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Himmel und Erde
Bonner Stadtpatrone: Cassius und Florentius

VON: CHRISTOF BECKMANN / BALTHASAR HÜMBS



Seit zehn Tagen besuchen Pilger die Gruft unter dem Bonner Münster. Ihr Ziel ist der Schrein der Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius. Heute treten dort auch der Bürgermeister und der Rat der Stadt zum traditionellen Kerzenopfer an. Nachgefragt beim Bonner Stadtdechant und Münsterpfarrer Wilfried Schuhmacher…

INFO: Seitdem am 9. Oktober, mit drei donnernden Schlägen und Fanfarenklängen die Gruft unter dem Bonner Münster geöffnet wurde, waren nun zehn Tage lang Pilger aus nah und fern zum Schrein der Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius in der Krypta unterwegs. „Gott ist immer größer“ ist das von Ignatius von Loyola stammende Leitwort der diesjährigen Festdekade.

Die frühchristlichen Märtyrer gelten als römische Soldaten, die unter dem römischen Mitkaiser Maximian gegen Ende des 3. Jahrhunderts hingerichtet wurden. Nach der Legende gehörten sie zu einer „Thebäischen Legion“, die sich an der Christenverfolgung nicht beteiligen wollte, weil sie meist aus Christen bestand. Zu ihnen zählen auch ihr Anführer Mauritius (St.Maurice/Schweiz), Gereon mit seinen Gefährten (Köln) und Viktor mit seinen Kameraden (Xanten). Die römische Totengedächtnisstätte für die Bonner Stadtpatrone wurde zur Urzelle des heutigen Stadtkerns, sie gilt als ältestes frühchristliches Zeugnis im Rheinland. Als Gedenktag wurde der 2. Mai durch die Jahrhunderte im Cassiusstift und im ganzen Erzbistum Köln als hoher Festtag begangen, neben dem 10. Oktober der zweite große Festtag zu Ehren der Stadtpatrone. 2002 hat Iskender Yediler die Köpfe von Cassius und Florentius aus der Kirche als Modell nachgebaut, in Stein gehauen und vor dem Bonner Münster platziert.

In die mehr als 1300 Jahre alte Wallfahrtstradition zum Bonner Münster reihen sich heute auch Rat und Verwaltung der Stadt ein, für die SPD-Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch das seit dem Mittelalter überlieferte Kerzenopfer darbringt. Beim Festhochamt um 10 Uhr wird auch die Bonner Stadthymne „Urbs Bonnensis, urbs Rhenalis“ aufgeführt, anschl. Empfang im Gangolfsaal, 12 Uhr /18 Uhr Hl. Messen in der Basilika.

Das Marterfest im Stadtteil Endenich, wo Cassius und Florentius geköpft worden sein sollen, beginnt um 10 Uhr mit Messe in der Pfarrkirche Maria Magdalena (Magdalenenstraße), Predigt: Generalvikar Prälat Dr. Dominikus Schwaderlapp, Köln. Anschließend zieht die Prozession zur Marterkapelle, im Volksmund auch „Mordkapelle“ genannt (Kapellenstraße 44), dort um 15 Uhr Andacht der Pfarrgemeinde, 17 Uhr Vesper der Seminaristen, 19 Uhr Feierliche Komplet. Die Festwoche endet am Dienstag, 18.10., um 18 Uhr mit Festmesse in der Münsterkirche, anschl. Lichterprozession und Schließung der Gruft.

Kontakt: Pilgerbüro, Tel. 0228 / 98588-80, pilgerbuero(bei)stadtpatrone.de, mehr: http://www.stadtpatrone.de, www.bonner-muenster.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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