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Himmel und Erde
Der Tod, die Seelen, der November

VON: CHRISTOF BECKMANN / KNA



Auf den Friedhöfen leuchten die Kerzen, auf den Gräbern prangt frischer Blumenschmuck. Der November ist da – und mit ihm die Totengedenktage. Allerseelen am 2. November steht dabei meistens ein wenig im Schatten vom Vortag Allerheiligen. Was ist eigentlich los an diesen Tagen? Wer sind „alle Seelen“? Und was ist überhaupt die Seele? Fragen an den Theologen und Psychiater Manfred Lütz und den Brauchtumsexperten Manfred Becker-Huberti …

INFO: Am Fest Allerheiligen (1. November) gedenken Christen der Verstorbenen. Ursprünglich war der Tag ein österliches Fest, an dem die Kirche an die unbekannten Heiligen erinnerte, damit nicht nur an die offiziell Heiliggesprochenen. An diesem Tag bekennt die Kirche, „dass es eine große Schar von Menschen gibt aus allen Zeiten und Völkern, deren Leben für immer und ewig geglückt ist“. Die Ursprünge des Allerheiligenfestes finden sich in der jungen Kirche, wo man bereits im 4. Jahrhundert innerhalb des Osterfestkreises ein Gedächtnis aller Märtyrer, der Blutzeugen für den Glauben, beging. Papst Bonifatius IV. legte im Jahr 610 das Fest auf den 13. Mai anlässlich der Weihe des römischen Pantheon zur „Kirche der heiligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer“. Gregor III. dehnte es auf die Feier aller Heiligen aus, und Gregor IV. ordnete es schließlich als „Fest aller Heiligen“ im Jahr 835 für die Gesamtkirche an. Seither wird es am 1. November gefeiert. Am Vorabend, dem 31. Oktober wird in den Vereinigten Staaten und vielen Ländern Europas Halloween gefeiert.

Der Allerseelentag (2. November) etablierte sich 998 vom französischen Benediktinerkloster Cluny aus, als Abt Odilo das festliche Gedächtnis aller Verstorbenen für den 2. November für alle ihm unterstellten Klöster anordnete. 1006 wurde dieser Gedenktag durch Papst Johannes XVIII. für die ganze Kirche verbindlich erklärt. Für die Verstorbenen wird in Messen und Andachten gebetet, die Gläubigen beten in Fürbitten für die Toten und ziehen in Prozessionen zu den mit Blumen geschmückten Gräbern.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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