Während bei uns alles schon auf besinnliche Weihnachten zusteuert, denken die Menschen in Mexiko noch gar nicht ans Fest der Liebe. Denn sie feiern heute am 12. Dezember erstmal die größte Wallfahrt der Welt, das Fest der „Jungfrau von Guadalupe“. In der Hauptstadt Mexiko-City werden rund 20 Millionen Pilger erwartet.

INFO: Das Fest am Gedenktag 12. Dezember erinnert an eine Marienerscheinung in Mexiko. Dem Indio und Mystiker Juan Diego (Cuauhtlatohuac, um 1474-1548) erschien 1531 Maria, die ihn beauftragte, dem Bischof in Ciudad de Mexico (Mexiko-City) die Errichtung einer Kirche auf einem Hügel nahezulegen. Auf dem Platz, an dem zuvor ein Heiligtum der Azteken-Göttin „Tonantzin” stand, erschien Maria dem Indianerjungen Juan ein zweites Mal. Juan Diego sammelte die auf dem schneebedeckten Hügel wachsenden Rosen in seinem Mantel. Als der Bischof den Mantel öffnete, erkannte er auf dem Mantelfutter das Gesicht der im Kloster Guadalupe in Spanien (Provinz Cáceres) verehrten schwarzen „Jungfrau von Guadelupe” und ließ die Kirche bauen.

Obwohl sie von der katholischen Kirche lange nicht anerkannt wurde, ist die Jungfrau von Guadalupe seit 1754 die offizielle Patronin Mexikos. Die „Basilika der Jungfrau von Guadalupe Hidalgo” ist das wichtigste Heiligtum Mexikos und eines der bedeutendsten Marienheiligtümer der Welt. Sie bietet bis zu 40.000 Besuchern Platz und ist eine der größten Kirchen der Welt. Papst Pius X. erklärte die Gottesmutter von Guadalupe zur Patronin Lateinamerikas, Pius XI. zur Patronin von ganz Amerika. Juan Diego wurde beim Besuch von Papst Johannes Paul II. in Mexiko 1990 seliggesprochen und 2002 beim erneuten Papstbesuch in Mexiko als erster Ureinwohner Lateinamerikas heiliggesprochen.

he12124.wma