RHEINISCHE POST
20.09.2011

17. September 2011
125 Jahre kfd St. Bonifatius

RP-Foto: Andreas Probst
Im festlichen Rahmen mit einem Gottesdienst feierten die Hochfelder Frauen das 125-jährige Bestehen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Erika Roegels, kfd-Vorsitzende in Hochfeld, konnte dazu eine gut gelaunte Gratulantenschar begrüßen. (RP-Foto: Andreas Probst)

Eine Gemeinschaft mit Einfluss

Seit 125 Jahren kämpft die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) für die Rechte der Frau. Das Frauenwahlrecht ebnete den Weg. Die Frauen der St. Bonifatius Gemeinde Hochfeld feierten das Jubiläum.

VON TIM HARPERS

Solidarität, soziale Arbeit und Engagement für die Frauenrechte - Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) in der Hochfelder St. Bonifatius-Gemeinde feierte am Wochenende ihr 125-jähriges Bestehen.

"Bei der Gründung im Jahr 1886 hatten es die Frauen noch ziemlich schwer", weiß Erika Roegels, stellvertretende Vorsitzende der KFD von St. Bonifatius. "Das kann man schon daran sehen, dass die Frauengemeinschaft in den Anfangsjahren den merkwürdig anmutenden Namen Bruderschaft christlicher Mütter tragen musste." Grund für die Namensgebung waren die damaligen Gesetze der katholischen Kirche, die die Existenz einer Frauengruppe unter ihrer Schirmherrschaft nicht vorsahen.

Dank wachsender Mitgliederzahlen und dem im Jahr 1918 verabschiedeten Frauenwahlrecht stieg der Einfluss der Müttervereine zu Beginn des vorigen Jahrhunderts beträchtlich. Durch die vielen neuen Wählerinnen, die dem Verein damals angehörten, fand sich der Dachverband plötzlich in einer Position wieder, die Druck auf die Politiker der Weimarer Republik ausüben konnte.

Auch heute einflussreich

Trotz eines Mitgliederschwundes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt die Frauengemeinschaft nach Roegels' Angaben bundesweit heute noch über 600.000 Mitglieder. Aus diesem Grund habe die KFD immer noch Einfluss auf die Berliner Politik, wenn auch nur in fachspezifischen Fragen wie zum Beispiel der Frauenquote.

Die Frauengemeinschaft von St. Bonifatius dagegen beschränkt sich in ihrem Wirken eher auf lokale Probleme. "Wir haben sehr viele karitative Aufgaben. Aber auch der Spaß darf bei uns nicht zu kurz kommen", so Roegels. "Wir machen Krankenbesuche, und wir kümmern uns um Pensionäre und Witwen. Daneben sind wir seit Jahren im Duisburger Karneval sehr aktiv. Wir organisieren eigene Sitzungen und sorgen somit für Spaß in unserem Stadtteil."

Gottesdienst und Empfang

Den Festtag am Wochenende begingen die knapp 50 Mitglieder mit einem Gottesdienst in der Bonifatiuskirche in Hochfeld. Anschließend war eine Begegnung mit Sektempfang im Pfarrsaal an der Wörthstraße angesetzt. In lockerer Runde wurde allen Interessierten die Möglichkeit gegeben, sich über die KFD und ihre Geschichte zu informieren.

Außerdem hatten sich die Frauen zwei humoristische Aufführungen überlegt, um den angesprochenen Spaß-Faktor nicht zu kurz kommen zu lassen. Erika Roegels freute sich auf jeden Fall auf den anstehenden Festtag und auf großen Zuspruch: "Es ist immer schön mit vielen zu feiern. Eingeladen war natürlich die gesamte Gemeinde und jeder, der sich für die Arbeit der KFD interessiert." Also nicht nur die aktiven Frauen.

(aus: RHEINISCHE POST vom 20. September 2011)