Pastor Burkhard Jehl
Pastor Burkhard Jehl

November 2011
Geistlicher Impuls

Komm!

Liebe Leserinnen und Leser,

stellen Sie sich mal vor, da singen und beten wir in diesen adventlichen Tagen "Komm, o mein Heiland Jesus Christ" - und dann passierte es tatsächlich! "Komm, du Heiland aller Welt" - und er kommt tatsächlich, hier in unsere Mitte. Nach Duisburg-Hochfeld. Und dann?

Ich glaube, er brächte unser Programm ganz schön durcheinander, wir könnten nicht einfach so weitermachen mit unseren frommen Liedern. Mit unserem Weihnachten wäre es dann vorbei. Denn er wäre ja schon da.

Vielleicht singen wir ja "Komm, o Heiland" - aber ins Geheime denken wir: "Naja, es eilt ja noch nicht. Lass dir ruhig Zeit. Wir kommen schon zurecht".

Da drängt sich für mich die Frage auf: Warum also rufen wir "Komm!"? Wozu soll er denn kommen? Wir haben alles, volle Kassen, volle Schränke, volle Terminkalender, volle Köpfe,... was brauchen wir mehr? Wir können nicht klagen. Worauf warten wir also noch? Auf Christus?

Jetzt mal im Ernst: Haben Sie ihn je vermisst? Ist er vorgekommen in den entscheidenden Fragen und Situationen Ihres Lebens? Haben Sie ihm eine Chance gegeben? Fehlt Ihnen was, wenn er nicht kommt?

Manchmal habe ich den Eindruck, wir haben die Sache Jesu selbst in die Hand genommen und wir werden auch allein damit fertig. Er braucht nicht zu kommen. Wir verwalten das Erbe Christi in uns, in unserer Gemeinde, unserer Kirche. Wir verwalten, wir vermitteln die Gnade, wir wissen ja, was er wollte!

Wenn er tatsächlich wiederkommen würde,... das könnte brenzlig werden. Es könnte ja sein, dass er sich das ganz anders gedacht hat, dass er ganz anders denkt, als wir so meinen.

"Komm, Herr Jesus!" Ein sehr wichtiger Satz. Mit diesem Satz endet unsere Bibel. Er scheint all unsere christliche Hoffnung auf den Punkt zu bringen.

Also: Jesus, komm! Komm in unseren vorweihnachtlichen Trubel. An den Festtagen sei Du in unserer Mitte!

Komm, Herr Jesus!

Eine gesegnete Zeit wünscht
Ihr Pastor Burkhard Jehl