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Himmel und Erde
Kirchliches Hochfest: Maria Immaculata

VON: CHRISTOF BECKMANN / ELISABETH GRAF



Gestern Nachmittag legte Papst Benedikt vor der Marienfigur an der Spanische Treppe in Rom einen Korb Rosen nieder und betete – ein Brauch in jedem Jahr, seit 1854. Denn damals wurde das Dogma von der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ verkündet. Schon die frühen Christen waren der Überzeugung: Wenn Gott durch Maria Mensch wird, dann ist sie etwas Besonderes. Mehr mit Herbert Rücker, katholischer Pastor in Mülheim an der Ruhr …

INFO: Das Fest der Empfängnis Mariens erreichte im 9. Jahrhundert von Konstantinopel aus Süditalien und Sizilien und setzte sich besonders von England her durch. Papst Sixtus IV. (1471-1484) führte das liturgische Fest der „Immaculata“ für die gesamte katholische Kirche ein, das Konzil von Trient (1545-1565) stellte fest, dass Maria von den Aussagen der Erbsündenlehre ausgenommen ist. Unter Papst Clemens XI. weitete sich das Fest unter dem seit damals einheitlichen Namen „Mariä Empfängnis“ 1708 auf die gesamte katholische Kirche aus.

Papst Pius IX. verkündete mit der Bulle „Ineffabilis Deus“ („Der über alle Worte erhabene Gott“) vom 8. Dezember 1854: „Die Lehre, dass die allerseligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch die einzigartige Gnade und Bevorzugung des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechts, von jeglichem Makel der Urschuld unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und muss deshalb von allen Gläubigen fest und unabänderlich geglaubt werden.“ Mit dem Dogma fixierte er ein verbindliches Glaubensgut für die gesamte römisch-katholische Kirche. Gemeint ist nicht das geheimnisvolle Ereignis, das zur Geburt Jesu führte, sondern die gesamte irdische Existenz seiner Mutter Maria. Weitere Impulse für die Volksfrömmigkeit kamen aus den Marienerscheinungen im südfranzösischen Lourdes, wo sich die Muttergottes der Seherin Bernadette Soubirous 1858 als die „unbefleckt Empfangene“ offenbarte.

Der katholische Feiertag, nach dem lateinischen Namen des Dogmas auch Fest der „Immaculata“ genannt, wird weltweit am 8. Dezember begangen, in vielen katholisch geprägten Ländern ist er auch staatlicher Feiertag.

Unser Gesprächspartner: Pfarrer Herbert Rücker aus der Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt in Mülheim, Priesterweihe am 29. Januar 1969 durch Bischof Dr. Franz Hengsbach in St. Marien Mülheim, drei Jahre Kaplan in St. Meinolphus-Mauritius Bochum, bis 1979 Religionsunterricht am Clauberg-Gymnasium in Duisburg, an der Gesamtschule Kierspe und am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lüdenscheid. Dort bis 1985 Pfarrer der Gemeinde St. Petrus und Paulus. 1985 Pfarrer von St. Bonifatius in Essen-Huttrop, Bezirkspräses der 55 Essener KAB-Vereine, Stadtmännerseelsorger für die damaligen acht Essener Dekanate, Dechant des Dekanates Essen-Mitte. Seit 2011 wieder in seiner Heimatgemeinde, Präses der KAB. Zahlreiche Pilger- und Kulturfahrten nach Frankreich, Italien, Israel und Nordwestspanien.

Kontakt: Mülheim, Antoniusstr. 3, Tel. 0208 / 43 78 98 84, Fax 0208 / 305 52 778. Internet: http://www.mariae-geburt.com.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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