13.-16. Juni 2013
72-Stunden-Aktion

Graffiti für St. Peter

Vom 13.-16. Juni sind in ganz Deutschland Jugendliche angetreten, um sich bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ sozial zu engagieren. Zu den Nutznießern dieser Aktion gehörte auch das Sozialzentrum St. Peter: hier gestaltete eine Gruppe der KjG St. Ludger aus Neudorf unter Anleitung des Künstlers Marten Dalimot, der auch für die Stadtwerke die Stromkästen bemalt, den Treppenaufgang mit einem bunten Grafitti.

Die KjG St. Ludger mit Sr. Martina und Graffiti-Künstler Marten Dalimot vor ihrem Werk
Die KjG St. Ludger mit Sr. Martina und Graffiti-Künstler Marten Dalimot vor ihrem Werk

WAZ
15.06.13

72 Stunden, um Gutes zu tun

Neudorf/Hochfeld. Die Steine für den Sinnespfad liegen schon einmal. Kindergartenkind Joshua schaut den Helfern in den grünen T-Shirts zu und feilt versonnen an einem Stück Holz. Zehn Jugendliche, die sonst das Jugendzentrum „Ruhrorter Hafenkids“ besuchen, machen bei der 72-Stunden-Aktion des Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) mit. Sie bauen für das katholische Familienzentrum St.Ludger/Irmgardishaus einen Sinnespfad. Insgesamt beteiligen sich hunderte Jugendliche allein in Duisburg.

Helfen mit Übernachtung

Marc Helmker und Tanja Bineck schmirgeln an Holzscheiben. „Die Kinder sollen später mal darüber laufen, da muss alles schön glatt sein“, erklärt Marc Helmker. Die Erzieher, Eltern und Kinder haben vorher darüber beraten, was die Jugendliche ihnen bauen sollen. „Ein Sinnespfad ist noch recht einfach zu handhaben und kann vor allem auch von den kleinen Kindern benutzt werden“, erklärt Leiterin Mechthild Bär. Sie freut sich, dass die Jugendlichen voller Eifer dabei sind. In sieben Zonen wird der Pfad unterteilt. Auf frisch gegossenen Beton werden Murmeln, Kokosnuss-Schalen, Baumscheiben oder Muscheln aufgetragen. „Das muss fix gehen, das Material heißt nicht ohne Grund ,Ruck-Zuck-Beton’“, sagt Ingo Gabbert. Der Diplom-Pädagoge hat die Aktion für die Hafenkids initiiert. „Es ist toll, wenn man das Glitzern in den Augen der Kinder sieht“, findet Tanja Bineck. Die 72 Stunden sind bei dieser Aktion übrigens wörtlich zu nehmen – die Helfer übernachten sogar in der Turnhalle des Kindergartens.

In Hochfeld, am Sozialzentrum St. Peter, sind die Jugendlichen noch mit gröberen Arbeiten beschäftigt. Die Projekte können in Neudorf und Hochfeld unterschiedlicher nicht sein. Die Katholische Jugend von St. Ludger verschafft dem Sozialzentrum St. Peter ein neues Logo. Bevor sie allerdings unter Anleitung von Marten Dalimot zur Sprühdose greifen können, muss erst einmal die Wand schön glatt werden. „Irgendwie erinnert mich das Gemäuer an einen alten Dinosaurier, vielleicht geht der Entwurf in diese Richtung“, erklärt der Profi, der die anderen Jugendlichen anleitet, wie man Graffiti entwirft. Und natürlich der Schriftzug „St. Peter“ soll aufs Gebäude. Die freiwilligen Helfer müssen sich beeilen. Da einige von ihnen am Freitag noch arbeiten mussten, haben sie nun Zeit aufzuholen. Aber am Samstag wollen sie richtig loslegen. Natürlich hoffen sie, dass die anderen Respekt vor den Graffiti haben werden – und sie nicht direkt wieder beschmieren. „Wir versiegeln das Bild aber auch mit einem Schutz, damit sich Schmierereien schnell abwaschen lassen“, so Marten Dalimot.

Am Sonntag, um 17.07 Uhr haben die Helfer Feierabend, da sind die 72 Stunden vorbei.

Fabienne Piepiora