Gucken sie mal genauer hin im Ferienrückreisestau: Der Rosenkranz am Rückspiegel, der Wackelengel auf dem Armaturenbrett, der heilige Christophorus oder der Fischaufkleber am Heck ziert jedes zehnte Auto in Deutschland. Für eine neue Studie ließ der katholische Religionssoziologe Michael Ebertz seine Studenten ausschwärmen, fotografieren und filmen: Geht es um Glaube oder Aberglaube, um religiöse Bekenntnisse oder eher um Schutz im Straßenverkehr?
INFO: Der Religionssoziologe Michael Ebertz vom Zentrum für Kirchliche Sozialforschung der Katholischen Hochschule Freiburg hat mit seinen Studenten mehr als 1.500 Autos mit religiösen Symbolen untersucht. An und jedem zehnten Auto in Deutschland finden sich religiöse Symbole als Aufkleber oder als Gegenstände am Armaturenbrett oder Rückspiegel, so die Ergebnisse der im Auftrag der Akademie Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge durchgeführten Studie „Religion im und am Auto". Am populärsten seien Engel, Rosenkränze, Kreuze und das christliche Fischsymbol. Die Besitzer schreiben den Gegenständen häufig eine Schutzfunktion zu.
Die meisten religiösen Symbole fanden sich an Autos der Marke Volkswagen, gefolgt von Opel, Ford, Renault, Mercedes und Audi. Engel dominierten in den Wagen von Honda, Nissan und Citroen. Kreuze konzentrierten sich in auffälliger Weise in Fahrzeugen von Mercedes, Peugeot und Mazda – oft kombiniert mit anderen christlichen Symbolen. Keine Kreuze seien bei den Marken Nissan, Citroen, BMW, Hyundai, Fiat und Honda zu finden, in Renault-Fahrzeugen lasse sich eine bunte Mixtur aller erfassten religiösen Gegenstände feststellen. Die Forscher vermuten, dass die Marke eng mit der sozialen Milieuzugehörigkeit der Fahrer zusammenhängt und die Milieus unterschiedliche religiöse Vorlieben haben.
Kontakt: Zentrum für Kirchliche Sozialforschung der Katholischen Hochschule Freiburg: Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz, Sozialpolitik, Freie Wohlfahrtspflege, kirchliche Sozialarbeit, Tel. 0761 / 200-1580, E-Mail: zekispeks@dla@yum.kh-freiburg.de, Internet: http://www.kh-freiburg.de, www.bruderhilfe.de
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