Logo Weltjugendtag in Madrid

8.-22. August 2011
Weltjugendtag in Valencia und Madrid

JMJ 2011 - Firmes en la Fe - Halt am Glauben fest!

In der Nacht vom 8. auf den 9. August machten sich sechs Jugendliche aus unserer Gemeinde auf den Weg zum Kölner Flughafen, um zu den Tagen der Begegnung nach Valencia aufzubrechen. Eigentlich sollte unser Flieger um 6:40 Uhr losgehen, wurde aber dann aufgrund des Fluglotsenstreiks auf 5:50 Uhr vorverlegt. Daher begann unsere Reise um 1:15 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof, um in Köln festzustellen, dass der Flieger wie geplant abfliegen würde, da der Streik abgesagt worden ist.

In Valencia wurden wir von den Amigonianern empfangen, die uns zu ihrer Schule, dem ECLA, führten. Dort wurden wir in Klassenräume aufgeteilt, wo wir für die nächste Woche Schlafplätze bekamen. Bei der Zimmeraufteilung hatten wir vier Mädchen Glück, da wir nur mit zwölf weiteren Mädchen den Raum teilen mussten und dementsprechend viel Platz hatten. Den ersten Tag in Valencia nutzten wir, um die Umgebung und die Schule zu erkunden. Die Schule der Amigonianer war die größte in ganz Spanien und umfasste drei Gebäude, mehrere Duschräume, einen Pool und viele Sportplätze, um den 300 Teilnehmern des Bistums Essen und den Amigonianern aus Costa Rica, Nicaragua, der Elfenbeinküste, Spanien und noch weiteren Ländern genügend Platz zu bieten.

Am Abend gab es die ersten Informationen, weil zu dem Zeitpunkt so gut wie alle Gruppen da waren, die sich dann präsentieren konnten. Die Duisburger Gruppe hat den offiziellen Bistum-Essen-Song, das Steigerlied, zum Besten gegeben. Und dann, nachdem wir alle mehr als 40 Stunden auf waren, konnten wir endlich in unsere Zimmer und schlafen.

Nach dem Frühstück ging's mit der Bahn in die Innenstadt. Wir besichtigten die Kathedrale von Valencia und sahen viele Geschäfte. Was uns nicht sonderlich erfreut hat war das Lunchpaket, das von 300 Leuten als "Fingerfood" bezeichnet wurde.

Am Abend nach dem Abendessen ging's um 23 Uhr los mit dem offiziellen Eröffnungsabend mit allen Gruppen der Amigonianer. Die verschiedenen Gruppen aus aller Welt präsentierten ihr Können und brachten uns ihre Kultur ein wenig näher. Was bei vielen wirklich hängen geblieben ist, war das selbst komponierte Lied der Gruppe aus Nicaragua "LLÉVAME", welches ebenfalls zu einem oft gesungenen Lied wurde. Die Gruppe des Bistums Essen präsentierte wieder das Steigerlied, begleitet vom Chor aus St. Barbara in Mülheim, welcher uns die ganzen zwei Wochen begleitete.

Louis Amigo
Louis Amigo

Wir fanden schnell heraus, dass wir auf dem WJT seeeehr wenig Schlaf kriegen würden, da wir nach dem Eröffnungsabend um 2 Uhr ins Bett gekommen sind und bereits um 7 Uhr abreisebereit sein mussten, da ein 15 km langer Pilgerweg zum Grab von Louis Amigo, dem Gründer des Amigonianer-Ordens, anstand. Als wir nach vielen Stunden laufen (die meiste Zeit an blühenden und gut riechenden Orangenbäumen vorbei) die Kirche erreicht hatten, hatten wir die Möglichkeit, uns gegenseitig am Taufbecken mit einem Kreuz zu segnen. Den Rest des Tages verbrachten wir am Meer, welches eine Stunde von unserer Unterkunft entfernt war.

