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Himmel und Erde
Wieder offen: Der Paulus-Dom in Münster

VON: CHRISTOF BECKMANN / MARTIN WISSMANN



Seit gestern Nachmittag ist der ehrwürdige Paulusdom in Münster wieder geöffnet. Endlich hat die Zeit des Wartens ein Ende und viele freuen sich, dass jetzt auch wieder die Glocken zum Gottesdienst in der uralten Kirche rufen. Seit heute Morgen also eine gute Gelegenheit, in Münster mal nach dem Rechten zu schauen und zu gucken, was sich getan hat. Mehr mit Dombaumeister Georg Wendel und Dompropst Josef Alfers …

INFO: Schon im Juni 2010 hatte die Außensanierung des spätromanischen Sakralbauwerkes begonnen: 5.500 Quadratmeter Dachfläche bekamen eine neue Kupferhaut. Parallel wurde ein neuer Blitzschutz installiert und die Heizung auf Geothermie umgestellt. 470 Tage war der 109 Meter lange und rund 40 Meter breite Dom nicht zugänglich, denn über 50 Handwerksbetriebe aus der Region waren mit 350 Mitarbeitern am und im Dom beschäftigt: 10.000 Quadratmeter Wand- und Gewölbeflächen wurden gereinigt und frisch lasiert, 24 Kilometer Strom- und Datenkabel wurden neu verlegt, Ausleuchtung und akustische Übertragungstechnik auf den modernsten Stand gebracht, eingebaute digitale Kameras ermöglichen in Zukunft auch Internetübertragungen von Domliturgien. Der verrostete Stahlglockenstuhl im Südturm wurde durch einen neuen aus Eichenholz ersetzt, die Sakristei und die Räume für Küster, Messdiener und Sänger wurden modernisiert, aber auch zahlreiche wertvolle Kunstgüter vor Ort und in Fachwerkstätten gereinigt und restauriert. Das Uhrenportal verfügt jetzt über einen behindertengerechten Zugang, es gab Schutzverglasungen für den restaurierte Salvatorgiebel sowie das südliche und das nördliche Seitenschiff mit den Marienfelder Fenstern. Ausgrabungen förderten Teile des sogenannten „Erpho-Doms“, eines von zwei Vorgängerbauten, zutage. Die Bischofsgrablege unter dem Westwerk ist nun über die Südturmkapelle für Beter zugänglich, 15 Grabnischen stehen für spätere Beisetzungen zur Verfügung. Die Gesamtbaumaßnahme kostete rund 14 Millionen Euro und blieb damit im veranschlagten Rahmen. Vorsorglich hatte das Bistum die Summe auf mehrere Rechnungsjahre aufgeteilt, um sie schultern zu können.

Nach der Entfernung von über 26.000 Kubikmetern Gerüsten konnte am Freitag, 15. Februar, der Dom „pur“ erlebt werden - ohne Kirchenbänke und weitere Ausstattung (9-12 Uhr). Zur Wiedereröffnung des Paulusdomes feierte Bischof Felix Genn am Samstag, 16. Februar, eine von den Chören der Dommusik gestaltete Pontifikalvesper. Der Dom als Haupt- und Mutterkirche des Bistums ist Sitz („cathedra“) des Diözesanbischofs, auch Abbild der Kirche und „steinernes Zeugnis des Glaubens“. Der heutige (dritte) Dom zu Münster, dem Völkerapostel Paulus geweiht, wurde am 30. September 1264 geweiht. Im Zweiten Weltkrieg erlitt er schwerste Zerstörungen und konnte 1956 wieder eingeweiht werden. Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen fanden 1985, 2001/02 und von Juni 2010 bis Anfang 2013 statt. 2014 wird das 750-jährige Domjubiläum begangen.

Internet: www.paulusdom.de/


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
he02172.wma



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