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Himmel und Erde
Priesterjahr: Das Bild des Priesters in Kino und TV

VON: CHRISTOF BECKMANN / KNA



Filmpfarrer haben oft bessere „Einschaltquoten“ als die echten Priester im Sonntagsgottesdienst – beobachtet Medienforscher Ronald Uden. Mehr als 270 Serien und Filme hat er untersucht – von „Pater Braun“ über „Oh Gott, Herr Pfarrer“ und „Der Priester“ bis zum Klassiker „Don Camillo“. Priester im Film – da geht es meist sehr menschlich zu. Und noch was fällt auf: drei Viertel der Fernsehpfarrer sind katholisch.

INFO: Das Sakrament der Weihe ist in der römisch-katholischen Kirche in drei Stufungen gegliedert: die Diakonen-, die Priester- und die Bischofsweihe. Die Priesteramtskandidaten haben sich in einem (mindestens) fünfjährigen Philosophie- und Theologiestudium, durch ein „Gemeindejahr“, eine vertiefende Ausbildung im Priesterseminar sowie als Diakone in einer Gemeinde des Bistums auf die Priesterweihe vorbereitet. Der Pfarrer ist der Leiter einer Pfarrei und wird dafür vom Bischof beauftragt. Seine Aufgaben: Die Angehörigen der Pfarrei seelsorglich zu betreuen, das Wort Gottes gemäß der Heiligen Schrift und in der Tradition der Kirche zu verkünden, die Sakramente Taufe, Buße, Eucharistie und Krankensalbung sowie in Ausnahmefällen der Firmung zu spenden. Er ist zuständig für die Eheschließung von Brautleuten, die in seiner Pfarrei wohnen, für die Unterstützung von kirchlichen Gemeinschaften und Vereinen, im sozialen Bereich, für persönliche Gespräche und Hausbesuche.

Hat ein Pfarrer eine besonders große Kirchengemeinde zu betreuen, bekommt er zur Unterstützung in der Regel einen jungen Geistlichen an die Seite, einen Kaplan bzw. Vikar. Nach dem Universitätsstudium, Praktika und Diakonenzeit treten die Neupriester im Anschluss an die Weihe ihre erste Kaplansstelle in einer vom Bischöflichen Generalvikariat zugewiesenen Gemeinde an. Sie handeln im Auftrag des Pfarrers und übernehmen selbständig eine Fülle von Aufgaben wie Jugendarbeit und die Hinführung zu den Sakramenten. Sie dringen damit tiefer in die Seelsorgearbeit ein, die sie kennenlernen konnten.

Der Diakon (wörtlich: Diener) geht unmittelbar auf die Urkirche zurück, doch gab es ihn über viele Jahrhunderte in der Kirche nur noch als „Durchgangsstufe“ zum Priestertum. Erst das Zweite Vatikanische Konzil erneuerte das eigenständige Amt des Diakons in der katholischen Kirche und betonte zugleich die spezifischen Profile des Diakonenamtes, des priesterlichen Dienstes (Presbyterates) und bischöflichen Amtes (Episkopates). Danach ist der Diakon keineswegs eine Art Ersatzpriester, also „Lückenbüßer“ in Zeiten des Priestermangels. Besonders der verheiratete Diakon mit Zivilberuf, der im normalen Berufsalltag steht, ist nahe bei den Menschen, ihren Nöten und Alltagssorgen.

Als Pastoralreferent(inn)en bezeichnet man in der katholischen Kirche Laien, die hauptberuflich im kirchlich-pastoralen Dienst eingesetzt sind und über einen theologischen Fachhochschul- oder Hochschulabschluss verfügen bzw. eine praxisbezogene Ausbildung absolviert haben. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit (überwiegend in der Pfarrseelsorge) sind Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, Sakramentenvorbereitung und Gottesdienstgestaltung, die Erteilung von Religionsunterricht, Besuchsdienste, Arbeit mit Gruppen, Sonderaufgaben und vieles mehr. Die kirchliche Beauftragung der Theologen nimmt jeweils der Bischof in einem feierlichen Dom-Gottesdienst vor.

Nach dem aktuellen „Annuario Pontificio 2009“ mit den statistischen Daten zur Weltkirche ist die Zahl der Priester von 405.000 (2000) auf über 408.000 (2007) gestiegen. Priesterberufungen nehmen vor allem in Afrika (+ 27,6 Prozent) und Asien (+ 21,2 Prozent) zu. In Amerika sind die Zahlen annähernd gleichbleibend, während sich in Europa (- 6,8 Prozent) und Ozeanien (- 5,5 Prozent) starke Rückgänge bemerkbar machen. Weiterhin im Steigen begriffen ist die Zahl der ständigen Diakone, vor allem in Afrika, Asien und Ozeanien: Sie nahm 2007 um über 4,1 Prozent zu. Die Priesteramtskandidaten haben weltweit um 0,4 Prozent zugenommen. Insgesamt bereiten sich rund 116.000 Männer auf das Priesteramt vor. Auch in diesem Fall ist der höchste Anstieg in Afrika und Asien zu verzeichnen, während die Zahlen in Europa (- 2,1 Prozent) und Amerika (- 1,0 Prozent) rückläufig sind. Die Zahl der Priester der deutschen Bistümer ist 2008 um 203 auf 13.230 gesunken. Zugleich stieg die Zahl der Laien im pastoralen Dienst nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz um 61 auf 7.524 Mitarbeiter. 92 Priester wurden 2008 geweiht. 284 Priester starben im vorigen Jahr, 340 traten in den Ruhestand und 17 gaben ihren Dienst auf. Die Zahl der Ordenspriester, die im vorigen Jahr für ein Bistum tätig waren, ging nach den Angaben um 12 auf 2.207 zurück. Dagegen stieg die Zahl der ständigen Diakone um 1,2 Prozent auf 2.923. Von den 2.277 Diakonen im aktiven Dienst waren 863 hauptberuflich tätig, 1.414 übten ihr Amt neben einem Zivilberuf aus. Insgesamt gab es 2008 in den 27 deutschen Bistümern 12.044 Pfarreien und sonstige Seelsorgestellen, 221 weniger als im Vorjahr.

Mehr im Internet: Kontaktinformationen zu den deutschen Priesterseminaren und Theologenkonvikten, Nachrichten zu überdiözesanen Veranstaltungen im Bereich der Priesterausbildung, grundlegende Dokumente zur Priesterausbildung in der katholischen Kirche Deutschlands und Hinweise auf aktuelle Veröffentlichungen: www.priesterseminare.org, Link: www.priestergeschichten.de. Die von Kardinal Cláudio Hummes OFM geleitete Kongregation für den Klerus hat aus Anlass des Priesterjahres eine neue Webseite eingerichtet: www.annussacerdotalis.org.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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