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Himmel und Erde
Paulusjahr im Paulusdom

VON: CHRISTOF BECKMANN



Heute ist „Petrus und Paulus“ - Namenstag der „Apostelfürsten“ und ein ganzes Gedenkjahr geht zu Ende: Nicht nur in Rom ist dem Hl. Paulus ein feierlicher Abschluss gewidmet – natürlich aber auch dort, wo ihm der einzige Dom in unseren Breiten geweiht ist – in Münster. Mehr mit Dompropst Josef Alfers, dem Chef des Paulusdoms ….

INFO: Am Sonntagabend zelebriert Papst Benedikt XVI. zum Ende des Paulusjahres eine festliche Messe in Rom, in St. Paul vor den Mauern, morgen findet im Petersdom eine große Messe statt, mit feierlicher Prozession mit den „Paulusketten“ und Feuerwerk. Im von Papst Benedikt ausgerufenen Paulusjahr haben viele Menschen in den letzten 12 Monaten ungezählte Veranstaltungen zu dessen 2000. Geburtstag mit Akademien, Vorträge, Gesprächs- und Gebetstreffen an den Völkerapostel Paulus von Tarsus erinnert. Und damit wieder einen Menschen in den Vordergrund gerückt, ohne den Glaube und Kirche als weltumspannende Gemeinschaft kaum zu denken ist.

Unter den beliebtesten männlichen Vornamen geht es für Paulus von Platz 180 seit den 70ern längst wieder steil bergauf: Im vorletzten Jahr Platz 12, 2008 Platz 9, jetzt, im ersten Quartal 2009 schon Platz 6. Im katholischen Heiligenkalender sind ihm gleich fünf spezielle Festtage im Jahr gewidmet (Festtage: 25. Januar Gedenktag Pauli Bekehrung; 16. April Überführung der Kopfreliquie in die Basilika S. Giovanni in Laterano; 6. Juli Gedenktag an die erste Ankunft von Paulus in Rom; 1. September Tag des Gedenkens an die Wiedererlangung seiner Sehkraft nach dem Bekehrungserlebnis vor Damaskus; 18. November Fest der Kirchweih der Basiliken von Petrus - S. Pietro - und Paulus - S. Paolo fuori le Mura in Rom). Den 29. Juni teilt er sich mit Petrus, auf den die offizielle Zählung aller 265 Päpste in der Geschichte zurückgeht.
Mehr: www.paulusjahr.de.

Petrus und Paulus: Petrus (griechisch, „der Fels“), geboren um Christi Geburt in Betsaida (Galiläa), gestorben 64 oder 76 in Rom. Paulus (von lateinisch für „der Kleine, Demütige“), geboren um 5 nach Christi Geburt in Tarsos (Türkei), gestorben 67 in Rom. Jesus machte Simon, genannt Petrus, einen einfachen Fischer aus Kafarnaum am See Genesareth, zu seinem wichtigsten Gefolgsmann. Er war der Sprecher und Anführer der Apostel, und gehörte gemeinsam mit Jakobus und Johannes zu den engsten Vertrauten Jesu. Auch nach den Pfingstereignissen war Petrus der Kopf der jungen Christengemeinde in Jerusalem. Später ging er nach Antiochien und Kleinasien, um dort zu missionieren, dann nach Rom. Dort fiel er der Christenverfolgung des Kaisers Nero zum Opfer, der ihn, vermutlich in seinen Gärten unweit des heutigen Vatikan, kreuzigen ließ. Paulus, der aus Tarsos stammte, und von seinen Eltern das römische Bürgerrecht geerbt hatte, hieß ursprünglich Saulus und sah in der neuen Bewegung mit ihrem gekreuzigten Messias einen Affront gegen die religiösen Überzeugungen des ganzen Volkes sah. Das machte ihn zu einem fanatischen Christenverfolger. Sein Damaskuserlebnis, bei dem ihm der Gekreuzigte erschien, machte ihn zum Missionar im ganzen Mittelmeerraum. Er setzte sich beim ersten Konzil in Jerusalem dafür ein, dass auch Menschen getauft werden durften, die zuvor keine Juden waren. Um das Jahr 61 in Rom zum Tod verurteilt, wurde er enthauptet. Über dem Grab des Petrus baute man im Mittelalter den ersten Petersdom, die Reliquien des Apostels Paulus befinden sich in der Kirche San Paolo fuori le mura in Rom.

