Kinderfreizeit in Charlottenberg (22. Juli - 5. August 2002)

Die Ritter der KiLa-Runde

Die Leiter
Die Leiter: (Hinten v.l.) Anne Dittmer, Susanne Schumacher, Bernhard Jakschik, Linda Dittmer, Martin Diem, Marion Frings. (Vorne v.l.) Lara Frings, Nina Frings

Immer wenn ich auf die Frage "Wohin geht es denn ins Kinderlager?" mit "Nach Charlottenberg" geantwortet habe, kam die Rückfrage: "Wo ist denn das?" Charlottenberg ist ein kleiner Ort in der Nähe des Lahntales, ca. 15 km westlich von Limburg. Der Ort selbst hat ca. 160 Einwohner, und die 27 Kinder mit den sechs Leitern und den Kochmuttis Anne Dittmer und Marion Frings haben die Einwohnerzahl für zwei Wochen um fast ein Viertel anwachsen lassen.

In dem Ort selbst gibt es kein Geschäft, keine Kirche, und die Gaststätte war vor vielen Jahren an eine Pfarrei verkauft worden, die darin ein Freizeitheim für Kinder- und Jugendgruppen eingerichtet hat. Das war unser Zuhause vom 22. Juli bis zum 5. August.

In diesen Tagen hatten wir ein reiches Programm: zwei Tagesausflüge nach Limburg mit einer Stadtführung und nach Koblenz mit einem Stadtspiel, zweimaliger Besuch in einem Freibad, weil uns die Sonne lachte, Besuch eines Tierparks mit einer Sommerrodelbahn, viele Workshops mit Bastelangeboten, Schönheitsmasken oder dem Erstellen einer Lagerfahne. Auch für Freizeit war gesorgt. Besonders gern versammelten sich dann einige Kinder zum "Siedler-von-Catan"-Spiel, wobei ich auch immer gern mitgemacht habe, oder zum Tischtennis oder einem Spaziergang in den nächsten Ort Holzappel, wo es zumindest einen Supermarkt und einen Bäcker gibt, der für unsere Frühstücksbrötchen sorgte. Der Bäckermeister macht auch selbst Eis, und an einem Tag gab es die traditionelle Lagereisschlacht, bei der alle Lagerteilnehmer "Eis bis zum Abwinken" in sich hineinstopften. Lecker Eis vom Bäcker!

Neben zwei Disco-Abenden durfte natürlich auch in dieser Kinderfreizeit die Nachtwanderung nicht fehlen. Hilfreiche Geister aus Duisburg waren extra angereist, um den nächtlichen Gang durch den Wald entsprechend gruselig zu gestalten. Einige ältere Lagerteilnehmer fanden dies noch nicht gruselig genug, und so hatten sie einige Tage später nochmals Gelegenheit, sich in der Nacht auf den Weg zu machen. Diesmal war das Ziel ein kleiner Friedhof in der Nähe des Ortes, wo einige Gespenster am Eingang warteten. Gruselig war es dann doch - aber man ist ja soooo cool!

Das Lager endete mit dem Abschlussfest, das am Samstag stattfand. Am Vormittag besuchten wir die Laurenburg, eine kleine Burg aus dem 11. Jahrhundert über dem Lahntal. Von hier stammen die Grafen von Nassau, und auch die Königin der Niederlande hat hier einige Vorfahren. Wir konnten die Burg besichtigen und auch im Burghof picknicken. Am Nachmittag feierten wir unseren Lagerabschlussgottesdienst im Freien und erfreuten uns anschließend am tollen Buffet, das unsere Kochmuttis mit Hilfe ihrer Ehemänner, die auch gekommen waren, ganz toll vorbereitet hatten.

Und dann gab es das Fest, zu dem alle Mädchen und Jungen etwas vorbereitet hatten, wie z. B. ein Quiz, einen Tanz oder einen Sketch. Natürlich durfte auch der Leiterbeitrag nicht fehlen, eine Rittergeschichte, in der alle Kinder vorkamen. Im Rahmen des Festes wurden auch die Kinder verabschiedet, die nun zu alt für das nächste Kinderlager geworden sind: Jessica Bigalk, Yvonne Gleitz und Dennis Diem, der seit 1998 fünfmal mitgefahren ist. Es war schon fast Mitternacht, als der Abend endete.

An nächsten Tag stand nur noch Putzen und Packen auf dem Programm, und am Montag ging es heim. Eine Mutter erzählte mir später von ihrem Sohn, der abends zuhause am liebsten wieder nach Charlottenberg zurückgefahren wäre. Die Stimmung in diesen Wochen war mehr als gut, sowohl bei den Mädchen und Jungen als auch im Leitungsteam, das sich jeden Abend zur Reflektion und Planung und zum "Schnick-Spiel" traf. Und noch eine Besonderheit: zum ersten Mal mussten wir keinen Arztbesuch unternehmen.

Ein herzlicher Dank an das Leitungsteam: Martin Diem, Linda Dittmer, Nina und Lara Frings und Susanne Schumacher!

Bernhard Jakschik