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Himmel und Erde
Katholische Jugend: Für neue Glaubwürdigkeit

VON: CHRISTOF BECKMANN



Bei seiner Hauptversammlung auf dem Gelände des Altenberger Doms im Bergischen Land präsentierte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) seine Vorschläge zu Reformen in der Kirche. Das Spitzentreffen der Delegierten von 15 Verbänden mit knapp 660.000 Mitgliedern bestätigte den Duisburger Dirk Tänzler für weitere drei Jahre im Amt des Vorsitzenden. Wir luden ihn zu uns ins Studio ein …

INFO: „Wir merken zunehmend in der katholischen Jugendverbandsarbeit, dass die Institution Kirche ein Vermittlungsproblem hat. Wir wollen dazu beitragen, dass Glaube, dass das Evangelium Jesu Christi wieder in der Gesellschaft Fuß fasst. Und provozieren da manchmal auch.“ Dies erklärte Dirk Tänzler im Studiogespräch. Der kritisierte „Thesenanschlag“ sei „vielleicht ein bisschen falsch rübergekommen.“

Das verabschiedete Papier „Freiheit der Kinder Gottes. Unser Beitrag, unsere Kirche“ sei als Beitrag zum Dialog gedacht. Darin nannte der BDKJ als dringliche Themen Geschlechtergerechtigkeit, Beteiligung und Spiritualität. Auch der Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern soll angesprochen werden, der Zölibat solle keine verpflichtende Zugangsvoraussetzung für das Weiheamt sein müssen, die verantwortliche Beteiligung von Laien soll gestärkt werden.

Die Deutsche Bischofskonferenz hatte im Herbst einen solchen Dialog angekündigt und startete ihn am 18. März 2011 mit einem Brief an alle Gemeinden. In ihm luden sie zu einer fünfjährigen „Gesprächsinitiative“ ein, in der die Kirche zu Umkehr, Erneuerung sowie zu inneren und äußeren Reformen finden soll.

Bis zum Jahr 2015 soll es eine Reihe kirchlicher Kongresse, Großveranstaltungen und Dialogmöglichkeiten geben, die sich mit Glauben und Kirche in der modernen Gesellschaft befassen. Dabei steht jedes Jahr jeweils unter einem eigenen Thema zu grundlegenden Aufgaben der Kirche. Die Kampagne beginnt unter der Frage „Im Heute glauben: Wo stehen wir?“ am 8./9. Juli in Mannheim.

2012 wird sich der Gesprächsprozess mit dem Thema „Unsere Verantwortung in der freien Gesellschaft“ (Diakonia), 2013 steht die Feier des Gottesdienstes (Liturgia) unter dem Motto „Die Verehrung Gottes heute“ im Mittelpunkt. 2014 geht es um das Glaubenszeugnis (Martyria) unter dem Leitwort „Den Glauben bezeugen in der Welt von heute“.

Bis zum Abschluss 2015 werden im Dialogprozess je mehrtägige Treffen stattfinden, mehrere Großveranstaltungen werden einbezogen - so der Papstbesuch im September 2011, der Nationale Eucharistische Kongress in Köln 2013 und die beiden Katholikentage 2012 und 2014. Diskussionsverbote soll es innerhalb des Dialogprozesses nicht geben, auch „heiße Eisen“ wie der Zölibat, Fragen der kirchlichen Sexualmoral oder die Situation von wiederverheirateten Geschiedenen und konfessionsverschiedenen Familien sollen eine Rolle spielen.

Hintergrund der Dialoginitiative ist auch der 40. Jahrestag des Beginns der Würzburger Synode der westdeutschen Bistümer (1972-1975) und der 50. Jahrestag des Beginns des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965). Zielpunkt ist das Gedächtnis des Konzilsabschlusses im Jahr 2015. Hinzu kommen die großen diözesanen Feiern und Wallfahrten (z. B. Heilig-Rock-Wallfahrt 2012, Trier).

Nachrichten und Bilder von der BDKJ-Hauptversammlung unter www.bdkj-blog.de, www.facebook.com/bdkj.bund. Mehr: www.bdkj.de.

 


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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