12. Mai 2010
Gemeindewallfahrt nach Kevelaer

Großer Kreuzweg, 13. Station
Großer Kreuzweg, 13. Station

Eine neue Hand für Jesus

Bei kühlem Nieselwetter machten sich 51 Frauen und Männer unserer Gemeinde frohgemut auf den Weg zu unserer Gemeindewallfahrt nach Kevelaer. Nach einer ruhigen staufreien Busfahrt durch die herrlich grünende Landschaft erwarteten uns im Priesterhaus gedeckte Tische, heißer Kaffee und das reichhaltige Frühstücksbuffet. Um 10 Uhr begann der Gottesdienst im Dom mit vielen Marienliedern und einer eindrucksvollen Predigt. Nach dem Mittagessen entschieden sich wegen des feuchtkalten Wetters die meisten Teilnehmer für den kleinen Kreuzweg. Nur ein paar beherzte Unentwegte wagten sich an den großen Kreuzweg mit Sr. Agnes.

Es war ein ganz besonderes Erlebnis! Die fast lebensgroßen Darstellungen vom Leiden Christi berühren uns jedes Jahr aufs Neue. Sr. Agnes fand die richtigen Worte für uns und wir erörterten gemeinsam verschiedene Fragen. Wir machten uns bewusst, dass nur Maria und Johannes unter dem Kreuz standen, außerdem in der Nähe noch eine Gruppe von Frauen, die Jesus gefolgt waren. Wir fragten uns, warum seine Apostel - die engsten Freunde Jesu - ihn in seiner Todesstunde allein gelassen hatten. Am Ende kamen wir zu dem Schluss, dass schon damals viele Frauen aus ihrem tiefen Glauben und Vertrauen heraus mehr Mut und Stärke bewiesen als die Männer, weil auch sie von Jesus angenommen und gleichberechtigt behandelt worden waren.

An der 13. Station bemerkten wir einen jungen Mann, der in seiner rechten Hand einen Gegenstand hielt, an dem er arbeitete. Neugierig geworden, wollten wir wissen, was er denn da mache. Er öffnete seine Finger und zeigte uns eine neue Hand für Jesus, die er aus Kalkstein schnitzte. (Wir hatten bemerkt, dass der Figur eine Hand fehlte.) Die neue Hand Jesu lag liebevoll eingeschmiegt in der Hand des Künstlers. An Daumen und Zeigefinger waren die Feinheiten bereits schön ausgearbeitet. Wir versprachen, im nächsten Jahr besonders auf diese schöne Hand zu achten.

Nach diesem erlebten Kreuzweg stärkten wir uns in einem gemütlichen Café mit heißem Kaffee und Kuchen. Anschließend flanierten wir an den verlockenden Geschäften vorbei zur gemeinsamen Schlussandacht an der Gnadenkapelle.

Der Bus brachte alle Teilnehmer warm und sicher nach Duisburg zurück.

Roswitha Linden