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Himmel und Erde
Das Labyrinth von Bonn

VON: JOHANNA RISSE



Es sind Sommerferien, doch nicht jeder hat unbedingt Zeit, in den Urlaub zu fahren. Für Daheimgebliebenen gibt es in NRW viele attraktive Ausflugsziele: Zum Beispiel das größte mobile Labyrinth in Bonn. Dort kann man sich nach Herzenslust verlaufen. Doch ein Labyrinth ist kein Irrgarten. Im Mittelalter waren solche Bodenbilder oft in den Kathedralen angebracht. Es gilt als Sinnbild für das eigene Leben ...

INFO: Das weltgrößte mobile Labyrinth, vom 1. Mai - 24. Juni noch am Florianturm im Westfalenpark in Dortmund zu Gast, ist seit dem 30. Juni im Bonner Rheinauen-Park aufgebaut. Bis zum 9. September 2012 können sich Besucher auf einer Grundfläche von 1.800 Quadratmetern und einer regelmäßig veränderten Weglänge und –strecke von 1.350 Metern nach Herzenslust verlaufen. Ziel in der Mitte ist ein Aussichtsturm (Daten: 1800 qm Grundfläche, 1350 m Weglänge, 4000 m Seil, 2900 qm Kunststoffplane, 1700 m Kunststoffrohr, 1200 m Elektrokabel, 26 Tonnen Gesamtgewicht, 1000 Stunden Bauzeit). Die Wände sind so angebracht, dass jeder im Notfall zum Ausgang abkürzen kann. Der Eintritt kostet für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre drei Euro pro Person, für Erwachsene 3,50 Euro. Der Erlös ist für ein Projekt bestimmt, das Sicherheit und Sauberkeit in der Rheinaue fördern soll. Internet: www.verlaufen.com.

Das seit rund 4.000 Jahren in Nordafrika, in Europa, vereinzelt auch auf anderen Kontinenten auftretende Symbol des (begehbaren) Labyrinths tritt seit dem frühen 4. Jahrhundert auch in Kirchen auf. Eine Rolle für die in spielerischer Umsetzung eines Ornaments Darstellung oder Anlage spielen mit ihrer spezifischen Zahlen- und Buchstabensymbolik wohl vor allem meditativ-religiöse Gründe und rituelle Handlungen. Als christliches Labyrinth mit (elf) Umgängen wurde es in den mittelalterlichen Fußbodenlabyrinthen christlicher Kathedralen perfektioniert. Es gilt als Sinnbild des Kosmos und des eigenen Lebensweges, für die Suche nach der Mitte, nach Selbstfindung, Selbsterkenntnis und als Sinnbild für Auferstehung und die Befreiung des Christen vom Diesseits. Mehr: http://www.begehbare-labyrinthe.de/.

Unsere Gesprächspartnerin: Dr. Dagmar Hänel, Leiterin der Abteilung Volkskunde beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte. Kontakt: LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Abteilung Volkskunde, Endenicher Str. 133, 53115 Bonn, Tel. 0228 / 98 34 261, E-Mail: dagmar.haenel(bei)lvr.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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