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Himmel und Erde
800-Jahr-Jubiläum des Neusser Quirinusmünsters

VON: HOLGER THISSEN



Besucher sind begeistert und wer in der Nähe wohnt, hat bestimmt schon reingeschaut. Doch sind auch viele andere noch herzlich willkommen. Denn 800 Jahre – das kann man schon feiern – so lange ist es her, dass der Grundstein für das Wahrzeichen der Stadt Neuss gelegt wurde. 1209 durch einen Meister namens Wolbero - das berühmte Quirinusmünster. Dessen bewegte Geschichte wird in diesen Tagen im Clemens-Sels-Museum gezeigt. Und es gibt viel zu gucken …

INFO: Anlässlich der 800-Jahr-Feier des Qurinus-Münsters gibt es in Neuss bis November zahlreiche Veranstaltungen, wie Ausstellungen, Vorträge, Konzerte, kreative Angebote, Theateraufführungen und Lesungen. Die Feierlichkeiten finden ihren Höhepunkt am eigentlichen Festtag der Grundsteinlegung, dem 9. Oktober 2009. Schon die Kaufmannssiedlung des 9. Jahrhunderts auf dem Areal der heutigen Innenstadt hatte eine Kirche, an die im 10. Jahrhundert Benediktinerinnen ihren Konvent anbauten. Laut Grundsteininschrift, die sich noch heute sichtbar im Münster befindet, begann der „Quirinus-Architekt“ Meister Wolbero an diesem Tag im Jahr 1209 mit dem Bau der Kirche. Rund 30 Jahre später wurde das auf mehreren Vorgängerbauten stehende Gotteshaus fertig gestellt. Äbtissin Gepa erhielt von ihrem Bruder Papst Leo IX. Reliquien des heiligen Quirinus zum Geschenk und die Kirche entwickelte sich zu einem bedeutenden Wallfahrtsziel. In napoleonischer Zeit wurde das Kloster zuerst geplündert und dann abgerissen. Nur das Münster überdauerte die Zeit. Bis auf einige Ausnahmen, wie die Bedachung des West- und Vierungsturmes, hat sich dieser spätromanische Sakralbau weitestgehend in seiner ursprünglichen Form erhalten, was ihn zu einem bauhistorischen Kleinod und zum bedeutendsten Sakralbau am Niederrhein macht. Rund um das dem Stadtpatron Quirinus geweihte Münster, das Wahrzeichen der Stadt, feiert Neuss jetzt nicht nur ein kirchliches, sondern auch ein städtisches Jubiläum.

Die Ausstellung „Nonnen, Bauleute, Pilger - Das Stift St. Quirin und 800 Jahre Quirinusmünster“ im Clemens-Sels-Museum zeichnet bis zum 29. August die Geschichte des im spätromanischen Stils erbauten Gotteshauses nach, die Ursprünge des Münsters und die Entwicklung der christlichen Gemeinde in Neuss. Archäologische Funde aus 2.000 Jahren, Gemälde, Skulpturen, historische Grafiken und Dokumente über die Geschichte des Münsters und des zugehörigen Damenstifts befassen sich unter anderem mit dem römischen und fränkischen Erbe, Meister Wolbero, der Bautechnik, der burgundischen Belagerung von Neuss und dem Münster als Wahrzeichen der Stadt und touristisches Ziel. Zu sehen ist etwa der 1597 angefertigte Quirinusschrein oder ein Pilgerzeichen mit dem Abbild des Heiligen.

Öffnungszeiten: Geöffnet dienstags bis samstags von 11.00 bis 17.00 Uhr, sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr. Führungen: 6. August, 15.30 Uhr; 9. August, 11.30 Uhr; 20. August, 15.30 Uhr; 23. August, 11.30 Uhr und 14.30 Uhr; 29. August, 15.30 Uhr. Die Stiftsdamen von St. Quirin im Spiegel der Archäologie, 25. August, 15.30 Uhr. Vorführungen: Glaserhandwerk – Gestern, heute, morgen. 15. und 16. August von 11.30 bis 16.30 Uhr. Lebendiges Mittelalter. 23. August jeweils von 11 bis 17 Uhr. Adresse: Clemens-Sels-Museum Neuss, Am Obertor, 41460 Neuss, Tel. 02131 / 90 41 41, Fax 02131 / 90 24 72, E-Mail: info(bei)clemens-sels-museum.de, Internet: www.clemens-sels-museum.de.

Eine Bücherpräsentation mit dem Titel „Das Quirinus-Münster in der Literatur“ befasst sich mit Publikationen zur Geschichte und Architektur des Münsters vom 18. August bis zum 5. September in der Neusser Stadtbibliothek. Am Vorabend der historischen Grundsteinlegung, am 8. Oktober 2009, bieten die Kirchenmusiker der Pfarrei St. Quirin und des Kreisdekanats mit dem „Even Song“ um 20 Uhr ein musikalisches Abendgebet zur entsprechenden Einstimmung, bei dem jeder mitsingen kann. Am Jubiläumstag 9. Oktober wird ein „Sonderstempel Quirinus-Münster“ von der Deutschen Post im „Sonderpostamt am Neusser Rathaus“ vorgestellt. Ab 20 Uhr lädt die Pfarrei St. Quirin dann zu einem Hochamt im Quirinus-Münster ein. Für die musikalische Begleitung sorgen der Münsterchor und das Neusser Kammerorchester. Den Abschluss der Quirinus-Veranstaltungen bildet eine Ausstellung mit dem Titel „Macht und Pracht“ im Neusser Stadtarchiv vom 2. bis zum 18. November. Mit Urkunden, Grafiken, Plänen und Fotos beleuchtet die Ausstellung verschiedene Facetten der Beziehung zwischen Stadt und Kirche: die Bedeutung von Turm und Glocken bei Krieg und Feuer, die Kirche als Baudenkmal, städtisches Wahrzeichen, Pilgerort und Zentrum der Gemeinschaft.
Mehr: www.neuss.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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