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Himmel und Erde
Kein Spargel und Rhabarber nach Johanni

VON: JOHANNA RISSE



Für den Johannistag heute gibt es viele - noch immer aktuelle - Bauernregeln. So ernten viele deutsche Bauern ab dem 24. Juni keinen Spargel und Rhabarber mehr. Seinen Namen verdankt der Tag dem heiligen Johannes der Täufer. Nachgefragt bei einem Spargelbauern und Dr. Dagmar Hänel vom LVR-Institut für Volkskunde in Bonn ….

INFO: Johannes der Täufer gilt als einer der bedeutendsten Heiligen der orthodoxen, der katholischen und auch der evangelischen Kirchen. Er ist eine historische Person, von der die neutestamentlichen Evangelien, die Apostelgeschichte und der jüdisch-römische Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichten. Geboren zur Zeit des Königs Herodes von Judäa“, trat er im 15. Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius“ als Bußprediger in der Wüste am Jordan und von Judäa auf (27–29 n. Chr.) und gilt als Vorläufer und Wegbereiter Jesu. Er lebte streng asketisch, soll sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt haben, rief zur Umkehr auf, taufte und kündigte das unmittelbare Kommen des Messias an. Vor seiner großen Anhängerschaft taufte er auch Jesus von Nazareth.

Johannes gilt als der letzte Prophet des Alten Testaments und als erster Märtyrer des Christentums: Im Jahr 35 n. Chr. wurde er von Herodes Antipas auf der Festung Machaerus am Toten Meer inhaftiert, weil ihn Johannes wegen seiner Heirat kritisiert hatte und weil Herodes einen Aufstand seiner Anhänger fürchtete. Nach den Evangelien des Markus und Matthäus soll Salome den Kopf Johannes des Täufers als Belohnung für einen Tanz gefordert haben. Heute ist der 29. August unter der Bezeichnung „Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers“ ein kirchlicher Gedenktag. Auch der Koran erwähnt Johannes den Täufer.

Der Gedenktag seiner Geburt ist der 24. Juni, der Johannistag, in der katholischen Kirche ein Hochfest. Nach dem Lukasevangelium soll Johannes sechs Monate älter als Jesus gewesen sein, zudem bezeichnet der Tag die Sommersonnenwende – der 25. Dezember als Geburtstag Jesu ist der Tag der Wintersonnenwende. Dargestellt wird Johannes mit einem Fellgewand, Kreuzstab oder einem Lamm. Er ist Schutzheiliger des Johanniter- bzw. Malteserritterordens und zahlreicher Landschaften und Städte. Für den 24. Juni, den Johannistag, gibt es viele Bauernregeln. Viele deutsche Bauern ernten ab dem 24. Juni keinen Spargel und Rhabarber mehr.

Unsere Gesprächspartner: Spargelbauer Leonhard Palm aus Bornheim am Rhein; Dr. Dagmar Hänel, Leiterin der Abteilung Volkskunde beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte. Kontakt: LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Abteilung Volkskunde, Endenicher Str. 133, 53115 Bonn, Tel. 0228 / 98 34 261, E-Mail: dagmar.haenel(bei)lvr.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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