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Himmel und Erde
Lampedusa: Tor nach Europa

VON: CHRISTOF BECKMANN / KNA



Kleine Insel – große Probleme: Lampedusa ist gerade mal 20 Quadratkilometer groß und hat 4.500 Einwohner. Doch in den letzten Wochen sind fast 22.000 Flüchtlinge aus Nordafrika auf der italienischen Mittelmeerinsel gestrandet – und täglich werden es mehr. Sie kommen mit großen Hoffnungen auf eine bessere Zukunft in Europa und nehmen dafür alles in Kauf: Kürzlich starben fast 250 Menschen, als ein Fischerboot aus Libyen vor der Insel kenterte. Lampedusa platzt aus allen Nähten, während sich die EU-Staaten über die Zukunft der Flüchtlinge streiten. Wir haben uns vor Ort umgesehen und umgehört.

INFO: Das VII. Deutsch-afrikanische Bischofstreffen vom 28. März bis zum 2. April 2011 in München und Berlin stand unter dem Titel „Die afrikanische Migration nach Europa“ und erörterte die Flucht- und Migrationsdynamik für die Staaten und die Gesellschaften in Afrika und Europa. Zu den Teilnehmern von deutscher Seite gehörten der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx und der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle (Hildesheim). Den Zusammenschluss afrikanischer Bischofskonferenzen (SECAM) vertrat neben Bischöfen aus dem Senegal, Südafrika und Tunesien dessen Vorsitzender, der tansanische Kardinal Polycarp Pengo.

Die Konferenz forderte angesichts der steigenden Migration von Afrika nach Europa die Zulassung und angemessene Prüfung von Asylbegehren nach humanitären Standards und erklärte: „Flüchtlinge gehören zu den schwächsten und verletzlichsten Mitgliedern der Menschheitsfamilie. Zu ihrem Schutz sind alle Staaten rechtlich und moralisch verpflichtet. Es erfüllt uns daher mit Sorge, dass die Praxis des Schutzes der europäischen Außengrenzen erhebliche menschenrechtliche Probleme aufwirft“. In dem Dokument heißt es weiter: „Auch Menschen, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft für sich und ihre Familien den Weg nach Europa wagen, dürfen nicht pauschal verdächtigt und diffamiert werden. Gerade Europäer sollten sich daran erinnern, wie viele ihrer Vorfahren in vergangenen Jahrhunderten und nach dem Zweiten Weltkrieg in alle Welt ausgewandert sind. Richtig ist aber auch, dass Arbeitsmigration einer klugen und gerechten Steuerung bedarf, damit negative Folgen für Herkunfts- und Aufnahmeländer vermieden werden. Die europäischen Staaten sollten deshalb verstärkt über Modelle einer temporären oder zirkulären Migration nachdenken, die sowohl den Interessen der beteiligten Staaten als auch den betroffenen Menschen dienen können.“

Das Communiqué des VII. Deutsch-afrikanische Bischofstreffens im Wortlaut unter: http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse/2011-051a-Communiquee_des_VII_%20DABT.pdf


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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