihr mischten die Kinder Farben und erfuhren so, wie sich Farben verändern. Die Kinder konnten auf sehr großen Flächen malen. Das war toll. Doch noch etwas haben sie erfahren: Künstler sind Handwerker und müssen auch sehr darauf achten, dass ihr Material Pinsel, Farben, Papiere usw. ordentlich bleiben. Sie legte großen Wert auf Sauberkeit und Ordnung. Spielerisch und erfolgreich erlebten die Kinder, dass sie auch Verantwortung haben. Diese Erfahrung haben wir durch unser ganzes Projekt weiter getragen und es ist bei den Kindern gut verankert. Der Umgang mit den Pinseln, die Pflege derselben und der Umgang mit Farben ist den Kindern so sehr vertraut. Die Kinder arbeiteten im Stehen und Frau Dauenheimer ließ die Kinder mit wenigen Farben großflächig malen. Es entstanden unterschiedliche Bilder. Heute hängen sie im Flur der Einrichtung. Jedes Bild ist anders.

Weiter ging es in der KiTa. Für jede Woche hatten wir eine andere Technik überlegt. Es wurde mit Gips gearbeitet, Klecksbilder, Drucke der unterschiedlichsten Art, Kratzbilder, Klebebilder, Glitzerbilder, Aquarelltechnik, Ölfarbentechnik, Ölkreiden, Farben aus der Natur usw. Vergleichsweise zu den eigenen Produkten, wurden anschließend Bilder von Künstlern gezeigt. Unsere Kinder waren überzeugt, ihre eigenen Bilder waren genauso gut.

Die Kinder konnten in kleinen Gruppen ins Atelier kommen und mit Anleitung oder auch frei gestalten. Alle Altersgruppen waren dabei. Die U3-Kinder patschten mit den Fingern die Farben ins Bild oder sie stempelten mit einem Ball bunte Punkte. Einige Kinder entdeckten, dass man mit der Farbe und z. B. Gips auch dreidimensionale Bilder schaffen kann. Spannend war es zu sehen mit welchem Eifer und welcher Geduld die Kinder dabei waren. Auch sehr lebhafte Kinder fanden Ruhe und genossen die sinnliche Erfahrung mit Kleister, Farben, Gips und Kreiden. So entstanden in vielen Wochen mit viel Spaß und hoher Konzentration tolle Bilder.

Natürlich gab es auch hier und da einmal ein paar Kleckse wo sie nicht hin gehörten. So wurde ein Bild mit Wasserklecksen übersät als ein Kind den Pinsel am Wasserglas abklopfte. Zuerst gab es Tränen, dann aber ging das verursachende Kind hin, entschuldigte sich und erzählte, dass die Farben im Bild lebendig seien. Sie würden jetzt miteinander tanzen. Es entstand ein Bild, mit Aquarell-Elementen.

Abschluss, Gottesdienst und Vernissage

So wie die Bilder von einer farbenfrohen, intensiven Zeit erzählen, so wollen wir auch im Gottesdienst die Lebenslust und Fröhlichkeit der Farben erleben. Die Kinder werden in den Farben des Regenbogen gekleidet sein. Im Spiel werden die Farben eine wichtige Rolle spielen. Am Ende erleben alle, dass sie gut zusammenpassen und zusammen gehören. Gott liebt es bunt.

Nach dem Gottesdienst geht es in den Pfarrsaal und die Kita. Hier ist unser Haus für alle geöffnet, die an unserer Einrichtung interessiert sind. Es wird einen Sektempfang geben. Ich werde alle Gäste begrüßen und etwas aus unserer Zeit zur Entstehung der Bilder vorstellen. Es wird eine Bilderwand geben, wo die Entstehung auch per Fotos dokumentiert sein wird. Wir werden den Raum festlich gestalten. Die Bilder werden auf Tischen und Staffeleien ausgestellt. Die Bilder können ab dann von Eltern, Freunden oder Bekannten gekauft werden. Die Kinder können den Eltern ihre Bilder zeigen und auch unser Haus vorstellen. Es gibt eine Kleinigkeit zu essen. Wir hoffen, dass es ein erfolgreicher Tag wird. Vom Erlös der Kunstwerke möchten wir einen Grundstock bilden zum Kauf einer Nestschaukel im Außengelände.

Das wichtigste aber war und ist: die Kinder haben den Umgang und ihre Möglichkeiten mit Farben erlebt. Alle haben mitmachen können und alle Kinder hatten Erfolg. Es ist ein tolles Wir-Gefühl entstanden.

Die Kinder und das Team sind schon sehr in Erwartung unserer Vernissage.

Christel Fingerle
Leiterin der KiTa Christus König