Nikolaus Schneider; Klaus Peter Bongardt und Sr. Martina Paul |
Mai 2015
Heinrich-Brauns-Preis für Sozialzentrum St. Peter
Das Sozialzentrum St. Peter (vertreten durch Sr. Martina Paul und Klaus Peter Bongardt) und der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider werden vom Bistum Essen mit dem Heinrich-Brauns-Preis 2015 ausgezeichnet.
Mit dem Heinrich-Brauns-Preis ehrt das Bistum Essen alle zwei Jahre Persönlichkeiten, die sich um die Katholische Soziallehre und die christlich-soziale Bewegung verdient gemacht haben.
Der 1978 von Kardinal Franz Hengsbach gestiftete Preis erinnert an den Priester und Sozialpolitiker Heinrich Brauns (1868-1939), der als Seelsorger in Essen-Borbeck gewirkt und später als Reichsarbeitsminister (1920-1928) die deutsche Sozialpolitik geprägt hat.
Heinrich Brauns |
Heinrich Brauns wurde 1868 in Köln als Sohn eines Schneidermeisters geboren. 1890 zum Priester geweiht, förderte er als Kaplan in Krefeld und als Vikar in einer großen Bergarbeiterpfarrei in Borbeck den Aufbau katholischer Arbeitervereine und geriet dadurch in den Verdacht, ein "roter Kaplan" zu sein.
1900 wurde er in die Zentralstelle des Volksvereins für das katholische Deutschland nach Mönchengladbach berufen, wo er die Bildungsarbeit organisierte, die Führungskräfte für die christliche Arbeiterbewegung heranbildete. Dort kam er in Kontakt zur Zentrumspartei, wurde 1920 in deren Vorstand gewählt, scheiterte aber mit dem Versuch, sie durch Aufnahme evangelischer Mitglieder zu einer überkonfessionellen christlichen Volkspartei zu machen.
In der Weimarer Nationalversammlung war er Vorsitzender des Ausschusses für Sozialpolitik. Von 1920 bis 1928 war er ohne Unterbrechung in 12 Kabinetten Reichsarbeitsminister, was ihm den Spitznamen "Heinrich der Ewige" einbrachte. In dieser Funktion schuf er die Grundlage für viele sozialpolitische Gesetze wie das Betriebsrätegesetz (1920), die Arbeitszeitverordnung (1923), das Arbeitsgerichtsgesetz (1926) und das Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (1927). 1931 bestellte ihn Kanzler Heinrich Brüning zum Vorsitzenden einer Kommission, die nach Wegen zur Behebung der Arbeitslosigkeit suchen sollte.
1939 starb Heinrich Brauns an einer Blinddarmentzündung im Allgäu.
1978 | Paul Reuth, Betriebsratsvorsitzender a.D., Vorsitzender des Verbandes der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Westdeutschlands a.D. |
1980 | Elisabeth Zillken, Ehrenvorsitzende des Gesamtverbandes Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) |
1982 | Gerhard Müller, Präsident des Bundesarbeitsgerichts a.D. |
1984 | Josef Stingl, Präsident der Bundesanstalt für Arbeit |
1986 | Rudi Nickels, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG Bergbau und Energie (IGBE) a.D., Vorsitzender der Ruhrknappschaft a.D. |
Friedrich-Karl Bassier, Bergwerksdirektor a.D. | |
1988 | Schwester M. Antonie, ADJC, geb. Marianne Wiß, Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi, Dernbach, Pflegedirektorin des Marienhospitals Gelsenkirchen |
1990 | Norbert Blüm, Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung |
1992 | P. Rainer van Doorn OPraem, Pfarrer an St. Franziskus in Duisburg-Hamborn |
1994 | Adolf Schmidt, Vorsitzender der IG Bergbau und Energie (IGBE) a.D. |
Leo Tindemans, Ministerpräsident des Königreiches Belgien a.D., Vorsitzender der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament a.D. | |
1996 | Wladyslaw Bartoszewski, Minister für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen |
1998 | Wolfgang Vogt, MdB a.D., Parlamentarischer Staatssekretär a.D. |
2000 | Paul Kirchhof, Bundesverfassungsrichter a.D., Direktor des Instituts für Finanz- und Steuerrecht an der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg |
2002 | Annette Schavan, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg |
Hans Gerhard Dohle, Direktor des Arbeitsamtes Essen a. D. | |
2004 | Jean-Claude Juncker, Premier und Finanzminister von Luxemburg |
2006 | Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen |
Ludwig Ladzinski, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Deutsche Steinkohle AG (DSK) | |
2008 | Kommunität der Amigonianer in Gelsenkirchen |
2010 | Günter Brakelmann, em. Professor an der evangelischen Fakultät der Ruhruniversität Bochum |
Franz Josef Stegmann, em. Professor an der katholischen Fakultät der Ruhruniversität Bochum | |
Ehrenpreis für Franz Grave, em. Weihbischof von Essen, Vorsitzender der Bischöflichen Aktion Adveniat a.D. | |
2012 | Franz-Xaver Kaufmann, em. Professor für Sozialpolitik und Soziologie an der Universität Bielefeld |
Familieninitiative wellcome | |
2015 | Sozialzentrum St. Peter in Duisburg-Hochfeld, vertreten durch Sr. Martina Paul und Klaus Peter Bongardt |
Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der EKD a.D. |