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Himmel und Erde
Franziskus – Licht aus Assisi in Paderborn

VON: CHRISTOF BECKMANN



Er galt lange als der „Erfinder“ der Krippe: Vor knapp 800 Jahren, 1223 in Greccio/Italien, feierte Franz von Assisi Weihnachten in einem Stall mit Ochs und Esel. Wer mehr über ihn erfahren will, dem sei Paderborn empfohlen. Dort widmet das Erzbischöfliche Diözesanmuseum in der Reihe seiner bekannten Mittelalter-Ausstellungen seit dem 9. Dezember dem Heiligen Franziskus und seinen Ordensgemeinschaften eine große kunst- und kulturhistorische Ausstellung. Zu sehen sind bis 6. Mai 2012 rund 200 Exponate aus international bedeutenden Museen.

INFO: Ein knappes Jahr nach dem Ende der großen Mittelalter-Ausstellung „Für Königtum und Himmelreich – 1.000 Jahre Bischof Meinwerk von Paderborn“ zeigt das Erzbistum Paderborn ein neues Ausstellungsprojekt: In der Ausstellung „Franziskus – Licht aus Assisi“ können sich Besucher des Diözesanmuseums über Weg und Wirkungen des Hl. Franziskus (1181/82–1226) und seiner Weggefährtin, der Hl. Clara (1193/94–1253), informieren.

Francesco Bernardone, Sohn eines reichen Textilhändlers, richtete sein Leben gegen den Willen seines Vaters bewusst nach der Botschaft der Evangelien aus. Seine erklärte ­Nachfolge Christi machte den Mann aus Assisi zu einem Leitstern seiner Zeit: freiwillige Besitz­losigkeit und Friedfertigkeit, Demut und Fürsorge gegenüber den Mitmenschen und die Verant­wortung gegenüber der Schöpfung kennzeichneten seinen Lebensentwurf. Durch Jahrhunderte hindurch inspirierte er Menschen, die nach ­religiös-spiritueller Neuausrichtung ihres Lebens strebten. Die hl. Klara verfolgte das Ziel der evangelischen Armut und des kontemplativen Lebens in der Stille der Klausur. Ausgehend von den Lebensbildern der beiden charis­­ma­tischen Gründergestalten folgt die Ausstellung den vielschichtigen Verzweigungen der Ordensfamilie und beleuchtet die beeindruckende Wirkungsgeschichte der Gemeinschaften der Minderbrüder und -schwestern. (Mehr: www.franziskaner.de)

Die Ausstellung wurde vom Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn in Kooperation mit der Fachstelle Franziskanische Forschung Münster und dem Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters an der Universität Potsdam entwickelt, unterstützt durch alle deutschsprachigen Provinzen der franziskanischen Ordensfamilie. Die Schirmherrschaft hat Erzbischof Hans-Josef Becker zusammen mit den in Rom ansässigen Generalministern der Franziskaner, der Franziskaner-Minoriten und der Kapuziner übernommen. Zahlreiche bedeutende internationale Leihgaben kommen unter anderem aus Assisi, aus der Pinacoteca Vaticana, dem Louvre in Paris, dem Musée de Tessé in Le Mans und dem Bayerischen Nationalmuseum, München.

Besucher können sich auch außerhalb des Museums über das Wirken der Orden in Paderborn informieren. Die Führung „Auf franziskanischen Spuren durch die Stadt“ führt etwa in die ehemaligen Klöster der Minoriten, der Kapuziner und der Kapuzinessen. Seinen Abschluss findet der Rundgang im Franziskanerkloster, in dem eine weitere Ausstellungseinheit zu sehen ist, die sich der wechselvollen Geschichte der Ordensfamilie in der Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts widmet. Der Rundgang dauert etwa 90 Minuten und kostet 55 Euro pro Gruppe. Gruppen ab 15 Personen können auch ein komplettes Franziskus-Tagesprogramm buchen. Zum Preis von 29 Euro pro Person beinhaltet es eine Führung durch die Ausstellung im Diözesanmuseum einschließlich Eintritt, einen Mittagsimbiss sowie einen Stadtrundgang „Auf franziskanischen Spuren“. Weitere Auskünfte: Tourist Information Paderborn, Tel. 05251/882980, Internet: www.paderborn.de/tourismus, www.dioezesanmuseum-paderborn.de.

Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalogband im ­Hirmer-Verlag, München, der alle Facetten des Themas in Beiträgen renommierter Fachwissenschaftler beleuchtet. Das Katalogbuch wird in Bild und Text auf Jahre hinaus den bedeutendsten Beitrag zur monastischen Kultur und zur Kunst der franziskanischen Bewegung, ihrer Ziele und ihrer Geschichte sein: Franziskus - Licht aus Assisi, Hrsg. Christoph Stiegemann, Heinz-Dieter Heimann und Bernd Schmies, Dezember 2011, 448 Seiten, 50 Farbtafeln, 335 Abbildungen in Farbe und 13 in Schwarz-Weiß, ISBN: 978-3-7774-4081-1, ca. 34,90 €

Ein Stern geht auf: 71. Krippenausstellung in Telgte
Unter dem Thema „Ein Stern geht auf“ stellt das Krippenmuseum Telgte eine große Vielfalt an fantasievollen Krippen vor. 106 Krippenkünstler vom Kindergartenkind bis zur 93-jährigen Textilgestalterin haben ihre 121 Krippenkreationen in die Ausstellung gegeben; das Museum ergänzte diese Krippenkunst der Gegenwart mit seinen Neuerwerbungen, so dass es mit insgesamt rund 150 Weihnachtskrippen aufwarten kann. Die Ausstellung geht bis zum 28. Januar 2012. Adresse: RELíGIO - Westfälisches Museum für religiöse Kultur, Herrenstraße 1-2, 48291 Telgte.
Mehr: http://www.museum-telgte.de/


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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