Ab dem 4. Tag gab es jeden Morgen in Valencia eine Katechese. Dort hatten wir die Möglichkeit, mal mit den Leuten aus den anderen Städten in Kontakt zu treten und über Themen wie Gemeinschaft, die Zukunft der Kirche und wie man anderen Geschenke machen kann zu sprechen. Im Nachmittagsbereich gab es Workshops wie Spiele ohne Worte, tanzen, Altartuch gestalten, Sandburgenbau-Wettbewerb und viele weitere Angebote.

Samstag reiste unser Bischof Franz Josef Overbeck an, um an der Riesenpaella in Valencia teilzunehmen, wo alle dabei waren, die die Tage der Begegnung in Valencia verbracht haben. Dort hatte man die Möglichkeit, mit ganz anderen Menschen in Kontakt zu treten, u.a. mit Brasilianern und mit einer Gruppe Nonnen, die sich aus den unterschiedlichsten Ländern zusammengeschlossen haben.

Maria Himmelfahrt hatten wir dann eine Abschlussmesse mit Bischof Overbeck auf Deutsch, Spanisch, Französisch und Englisch und anschließend eine große Abschiedsfete mit Tanz und Siegerehrung der am Tag vorher stattgefundenen Sportwettkämpfe.

Auf nach Madrid

Am 7. Tag machten wir uns auf den Weg nach Madrid, wo der eigentliche Weltjugendtag stattfinden sollte. Die Fahrt von Valencia nach Madrid betrug sechs Stunden. Als die halbe Zeit um war, hatten wir Rast und kauften dort eine halbe Wassermelone, die wir mit drei Löffeln zu zehnt teilten und so zum ersten Mal ein wirkliches Gemeinschaftsgefühl mit Menschen hatten, die man im Laufe der letzten sieben Tage kennen gelernt hat.

In Madrid angekommen erwartete die Mädchen des Bistums Essen ein Schock. Es wurde von den Mädchen verlangt, dass sie mit 105 Leuten in einer Sporthalle schlafen sollten, welche nur zwei Fenster besaß, die man nicht öffnen konnte. Die Jungen allerdings haben Räume mit Klimaanlage bekommen.

Das war der Grund für uns vier Mädels, unser Lager draußen unter freiem Himmel aufzubauen anstatt in der überfüllten Halle zu schlafen. Allerdings taten sich plötzlich zwei neue Räume auf, in welche wir dann fliehen konnten, damit wir nicht draußen schlafen müssen, obwohl uns das eigentlich egal war.

Während der Zeit in Madrid hatte man die Möglichkeit, an den Workshops und Begegnungspunkten des WJTs teilzunehmen.

Jeden Morgen gab es eine deutsche Katechese, eine davon mit einem Bischof aus Köln und eine mit Bischof Overbeck, wo man auch die Möglichkeit hatte, wieder mit neuen Menschen in Kontakt zu treten. Ein wohl bleibendes Erlebnis war, dass wir uns verlaufen haben und in einer Katechese von Franzosen saßen, wo wir direkt auf-gefallen sind und uns mitgeteilt wurde, dass wir wohl falsch gelaufen wären.

Tolle Ereignisse waren das Papst-Arrival und der Kreuzweg am Freitag. Den Kreuzweg verfolgten wir über eine Leinwand; das war die Zeit, wo sich die kleine Gruppe der Gemeinde aufgeteilt und anderen Gruppen angeschlossen hat.

Abschlussmesse in Valencia
Abschlussmesse in Valencia

Was leider in Madrid sehr verloren ging war der Kontakt zu den anderen aus der Gruppe, da man auf dem Schulgelände nur einen Parkplatz neben der Schule als Sitzgelegenheit hatte.

