Er ist eine der bedeutenden Figuren unseres Landes – unterwegs in einer Zeit, als ein Buch eine Rarität, Straßen und Steingebäude selten waren: Friese von Geburt, studiert in England und Utrecht, Missionar, erster Bischof von Münster, Klostergründer in Essen-Werden, ständig zu Fuß auf Achse. Vor 1200 Jahren starb er in Billerbeck. Heute strebt das Jubiläumsjahr für den Hl. Liudger - oder Ludgerus – seinem großen Höhepunkt zu. Denn Höhepunkt des Gedenkjahres war die Ludgerus-Festwoche, die heute mit dem traditionellen Fest der Umtragung der Gebeine zu Ende geht. Zur Feier des Ludgerusfestes am 6. September hat Papst Benedikt XVI. mit Joachim Kardinal Meisner seinen persönlichen Vertreter entsandt, der heute das Pontifikalhochamt feiert. Mehr zu Ludgerus mit Professor Arnold Angenendt …

Ludgerus-Festwoche - Höhepunkt des Jubiläumsjahres
Eröffnet wurde die Ludgerus-Festwoche 2009 am Freitag, 28. August, um 17.30 Uhr mit einem Ökumenischen Gottesdienst mit dem Essener Diözesanadministrator Weihbischof Franz Vorrath und dem Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, Bielefeld, in der Basilika. Bei diesem Gottesdienst wurde der silberne Schrein mit den Gebeinen des heiligen Liudger aus der Krypta erhoben und war während der Festwoche vor dem Altar zur Verehrung aufgestellt. In den folgenden Tagen wurde zu Wallfahrten nach Werden eingeladen, von den Kindern und Jugendlichen über die Familien bis hin zu den Senioren. Abschluss der Festwoche und Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist das traditionelle Fest der „Umtragung der Gebeine des heiligen Liudger“ am Sonntag, 6. September. Das Pontifikalamt mit dem Päpstlichen Legaten Kardinal Joachim Meisner in Konzelebration mit Bischöfen aus dem In- und Ausland beginnt um 10 Uhr in der Basilika. Im Anschluss an den Gottesdienst wird der Schrein mit den Gebeinen des heiligen Ludgerus durch Werden getragen. Eine Statio ist an der Evangelischen Kirche, die Schlussfeier in der Basilika. Die musikalische Gestaltung haben die Chöre der Propsteipfarrei St. Ludgerus und das Werdener Blasorchester übernommen. Nach der Pontifikalvesper um 18 Uhr mit Diözesanadministrator Franz Vorrath wird der Schrein wieder in die Krypta zurückgeführt. Die Vesper wird musikalisch gestaltet von der Capella Ludgeriana, dem Knabenchor am Hohen Dom zu Münster.
 
Unser Gesprächspartner: Professor Dr. Arnold Angenendt, Robert-Koch-Str. 29, D - 48149 Münster, Tel. (0) 251 / 83-32853, Fax. (0) 251 / 83-32851, E-Mail:  Arnold.Angenendt(bei)uni-muenster.de, http://www.uni-muenster.de/SFB496/projekte/a4.html
 
Der Buchtipp:
Arnold Angenendt: Liudger. Missionar – Abt – Bischof im frühen Mittelalter. 196 Seiten. Zahlreiche farbige Abbildungen. Verlag Aschendorff, Münster. 24,80 Euro Die Vorbedingungen und zeitlicher Rahmen, in denen Missionsauftrag und Völkerwanderung, „heidnische“ Welt und die Christianisierung mit dem Schwert zu sehen sind, schildert das Buch des emeritierten Professors für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster, Arnold Angenendt. Er zeigt die sächsisch-karolingische Epoche bis zur Taufe Widukinds, Liudgers Wirken als Missionar in Friesland und in Westfalen, seine benediktinische Spiritualität, seine Jahre als Bischof sowie Ausstrahlung, Nachleben und das fortwirkende Erbe. Ausgestattet ist das Buch mit Karten und zahlreichen farbig schönen Abbildungen. Im Anhang finden sich alle 23 Miniaturen aus der „Vita secunda sancti Liudgeri“, die 300 Jahre nach Liudgers Tod in Werden entstanden.

Das Buch zum Jubiläumsjahr:
Heiliger Liudger: Zeuge des Glaubens 742-809, hg. v. Rudolf Ludger Schütz im Auftrag der „Communitas Sancti Ludgeri“ (Gemeinschaft des Heiligen Ludgerus),304 Seiten, Verlags-Kontor Kamp, Euro 19,80 (ISBN 978-3-89709-699-8)

Link: www.ludgerus2009.de

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