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Himmel und Erde
Neuer Kardinal Woelki lässt in Köln schneidern

VON: CHRISTOF BECKMANN / KNA



Festliches Großereignis im Vatikan: Am 18./19. Februar ernennt Papst Benedikt XVI. 22 neue Kardinäle - darunter auch zwei Deutsche: Der erst seit vergangenem Sommer amtierenden Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki ließ das spezielle Gewand bei seinem Kölner Schneider arbeiten ….

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Neue Kardinäle aus Deutschland

Unter den von Papst Benedikt XVI. in einem feierlichen Konsistorium am Samstag, 18. Februar, um 10.30 Uhr im Petersdom neu aufgenommenen 22 Kardinälen sind auch zwei Deutsche: Der erst seit vergangenem Sommer amtierende Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki und der ebenfalls aus Köln stammende 83-jährige deutsche Jesuitenpater Karl Josef Becker, langjähriger Berater der Glaubenskongregation. Die neuen Kardinäle geloben dem Papst und seinem Nachfolger Treue, Gehorsam und Zusammenarbeit, Benedikt XVI. überreicht jedem das Birett in feuerfarbenem Rot. Mit ihrer Würde erhalten sie auch eine römische Titelkirche, mit der sie formell Pfarrer in Rom werden - ein Brauch, der die Bindung der Kardinäle an die Stadt des Papstes unterstreicht.

Rainer Maria Woelki, ältester von drei Geschwistern, wurde am 18. August 1956 in Köln-Mülheim geboren. Am 14. Juni 1985 empfing er im Kölner Dom die Priesterweihe, übernahm seine erste Kaplanstelle an St. Marien in Neuss, wurde Präses der Kolpingfamilie Neuss-Zentral und 1989 für die Militärseelsorge freigestellt. 1990 Kaplan an St. Joseph in Ratingen und Erzbischöflicher Geheimsekretär, übernahm Woelki 1997 die Leitung des Theologenkonvikts Collegium Albertinum in Bonn. 2000 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Kaplan Seiner Heiligkeit ernannt und in Rom mit einer Arbeit über den ekklesiologi­schen Ort der Pfarrei zum Doktor der Theologie promoviert. Der Papst berief ihn 2003 zum Titularbischof von Scampa, einem untergegangenen Bistum im heutigen Albanien, und Weihbischof in Köln, die Bischofsweihe empfing er am 30. März 2003 durch Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Am 2. Juli 2011 wurde er zum Erzbischof von Berlin ernannt, wo er kurz darauf Gastgeber für den Papst bei dessen Besuch Ende September in der Bundeshauptstadt war.

Karl Josef Becker stammt ebenfalls aus Köln, studierte nach seinem Eintritt in die Gesellschaft Jesu 1948 Theologie und Philosophie und wurde 1958 in Frankfurt zum Priester geweiht. Zunächst lehrte er an der dortigen Hochschule der Jesuiten in St. Georgen und gehörte dann mehr als 30 Jahre lang, von 1969 bis 2003, zu den Professoren der berühmtesten Universität Roms, der von seinem Orden geführten „Gregoriana“. Dort galt er als Fachmann für das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) und lehrte das Fach Dogmatik, die Lehre von den Glaubenssätzen der Kirche, die auch Joseph Ratzinger einst unterrichtet hatte. Becker arbeitete seit den 80-er Jahren als Berater der Glaubenskongregation eng mit Kardinal Ratzinger zusammen, der ihn als Papst im Herbst 2009 als eines von vier Mitgliedern in die Theologengruppe für die Gespräche mit den traditionalistischen Piusbrüdern berief. Der 83-jährige deutsche Jesuit Becker wäre im Falle einer Papstwahl nicht mehr abstimmungsberechtigt.

Mit seinem vierten Konsistorium - nach 2006, 2007 und 2010 - hebt Papst Benedikt XVI. das Kardinalskollegium auf ein Allzeithoch von insgesamt 213 Mitgliedern – von ihnen sind 125 im Alter unter 80 Jahren und dürften damit an einer Papstwahl teilnehmen. Unter ihnen bilden die Europäer mit 67 die Mehrheit, darunter 30 Italiener, denn vor allem in der Besetzung der römischen Kurie haben die Italiener mehrheitlich das Sagen. Die zweitgrößte Gruppe stellen die Lateinamerikaner mit 22 Kardinälen, 15 kommen aus Nordamerika, elf aus Afrika, neun aus Asien und einer aus Australien.
Ein Kardinal gehört zum „Senat des Papstes“ und trägt damit eine besondere Mitverantwortung für die Weltkirche. Die Ernennung bedeutet auch eine besondere Auszeichnung; einige wichtige Bischofssitze, darunter in Deutschland Berlin oder Köln, sind traditionell mit der Kardinalswürde verbunden. In der Kleidung unterscheiden sich die Kardinäle von den Bischöfen durch das Kardinalsrot, das die unverbrüchliche Treue zum Papst bis zur Hingabe des eigenen Lebens symbolisiert.

Das Erzbistum Berlin informiert auf seiner Internetseite über die Kardinalsernennung: www.erzbistumberlin.de


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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