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Himmel und Erde
Was heißt „Selig“ oder „Heilig“?

VON: CHRISTOF BECKMANN / KNA



Wofür brauchen wir heute eigentlich noch Selige und Heilige? Zum Christsein nicht unbedingt, sagt Theologieprofessor Otto Hermann Pesch. Denn „heilig“ heißt nichts anderes als von Gott ausgesucht zum Christsein. Aber es hat schon seinen Sinn, dass es auch heute im 21. Jahrhundert noch Selige und Heilige gibt, erklärt der Professor …

INFO: Bei der Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch das Urteil des Papstes fest, dass eine verstorbene Person vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die offizielle Empfehlung, diese als Vorbild und als Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Der Seligsprechung kann eine Heiligsprechung folgen. Erst dann darf die betreffende Person offiziell weltweit verehrt werden. Für das der Seligsprechung vorausgehende kirchliche Untersuchungsverfahren muss die jeweilige Ortskirche Informationen über Leben und Sterben der betreffenden Person sammeln und ein Wunder oder den Märtyrertod sowie Tugendhaftigkeit und den „Ruf der Heiligkeit“ nachweisen. Nach Abschluss dieses Verfahrens werden die Akten von der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen geprüft. Als Frist bis zu einer Seligsprechung zwischen Tod und Aufnahme des Verfahrens schreibt das Kirchenrecht fünf Jahre vor. Doch schon wenige Wochen nach seinem Amtsantritt kündigte Papst Benedikt XVI. überraschend an, dass der Prozess für seinen am 2. April 2005 verstorbenen Vorgänger Johannes Paul II. unverzüglich beginnen kann.

Unser Gesprächspartner: Prof. Otto Hermann Pesch, geboren 1931 in Köln, nach dem Abitur 1952 Studium der Philosophie und Katholischen Theologie an der damaligen Philosophisch-Theologischen Hochschule der Dominikaner in Walberberg und an der Universität München. 1958 zum Priester geweiht, ab 1965 Dozent in Walberberg, an der Universität München über das Thema Theologie der Rechtfertigung bei Martin Luther und Thomas von Aquin promoviert. 1975-1998 Professor für Systematische Theologie an der evangelisch-theologischen Fakultät Hamburg. Mitglied u. a. des Ökumenschen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen, der Academie Internationale des Sciences Religieuses (Brüssel) und der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften e. V. (Hamburg).


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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