Unser Gesprächspartner: Für Dompropst Josef Alfers (69) aus Münster mit dem einzigen Dom im Land, der Paulus geweiht ist, hat die Kirche einen sehr starken petrinischen Akzent. Aber Paulus ist ihm der Gegenpol, der die Vitalität der Kirche in allen verschiedenen Charismen in einer Zeit des Umbruchs und Aufbruchs neu entdecken lässt. In Münster bildet den Abschluss des Paulusjahres der 1. Sonntag im Juli 2009 mit der großen Prozession, zu der die Pauluspatronate aus dem Bistum eingeladen sind. Es soll deutlich machen: „Es ist nicht nur ein Paulusdom, wir sind auch ein dem Paulus geweihtes Bistum“.

Dompropst Josef Alfers, geboren 1940 in Gescher, 1970 Kaplan in St. Georg in Bocholt, 1973 Diözesanpräses der Katholischen Landvolk-Bewegung und der Katholischen Landjugend-Bewegung (KLJB), Geistlicher Beirat im Referat Landeseelsorge in der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat in Münster, 1976 KLJB-Bundeskurat, 1981 Pfarrer in St. Johannes Nepomuk in Steinfurt (Burgsteinfurt), 1981 Kreisdechant im Kreisdekanat Steinfurt, 1985 Mitglied des Priesterrates, 1988 erneut Kreisdechant im Kreisdekanat Steinfurt, 1988 erneut Mitglied des Priesterrates, 1992 Dechant im Dekanat Steinfurt, 1993 Geistlicher Rat, Stellvertretender Generalvikar in Münster, Leiter der Fachstelle Orden und Säkularinstitute im Bischöflichen Generalvikariat, Rundfunkbeauftragter des Bistums Münster, 1993 Residierender Domkapitular an der Hohen Domkirche, 1995 Dompropst an der Hohen Domkirche in Münster, seit 1999 Leiter der Hauptabteilung Verwaltung im Bischöflichen Generalvikariat in Münster, wo er am 1. Juli um 11.00 Uhr bei einem Empfang im Festsaal des Liudgerhauses am Überwasserkirchplatz aus dem aktiven Dienst verabschiedet wird. Kontakt: Domplatz 28, 48143 Münster, Tel. 02 51/49 53 22

Programm in Münster:

Sonntag, 28. Juni
Hl. Petrus und Paulus, Patronatsfest der Domkirche und des Bistums (St. Paulus-Dom)
07.00 Uhr - hl. Messe
08.30 Uhr - hl. Messe
10.00 Uhr - Kapitelsamt – Es singt die Schola Ludgeriana.
11.30 Uhr - hl. Messe
15.00 Uhr - Vesper – Es singt die Schola Breuliana.
18.30 Uhr - hl. Messe

Montag, 29. Juni
18.30 Uhr - Pontifikalamt zum Abschluss des Paulus-Jahres Francis Kardinal George OMI (Erzbischof von Chicago) feiert das Pontifikalamt.

Sonntag, 28. Juni
10.00 Uhr - Kapitelsamt
Es singt die Schola Ludgeriana.
Gregorianische Gesänge

Große Prozession: „Durch Christus bin ich stark“

Am Sonntag, 5. Juli 2009, findet die alljährliche Große Prozession statt. Das Leitwort des diesjährigen Buß- und Bittganges lautet: „Durch Christus bin ich stark“ (2 Kor 12,7-10). Die Prozession beginnt mit Stationsgottesdiensten um 10.30 Uhr in der St. Lamberti-Kirche für den Rat der Stadt, das Domkapitel, die Vertreter der Behörden und Institutionen und allen Christen aus den Gemeinden, die sich traditionsgemäß in St. Lamberti versammeln. Weitere Stationsgottesdienste sind in St. Ludgeri, St. Aegidii und Liebfrauen-Überwasser. Die Statio in St. Ludgeri ist besonders für Ordenschristen und für Menschen, die sich gegenwärtig mit der Frage nach ihrer Berufung auseinandersetzen. In St. Aegidii treffen sich insbesondere die Katholischen Verbände und karitativen Dienste. In Liebfrauen-Überwasser treffen sich um 11.00 Uhr neben den Mitgliedern der Gemeinde insbesondere Familien mit Kindern. Um 11.00 Uhr findet im Dom ein Stationsgottesdienst statt, vor allem für diejenigen, für die eine Prozession zu beschwerlich wäre. Zu allen Stationsgottesdiensten sind jeweils alle umliegenden Gemeinden eingeladen, die von dort aus die Prozession beginnen können. Bischof Dr. Felix Genn feiert um 11.30 Uhr mit allen Teilnehmern im St. Paulus-Dom die Heilige Eucharistie. Die Kollekte ist für die Aufgaben des Hl. Vaters bestimmt. Im Anschluss an den Gottesdienst besteht die Möglichkeit, ein einfaches Mittagessen einzunehmen.
Mehr Infos unter www.paulusdom.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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