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Himmel und Erde
Keine „Bad Bank“: Die Steyler Bank

VON: CHRISTOF BECKMANN



Um ihre Arbeit zu finanzieren, entschlossen sie sich in den 60er Jahren zu einem ungewöhnliche Schritt, selbst gegen Bedenken: Sankt Augustin bei Bonn ist der Sitz der Steyler Bank, einer der ältesten Ehik-Banken und die einzige Bank in Deutschland, die Ordensleuten gehört. Aber passt das überhaupt zusammen? Ein katholischer Orden und eine Bank? In diesen Zeiten?

INFO: Die Steyler Bank, eine der ältesten Ethikbanken Deutschlands, besteht in Deutschland seit 1964 und in Österreich seit 2001 als Vollbank. Kennzeichen sind eine ethische Anlagestrategie und Kundenberatung mit einem kostenlosen Ethik-Check, bei der sich die Bank zur Einhaltung fester sozialer, kultureller und ökologischer Kriterien verpflichtet. Ausschlusskriterien für Investitionen sind dabei etwa Kinderarbeit, Atomindustrie oder Rüstungsunternehmen. Das verwaltete Kundenvermögen betrug nach eigenen Angaben zum Ende des ersten Geschäftshalbjahres 364,9 Mio. Euro. Beim Wertpapiergeschäft verzeichnete die Bank ein Plus von knapp 26 Prozent auf 100,3 Mio. € (Jahresende 2010: 79,7 Mio. €). Mit den Erträgen aus dem Bankgeschäft sowie freiwilligen Zinsabtretungen und Kapitalschenkungen ihrer Kunden unterstützt die einzige Missionsbank in Deutschland internationale Hilfsprojekte der rd. 10.000 Steyler Missionare und Schwestern in ca. 70 Ländern. Jährlich fließen zwischen 2 und 2,5 Mio. € in diese Projekte. Ein „Geschäftsbericht der guten Taten“ dokumentiert Teile dieser Arbeit.

Nach Zahlen des europäischen Fachverbands für nachhaltige Geldanlagen European Sustainable and Responsible Investmentforum stieg das Investitionsvolumen bei nachhaltigen Geldanlagen von 2008 bis 2010 europaweit um 87 % auf fünf Billionen Euro. Mehr auf der Internetseite http://www.steyler-bank.de

Die Steyler Missionare (SVD) wurden gegründet von Arnold Janssen, geboren am 5.11.1837 in Goch am Niederrhein und einem Bahnbrecher der modernen Missionsbewegung in Europa. Der Sohn eines Fuhrmanns studierte in Münster und Bonn, wurde 1861 zum Priester der Diözese Münster geweiht und Konrektor an der höheren Bürgerschule in Bocholt. Seit 1873 war er Hausgeistlicher bei den Ursulinen in Kempen/Niederrhein. Am 8. September 1875 rief er das erste deutsche Missionshaus im niederländischen Dorf Steyl an der Maas ins Leben, weil eine Gründung auf deutschem Boden wegen des Kulturkampfes nicht möglich war. Wenige Jahre später schickte er die ersten Missionare nach China und gründete zahlreiche Missionshäuser, so in Wien, St. Wendel, in der Nähe von Salzburg und bei Chicago in den USA. Steyler Missionare gingen bis nach Neuguinea, Japan, Südamerika, Brasilien, Chile und auf die Philippinen. Die finanziellen Mittel für diese Unternehmungen und für sein Werk erwirtschaftete die Steyler Missionsdruckerei.

Die Ordensgemeinschaft der „Steyler“ Missionare trägt den offiziellen Namen „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ - Societas Verbi Divini - SVD. Die Ordensfamilie zählt insgesamt rund 10.000 Frauen und Männer, Missionare, Missionsschwestern und Anbetungsschwestern. Sie gehören 65 Nationalitäten an. Arnold Janssen starb am 15.1.1909 in Steyl, Niederlande. Am 19. Oktober 1975 sprach ihn Papst Paul VI. selig, 2003 wurde er heiliggesprochen (Gedenktag im Kirchenjahr: 15. Januar).

Kontakt: Steyler Missionare, Arnold-Janssen-Str. 30, 53757 Sankt Augustin, Tel. 02241 / 237 757, Fax 02241 / 237 376. Mehr: www.steyler.de, www.MissionarIn-auf-Zeit.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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