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Himmel und Erde
MISSIO: Weltmissionsmonat hat begonnen

VON: CHRISTOF BECKMANN / KNA



Der Oktober ist in der katholischen Kirche in jedem Jahr einem Thema gewidmet, das in den kircheninternen Debatten so langsam Fahrt gewinnt. Der Mission. Jetzt für vier Wochen im Mittelpunkt: Die Arbeit des Hilfswerks missio – die Zentrale sitzt in Aachen und heute startet die aktuelle Jahreskampagne. Im Mittelpunkt diesmal: Das westafrikanische Land Nigeria - mehr Einwohner als Deutschland und Frankreich zusammen, mit Riesenproblemen, berichten der nigerianische Priester George Ehusani und Erzbischof Matthew Ndagosa …

INFO: „Selig, die Frieden stiften“ (Mt 5,9) lautet das Motto des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio für den Oktober als Monat der Weltmission 2009. Schwerpunkt in diesem Jahr ist Nigeria. Den bundesweiten Eröffnungsgottesdienst hält Bischof Dr. Franz-Josef Bode am Sonntag, 4. Oktober um 11.30 Uhr im Dom zu Osnabrück. Die Feiern zum Sonntag der Weltmission finden in der Diözese Augsburg statt. Bischof Dr. Walter Mixa feiert am Sonntag, 25. Oktober um 19 Uhr in der Starnberger Stadtpfarrkirchen den Abschlussgottesdienst. Die deutschlandweite missio-Kollekte wird am 24./25. Oktober gehalten. missio greift die zeitgleich im Oktober 2009 in Rom stattfindende Zweite Afrikasynode mit dem Thema „The church in Africa in service to reconciliation, justice and peace“ auf und stellt angesichts eines von Kriegen und Gewalt gekennzeichneten Kontinents den Beitrag der Kirche zu Versöhnung und Frieden dar.

Nigeria ist mit 144 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat Afrikas; die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei nur 45 Jahren. Das Land vereint über 400 Völker und Sprachgruppen. Rund 40 Prozent der Einwohner sind Christen, 14 Prozent katholisch; 50 Prozent der Bewohner sind Muslime, und 10 Prozent gehören einer traditionellen Religion an. Derzeit leben in Nigeria fast drei Viertel der Menschen unter der Armutsgrenze, obwohl das Land durch natürliche Rohstoffe wie Öl Ressourcen zum wirtschaftlichen Aufbau hat. Jedoch zermürben Armut und permanent drohende Konflikte, eine korrupte Regierung und Krankheiten wie Malaria und HIV/Aids die Menschen. Das Missionswerk fördert in Nigeria jährlich Projekte mit einem Spendenvolumen von 1,6 Millionen Euro: missio unterstützt etwa den Wiederaufbau von Kirchen, die von Radikalen als Reaktion auf die dänischen Mohammed-Karikaturen zerstört wurden, sowie christliche Minderheiten und Frauen, die unter dem örtlich herrschenden Rechtssystem der Sharia leiden. Dazu gehört aber auch die aktive Versöhnungsarbeit von Priestern und ehrenamtlichen Katechisten oder die Seelsorge für Insassen überfüllter Gefängnisse und konkrete Hilfe bei Ernährung, juristischer Beratung und Versöhnung mit Opfern.

Das Missionswerk missio geht zurück auf den 1832 von Dr. Heinrich Hahn in Aachen gegründeten Franz-Xaverius-Verein. Die Bruderschaft wird 1841 staatlich, 1842 kirchlich anerkannt und breitet sich rasch aus. 1916 wird Aachen offizieller Verwaltungssitz des Xaverius-Vereins. Auf Anordnung von Papst Pius XI. wird er 1922 päpstliches Missionswerk. 2007 feierte missio mit zahlreichen Aktivitäten bundesweit das 175-jährige Jubiläum seines Aachener Standortes. Ein zum 175-jährigen Jubiläum erschienenes Buch bietet auf 149 Seiten interessante Lektüre zur Missionsgeschichte und Historie von missio. Jährlich realisiert missio über 2.700 Projekte der katholischen Kirche in über 100 Ländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens, insbesondere in der Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und im Aufbau kirchlicher Infrastrukturen. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bescheinigte mit der Vergabe des Spendensiegels an missio größtmögliche Wirksamkeit bei der Verwendung von Spenden, niedrige Verwaltungskosten und seriöse Öffentlichkeitsarbeit.
Mit ihrem Bischofswort „Allen Völkern sein Heil. Die Mission der Weltkirche“ unterstreicht die Deutsche Katholische Bischofskonferenz den zentralen Grundauftrag der Kirche, nämlich „Das Evangelium vom Reich Gottes“ (Lk 4,43) aller Welt mitzuteilen. Mehr: www.dbk.de.

Information: missio - Internationales Katholisches Missionswerk e.V. Goethestr. 43, 52064 Aachen, Telefon 08 00/0 64 77 46, info(bei)missio.de, www.missio.de

Unsere Gesprächspartner: Father Dr. George Ehusani, bis 2007 Generalsekretär der nigerianischen Bischofskonferenz und Leiter eines Instituts für Führungskräfte in Kirche und Gesellschaft, ist auch als Sänger und christlicher Liedermacher bekannt. Der von ihm gegründete Assumption Choral präsentiert sowohl traditionelle als auch moderne Musik mit einem breiten Repertoire an geistlichen und liturgischen Liedern. Matthew Ndagosa ist Erzbischof von Kaduna im muslimischen Norden Nigerias.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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