Die Papstmesse am Samstagabend wäre leider fast "ins Wasser gefallen", da während der Papst die Bühne auf dem Quatro Vientas betrat die ersten Blitze des Unwetters über den Himmel zuckten. Viele verließen das Feld, weil es ungefähr 45 Minuten lang geregnet und gehagelt hat. Das war für viele sehr unverständlich, da wir die Tage vorher immer Sonne und Temperaturen von mindestens 30°C hatten. Wir waren zu Beginn 20 Leute aus unserem Bistum, die beschlossen haben, zusammen die Nacht auf dem Feld zu bleiben, und als das Unwetter vorbei war, waren wir noch zu viert. Das Problem war, dass wer das Gelände verlassen hat am nächsten Tag zur Abschiedsmesse mit Papst Benedikt XVI. nicht mehr drauf kam. Das Wetter hatte sich glücklicherweise wieder gebessert, die Nacht war trocken und recht warm. Die Sachen hatten wir in Plastiktüten gepackt, dass auch diese trocken geblieben sind, so dass wir die Nacht sehr gut und gut gelaunt überstanden haben.

Die Messe wurde auf Spanisch gehalten, allerdings hatten alle Teilnehmer ein Buch, das "Magnificat" bekommen, wo die ganze Messe schriftlich auf Deutsch drin stand.

Schade war es wirklich für die, die gegangen sind und die Messe im Fernseher der Kapelle in der Schule verfolgen mussten, da die Gemeinschaft auf dem Feld einfach unbeschreiblich war. Man stand dort mit Menschen, die aus ein und demselben Grund dort waren, alle teilten denselben Glauben und das hat man in dieser Messe vor allem beim Friedensgruß gemerkt, weil sich einfach alle Nationen in den Armen lagen.

Was dann viele überrascht hat war, dass der Papst verkündete, dass der nächste Weltjugendtag auf Grund der Fußball-WM bereits 2013 in Brasilien in Rio de Janeiro stattfinden wird.

Nachdem wir zurück in der Unterkunft waren, waren wir froh zu duschen und zu essen, da die Nacht auf dem Feld doch sehr anstrengend war. Allerdings wurde uns die Freude an der Dusche schnell genommen, da wir täglich die Wahl der Wassertemperatur zwischen kalt und eiskalt hatten, aber da hat man sich sehr schnell dran gewöhnt.

Den letzten Tag in Madrid hatten wir zur freien Verfügung und konnten noch mal durch die Straßen Madrids laufen und noch ein paar Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale von Madrid, das Hardrock Café, das Stadion o.ä. besichtigen.

Am nächsten Morgen stand dann die Abreise auf dem Programm, bei der viele Tränen geflossen sind, weil sich sehr viele internationale sowie nationale Freundschaften geschlossen haben und die Deutschen selbst ja auch in Gruppen gereist sind und nicht mit allen 300 gleichzeitig. Plötzlich kamen jedem die zwei Wochen viel zu kurz vor. Zwar hat man sich auf zuhause gefreut, wäre aber gern noch in Spanien (am liebsten in Valencia) geblieben.

Viele haben direkt gesagt, dass sie mit nach Rio reisen wollen, manche waren unentschlossen und für manche war klar, dass sie nicht mitreisen wollen würden.

Nach dem WJT ist vor dem WJT!

Durch das Social Network Facebook sind internationale und nationale Kontakte vom WJT geblieben und man teilt noch oft die Erinnerungen an diese zwei tollen Wochen. Das Bistum Essen trifft sich am 13. November zu einem Nachtreffen in Mülheim und man freut sich schon darauf, die Leute, die man seit Ende August nicht gesehen hat, wiederzusehen. Allerdings hat man sich mit vielen schon wieder getroffen und viele Freundschaften sind entstanden und geblieben. Aufgefallen ist, dass man vor allem zu den Mädchen aus seinen Zimmern in Valencia und Madrid den meisten Kontakt gehalten hat und mit Sicherheit noch halten wird. Gleiches trifft auch für die Jungen zu.

Wir bedanken uns noch mal für die viele Unterstützung, die wir vor dem Weltjugendtag von der Gemeinde erhalten haben, um uns den Kos-tenbeitrag für den WJT zu erleichtern. Insgesamt hat die Gemeinde über 2000 € gespendet, für die wir uns wirklich von Herzen bedanken, da wir somit einen weiten Schritt zum WJT gehen konnten.

Roxanne, Vanessa, Cedrik, Marcel, Magdalena und Barbara


Gruppenfoto
Gruppenfoto