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21. September 2002

Einkehrtag in der Ev. Akademie Mülheim

Ich gehe fischen!

Sicher kennen Sie die Geschichte vom Fischfang aus dem Johannes-Evangelium (Joh 21,1-14).

"Ich gehe fischen!" - da packt einer an und tut was. Zwar ohne Erfolg, aber er versucht es.
"Wir kommen mit" - der eine bekommt Unterstützung von anderen.
Da kommt ein Unbekannter und hat eine neue Idee. Obwohl doch eigentlich sie die Fachleute sind, hören sie auf den Rat des Fremden.
"Werft das Netz auf der rechten Seite aus!" - ist mit der rechten vielleicht die richtige Seite, der rechte Weg gemeint?
Der zweite Versuch hat Erfolg - also nicht aufgeben und auch mal unkonventionelle Ideen ausprobieren?
In der Nacht fingen sie nichts. Es wurde Morgen, als sich der Erfolg einstellte. Es wurde Morgen, d. h. es war auch noch nicht ganz hell.
"Es ist der Herr!" - einer erkennt, dass Gott seine Finger im Spiel hatte, und erzählt den anderen von seinem Glauben.
Ein anderer hört die Botschaft und springt sofort auf und macht sich bereit.
Als sie mit dem Fang zurückkommen, liegt bereits ein Fisch auf dem Feuer. Andere müssen also auch was getan haben; wir sind nicht allein.

Diese und andere Gedanken kamen uns beim Einkehrtag des Pfarrgemeinderates am 21. September in der evangelischen Akademie in Mülheim. In Form des Bibel-Teilens haben wir uns dort mit der Fischfang-Geschichte befasst.

Keine zusammenhängende Interpretation, schon gar keine exegetische, bibelwissenschaftliche Auslegung des Textes ist das Ziel dieser Methode.

Vielmehr geht es darum, uns ansprechen zu lassen, mitzuteilen, was den einzelnen bewegt (oder auch abstößt). Und dabei festzustellen, dass andere in dem gleichen Text etwas ganz anderes sehen - oder auch genau das gleiche.

Jahr der Bibel 2003 - Auszeit mit der Bibel

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Für das nächste Jahr rufen die christlichen Kirchen in Deutschland zum Jahr der Bibel auf. Unter dem Motto "Suchen. Und finden." soll die Bibel auf unterschiedlichste Art und Weise wieder ins Bewusstsein der Menschen gebracht werden.

Das Seelsorge-Dezernat im Bistum Essen lädt in diesem Zusammenhang dazu ein, die Fastenzeit 2003 als "Auszeit" zu gestalten - den gewohnten Rhythmus in der Gemeinde zu durchbrechen und sich in Form des Bibel-Teilens einmal intensiver mit den Erzählungen der heiligen Schrift zu befassen.

Ob und in welcher Form wir diesen Vorschlag für St. Bonifatius übernehmen wollen, soll in der nächsten PGR-Sitzung überlegt werden - nicht zuletzt darum haben wir das imeigenen (leider viel zu kleinen) Kreis einmal ausprobiert. Kann das Bibel-Teilen in den bestehenden Gruppen oder Verbänden durchgeführt werden? Oder soll es ein offenes Angebot für Interessierte werden? Kann man es vielleicht sogar im Zusammenhang mit einem etwas anderen Sonntagsgottesdienst machen?

Die Fastenzeit als Auszeit ist nur eine Möglichkeit, das Jahr der Bibel in unserer Gemeinde konkret werden zu lassen. Es gibt viele weitere Methoden, sich mit der Bibel auseinander zu setzen.

Auch unsere Gemeindereise im Oktober gehört dazu, folgen wir doch dort den Spuren des Apostels Paulus, einer der herausragendsten Figuren des Neuen Testaments. Vielleicht gibt es ja auch wieder eine Kinderbibelwoche?

Freuen wir uns also auf ein spannendes Jahr der Bibel, in der es bestimmt noch sehr viel zu entdecken gibt.

Michael Kleinwegen


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