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Himmel und Erde
Edith Stein – starb heute vor 67 Jahren

VON: HOLGER THISSEN



Eigentlich kam Edith Stein als Kind jüdischer Eltern zur Welt, konvertierte mit 31 und trat in den Kölner Karmel ein. Später floh sie nach Holland. Doch als die holländischen Bischöfe öffentlich gegen die Nazis predigten, verhafteten die am 2. August 1942 alle jüdischen Christen in Holland. Am Sonntag darauf – starb Edith Stein in der Gaskammer. Doch ihr Andenken und das Andenken aller Opfer zu ehren, das ist ihre Lebensaufgabe: Anne Fuerth aus Dinslaken hat zwei Jahre ehrenamtlich als Helferin im Zentrum für Dialog und Gebet in Oswiecim (Auschwitz) gearbeitet…

INFOS: Anne Fuerth (65) war Lehrerin für Englisch und katholische Religion, zuletzt 1993-2006 Schulleiterin an der Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt. Nach ihrer Pensionierung nahm sie Kontakt zum Maximilian-Kolbe-Werk in Freiburg auf, betreute erste Gruppen ehemaliger KZ-Häftlinge auf Erholungsurlauben im Markgräflerland und arbeitete ehrenamtlich im Zentrum für Dialog und Gebet in Auschwitz. Das von zwei Priester geleitete und seit 1995 durch Kardinal Macharski von Krakau und europäische Bischöfe geförderte Haus hilft dort Besuchern, ihre Erfahrungen zu verarbeiten. Der Aachener Priester Manfred Deselaers ist für die Seminargestaltung verantwortlich.

Edith Stein wurde als jüngstes von elf Kindern in eine jüdisch-orthodoxe Familie geboren. An den Universitäten Breslau, Göttingen und Freiburg im Breisgau studierte sie vor allem Philosophie, Psychologie und Geschichte. Nach ihrer Doktorarbeit (1916) bis 1918 wissenschaftliche Assistentin ihres Doktorvaters, des Philosophen Edmund Husserl in Freiburg. Obwohl mit Auszeichnung promoviert, wurde sie als jüdische Frau nicht zur Habilitation zugelassen. An der Universität Göttingen legte sie 1919 erfolglos die Habilitationsschrift Psychische Kausalität vor; in Breslau und Freiburg im Breisgau bewarb sie sich vergebens mit der philosophischen Abhandlung Akt und Potenz. Den Wendepunkt im Leben Edith Steins bildete die Lektüre der Autobiographie der Karmelitin Teresa von Ávila. Am 1. Januar 1922 wurde Edith Stein in Bad Bergzabern durch die Taufe in die römisch-katholische Kirche aufgenommen. Am 14. Oktober 1933, der Vigil des Gedenktages ihrer Namenspatronin Teresa von Ávila, trat Edith Stein mit 42 Jahren in den Kölner Karmel ein und nahm zur Einkleidung den Ordensnamen „Schwester Teresia Benedicta a Cruce“ (d. h. „die vom Kreuz Gesegnete“) an. Zwei Jahre später, 1936, ließ sich auch Ediths ältere Schwester Rosa (* 1883) taufen. Beide siedelten in den Karmel von Echt über. Während der deutschen Besetzung der Niederlande im Verlauf des Zweiten Weltkriegs protestierten die niederländischen Bischöfe am 26. Juli 1942 in einem Hirtenbrief gegen das Vorgehen der Deutschen gegen die Juden. Als Reaktion darauf wurden 244 zum Katholizismus konvertierte ehemalige Juden, darunter auch Edith und Rosa Stein, am 2. August 1942 von der Gestapo verhaftet und in das KZ Westerbork gebracht. Von dort wurden die beiden Schwestern am 7. August in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und am 9. August 1942 in der Gaskammer ermordet. Edith Stein ist die erste katholische Märtyrerin jüdischer Abstammung, die kanonisiert wurde. Am 1. Mai 1987 wurde sie von Papst Johannes Paul II. in Köln selig- und am 11. Oktober 1998 in Rom heilig gesprochen, und 1999 zusammen mit der hl. Birgitta und der hl. Katharina von Siena – zur Patronin Europas erklärt.

Infos zu Edith Stein: www.edith-stein.de und www.edith-stein-gesellschaft.de. Zum Karmel „Maria vom Frieden“: www.karmelitinnen-koeln.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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