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Himmel und Erde
Kirchen sind besondere Orte

VON: CHRISTOF BECKMANN



Der Prozess und das Urteil gegen die Aktivistinnen von „Pussy Riot“ in Russland hatten Riesenwellen geschlagen. Doch Nachahmer gab es auch im Kölner Dom. Dort störten Vermummte die Messe – und so geht es nicht: „Schade um das Anliegen“, sagt Weihbischof Dr. Heiner Koch ...

INFO: Zwei Männer und eine Frau waren am Sonntag, 19. August 2012, beim Pontifikalamt im Kölner Dom mit bunten Kostümen und maskiert in Richtung Altar vorgedrungen, wo sie mit gebetsartigen Gesten und lauten Parolen die Messfeier unterbrachen. Domschweizer drängten die Gruppe nach wenigen Minuten nach draußen ab. Die Kölner Polizei stellte gegen die drei Störer Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Hausfriedensbruch und Störung der Religionsausübung. Zudem wurden drei Platzverweise erteilt. Domdechant Robert Kleine kündigte Strafanzeige gegen die drei „Pussy-Riot“-Unterstützer an. Sie hätten mit ihrem Protest während des Gottesdienstes die Ruhe im Dom gestört. Das Recht auf Demonstrationsfreiheit dürfe nicht über das Recht auf Religionsfreiheit und die religiösen Gefühle der Gottesdienstfeiernden gestellt werden.

Zur Heiligen Messe: Die Messe (vom lat. Entlassungsruf „ite, missa est“ / „Ihr seid gesendet“), die in ihrer Form seit der Spätantike als Vergegenwärtigung des Lebens, Todes und der Auferstehung Jesu Christi gefeiert wird, besteht aus zwei Teilen.
Bestandteile des Wortgottesdienstes sind nach der Eröffnung das Schuldbekenntnis, die Bitte um Erbarmen im Kyrie, die Preisung Gottes im Gloria, das Tagesgebet, die Lesung aus dem Alten und Neuen Testament, der Psalm, das Evangelium, die Predigt, das Glaubensbekenntnis und die Fürbitten.
Im zweiten Teil der Eucharistiefeier folgt der Gabenbereitung und dem Gabengebet das eucharistische Hochgebet mit der Gabenbereitung und dem Sanctus, der Wandlung von Brot und Wein, das Vaterunser, das Friedensgebet mit dem Friedensgruß, die Brotbrechung mit dem Agnus Dei, die Kommunion aller Gläubigen, das Schlussgebet mit Segen und Auszug.
In ihrem Wesen ist die Messe Ort einer tiefen mystischen Vereinigung mit Gott, die den ganzen Menschen und die ganze Schöpfung umfasst. Das Lob Gottes, der Dank für alle Gaben, aber auch die ganz alltäglichen Sorgen, die den Menschen bedrängen, sind in die Messe aufgenommen, ebenso die Buße für eigene Verfehlungen und Unzulänglichkeiten und die Klage über Unrecht und Mangel, die mit der Bitte um Hilfe und Beistand auch in die Fürbitten aufgenommen werden.

Unser Gesprächspartner: Weihbischof Dr. Heiner Koch, geboren 1954 in Düsseldorf, studierte nach dem Abitur am Düsseldorfer Geschwister-Scholl-Gymnasium Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaft an der Universität Bonn und beendete das Studium mit dem Staatsexamen in Erziehungswissenschaft und der Promotion zum Dr. theol. mit einer Arbeit über „Befreiung zum Sein als Grundperspektive christlicher Religionspädagogik“. 1980 in Köln zum Priester geweiht, dann bis Ende 1983 Kaplan an St. Martinus in Kaarst, sechs Jahre Stadtjugendseelsorger und BDKJ-Präses im Stadtdekanat Neuss, seit 1984 Hochschulpfarrer an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf tätig und Subsidiar an St. Paulus in Düsseldorf.
Ab 1989 Rector ecclesiae der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in der Kölner Marzellenstraße, Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Kölner Generalvikariat, zugleich Diözesan-Frauen- und Männerseelsorger und kfd-Diözesanpräses. 1992 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Generalvikariat; im Oktober 2002 zum stellvertretenden Generalvikar ernannt, 1993-1998 Subsidiar an der Hohen Domkirche, seit 1. August 1998 Residierender Domkapitular im Kölner Metropolitankapitel. 1996 zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt, seit 1995 als Bundespräses des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. An der Vorbereitung und Durchführung des Weltjugendtags in Köln war er von 2002 bis 2005 als dessen Generalsekretär führend beteiligt.
Weihe zum Weihbischof am 7. Mai 2006, seit 2012 Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln. Beauftragt für den Pastoralbezirk Süd, Bischofsvikar für die Seelsorge an fremdsprachigen Katholiken, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die deutschsprachige Seelsorge im Ausland, Mitglied der Kommissionen „Gesellschaftliche und soziale Fragen“ (VI), „Ehe und Familie“ (XI) und „Migration“(XIV) der Deutschen Bischofskonferenz. Kontakt: Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Internet: www.erzbistum-koeln.de

