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Himmel und Erde
Filmstart Hildegard

VON: CLAUDIA WEISS / KNA



So oft gibt es das wohl nicht: Buchsuche aufrufen im Internet, den Namen eingeben und dann wirklich - unzählige Buchtitel, in denen es um sie geht, um ihre Forschungen, ihr Leben, ihre Visionen. Immer noch topaktuell offensichtlich: Eine fromme und starke Frau, die vor 800 Jahren lebte. Jetzt wird ihr Leben auch noch kinotauglich gemacht: „Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“ ist der Titel eines neuen Films über die Ordensfrau, Schriftstellerin, Naturheilkundlerin und Komponistin. Unter der Regie von Margarethe von Trotta spielt Barbara Sukowa die Hauptrolle. Der offizielle Filmstart ist am 24. September.

INFO: HILDEGARD von Bingen, Benediktinerin, prophetische Mystikerin. Die Texte der Äbtissin, Seherin, Heilkundigen und Komponistin beschäftigen sich mit Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Bis heute ist ihre Kräuter- und Heilkunde populär. Geboren wurde sie 1098 in Bermersheim bei Alzey als 10. Kind des edelfreien Grundherrn Hiltbertus de Vermersheim und seiner Gattin Mechthild, sie starb am 17.9. 1179 auf dem Rupertsberg bei Bingen. Mit acht Jahren in der Benediktinerabtei Disibodenberg an der Nahe klösterlicher Erziehung, hatte sie von Kindheit an Visionen. Sie gründete zwischen 1147 und 1150 ein Kloster auf dem Rupertsberg, in das sie mit 18 Schwestern übersiedelte, und rief um 1165 ein Tochterkloster in Eiblingen bei Rüdesheim ins Leben. Zwischen 1151-1158 entstanden ihr „Liber Scivias Domini“ (Wisse die Wege des Herrn), ihre naturheilkundlichen Schriften „Physica“ (Heilkraft der Natur) und „Causae et Curae“ (Ursache und Behandlung von Krankheiten). Ihr Hauptwerk „Scivias“ (Wisse die Wege) handelt vom Sündenfall und seinen Folgen, von der Erlösung durch den Sohn Gottes, der das Leben von Gott auf die Erde brachte, von der gnadenreichen Mutter Kirche, die von ihrem Bräutigam das neue Leben empfängt und allen, die in gläubiger Unterwerfung in ihren Schoß eingehen, das göttliche Leben schenkt und in den Sakramenten die göttliche Gnade spendet. Sie rief Klerus und Volk zur Buße auf, forderte strenge Sittenzucht und verkündigte schwere Gerichte, aber auch den Sieg und die Läuterung der Kirche.
1158-1163 führten sie Missionspredigten nach Frankreich, Lothringen und durch das Rheinland. 1163 schloss sie das „Liber Vitae Meritorum“ (Buch der Lebensverdienste) ab und begann ihr „Liber Divinorum Operum“ (Buch der göttlichen Werke), ihre letzte große Visionsschrift. Hildegard genoss hohes Ansehen auch bei den geistlichen und weltlichen Großen. Könige und Fürsten, Bischöfe, Ordensleute und Laien erbaten von ihr Rat und Hilfe. Davon zeugt ihr ausgedehnter Briefwechsel. Hildegard schrieb siebzig Lieder, Antiphonen und Hymnen, geschaffen aus ihrer Erfahrung der himmlischen Harmonien, als „Posaunenklang vom lebendigen Licht“. Vor allem in den USA hat ihre Musik viele begeisterte Bewunderer. Am 17. September 1179 starb Hildegard im Alter von 81 Jahren. Papst Gregor IX. leitete 1233 einen Heiligsprechungsprozess ein, der aus formalen Gründen nicht zu Ende geführt wurde: Obwohl ihr Name am 17.9. im römischen Martyriologium vorkommt, ist sie nie von der Kirche kanonisiert worden. LINKS: www.abtei-st-hildegard.de; www.hildegard-gesellschaft.org; www.disibodenberg.de; www.hildegardvonbingen.info).

„Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“
Die deutsch-französische Co-Produktion wurde im Kloster Maulbronn in Baden-Württemberg, in den Kölner MMC Studios, im hessischen Kloster Eberbach und im niederbayerischen Kronwinkl in der Nähe von Landshut gedreht. Die vielfach preisgekrönte Drehbuchautorin und Regisseurin Margarethe von Trotta (DIE BLEIERNE ZEIT, ROSA LUXEMBURG, ROSENSTRASSE) entwirft das einfühlsame Porträt dieser außergewöhnlich begabten, mutigen und visionären Frau. In 111 Filmminuten - akustisch illustriert mit Originalkompositionen Hildegards - portraitiert sie deren mittelalterlichen Kosmos in ruhigen Bildern, sparsamen Dialogen und plastischen Details. In den Hauptrollen spielen Barbara Sukowa (DIE BLEIERNE ZEIT, LOLA, ROSA LUXEMBURG) als Hildegard von Bingen, Heino Ferch (DER TUNNEL, DER BAADER MEINHOF KOMPLEX) als Mönch Volmar, Hannah Herzsprung (VIER MINUTEN) als Novizin Richardis und Alexander Held (SOPHIE SCHOLL, DIE GESCHICHTE VOM BRANDNER KASPAR) als Abt Kuno. In weiteren Rollen sind u.a. Lena Stolze (Schwester Jutta) und Sunnyi Melles (als Richardis Mutter) zu sehen. Produktion: Clasart Film, Tele München, Degeto Film, Celluloid Dreams. Produzent: Markus Zimmer. Gefördert von: Deutscher Filmförderfonds (DFFF), Filmstiftung NRW, FilmFernsehFonds Bayern (FFF), Hessen Invest und FFA. Im Verleih von: CONCORDE FILMVERLEIH. Internet: http://www.vision-derfilm.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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