Unsere kurzen Meldungen:

 

„Singende Mönche“ von Heiligenkreuz besuchen Paralympics: Die singenden Mönche des österreichischen Stiftes Heiligenkreuz präsentieren gestern ihre neue CD bei den Paralympischen
Spielen in London. Sie folgten damit einer Einladung des Österreichischen Paralympischen Komitees. Die CD „Chant - Amor et Passio“ wird am Abend des 4. September im Londoner Trinity House vorgestellt. Mehrere Exemplare würden an Behindertensportler und Funktionäre verschenkt. Die Zisterziensermönche von Heiligenkreuz im Wienerwald landeten mit ihrem Album „Chant - Music for Paradise“ 2008 einen Welterfolg und erreichten mehrfach Platin-Status. Das von „Universal Music“ produzierte erste Album war in den englischen Top Ten, Nummer 1 in den USA und wurde zum „Album des Jahres 2009“ der «Classical Brit Awards» nominiert. Die Einnahmen aus den CD-Produktionen kommen nach Angaben der Abtei der Unterstützung und Ausbildung von Priestern in Entwicklungsländern zugute. (KNA)

 

Anmeldung für Weltjugendtag in Rio gestartet: Jugendliche aus aller Welt können sich ab sofort zum katholischen Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro anmelden. Die Registrierung für das Großereignis vom 23. bis 28. Juli, für das auch Papst Benedikt XVI. an die Copacabana reisen will, ist über die Internetseite www.rio2013.com möglich. Deutsche Teilnehmer finden Details zu Anmeldung, Unterbringung und Verpflegung neben der offiziellen Website der Rio-Organisatoren auch über die Internetseite www.wjt.de. Die Organisatoren rechnen mit einer Besucherzahl im Millionenbereich. Die Preise variieren je nach Herkunftsland der Teilnehmer, um auch Weltjugendtagspilgern aus ärmeren Staaten die Reise zu ermöglichen. Mehr Infos zu Kirche und Sport bei den Paralympics unter www.dbk.de und http://www.ekd.de/kirche-und-sport/daten/london-2012-web.pdf, mehr: www.kirche-und-sport.de. KNA)

 

Internationale Jugendwallfahrt nach Telgte: „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“ (Lk 1,79) lautete das Leitwort der Internationalen Jugendwallfahrt von Münster nach Telgte am 1. September, zu der die Gemeinden anderer Muttersprache im Bistum Münster einluden. Nach dem Start in der St.-Mauritz-Kirche in Münster war der Weg nach Telgte von Meditationen und Impulsen, Gebeten und Gesängen geprägt. Nach dem mehrsprachigen Gottesdienst um 13 Uhr in der dortigen Clemenskirche mit Weihbischof Geerlings gab es eine internationale Begegnung auf den Emswiesen mit Kulturprogramm. Beendet wurde die Wallfahrt mit einem meditativen Gebet in der Gnadenkapelle in Telgte.

 

„Leben in Fülle – schon hier auf Erden?“ - 59. Friedenswallfahrt der KAB nach Rott: Unter dem Leitwort „Leben in Fülle - schon hier auf Erden?“ startete am Samstag, 1. September 2012, die 59. Friedenswallfahrt der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) zum Kreuz nach Rott. Die Pilger trafen sich an der Gaststätte „Altes Jägerhaus“ in Mulartshütte und brachen von dort in einem Friedensgang zur Eucharistie mit anschließendem Kreuzweg unter dem Kreuz auf der Rotter Höhe auf. (iba)

 

Kampagne ruft zu Demonstrationen gegen Waffenhandel auf: Die Kampagne „Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!“ hat zum Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs am 1. September in Berlin zur Teilnahme an Demonstrationen gegen Waffenhandel aufgerufen. Nach Angaben der Kampagne finden deutschlandweit mehr als 50 Protestveranstaltungen gegen Rüstungsexporte statt. Kampagnensprecherin und Pax Christi-Generalsekretärin, Christine Hoffmann, kritisierte geplante Panzerlieferungen einer deutschen Firma an Saudi-Arabien, Katar und Indonesien als „Schlag ins Gesicht für Opposition und Minderheiten in den Empfängerländern“. Mehr Informationen unter www.aufschrei-waffenhandel.de (KNA)


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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