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Himmel und Erde
Karl, Europa und die Stadt der Printen

VON: JOHANNA RISSE



Aachen rüstet für diverse Feierlichkeiten: An Christi Himmelfahrt wird der Karlspreis verliehen und 2014 der 1.200 Todestag von Karl dem Großen begangen. Die Vorbereitungen für Ausstellungen haben begonnen, für die Heiligtumswallfahrt auch, der Buchmarkt rüstet sich. Und traditionell kommen die Pilger wieder - vor allem aus dem Rheinland, Belgien, den Niederlanden und auch aus dem Land der Magyaren. Frage also zum Europa-Tag am 9. Mai an das Volk rund um den Katschhof und den Karlsbrunnen vor dem Rathaus: Was ist denn dran am Karl? Zu Recht ein „Vater Europas“?

INFO: Karl I. „der Große“ gilt als erster Einiger Europas (Gedenktag katholisch: 28. Januar, Hochfest in Aachen, in Aachen: Übertragung der Gebeine: 27. Juli, Kaiser des Frankenreiches, * 2. April 742 (?), † 814 in Aachen). Er übernahm nach dem Tod seines Vaters Pippin des Kleinen 768 gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann Titel und Regierung als König der Franken und 771 die Alleinherrschaft. Er nahm den aus Rom geflohenen Papst Leo III. bei sich auf, bestätigte dem Papst die Herrschaft über den Kirchenstaat und wurde am 25. Dezember 800 in Rom durch Papst Leo zum Kaiser gekrönt. Karls Bedeutung liegt vor allem in seiner politischen und geschichtlichen Wirksamkeit. Seine Politik legte strukturelle, kulturelle und politische Grundfundamente des christlichen Abendlandes. Karl wurde nach seinem Tod 814 in seiner Pfalzkapelle, dem Aachener Münster, in einem römischen Marmorsarkophag beigesetzt. Kaiser Friedrich Barbarossas veranlasste 1165 die Heiligsprechung Karls durch den Erzbischof von Köln unter Billigung von Gegenpapst Paschalis III., aber gegen den Willen von Papst Alexander III. Seit 1176 wird die Verehrung geduldet: sie ist offiziell „gestattet, nicht anerkannt“, er ist deshalb nicht im Martyrologium Romanum verzeichnet.

Buchtipps: „Karl der Große. Vater Europas“ von Alessandro Barbero. Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki (Orig.: Carlo Magno. Un Padre dell‘Europa, Editori Laterza) 1. Aufl. 2007, Stammtafeln 460 Seiten, ISBN: 978-3-608-94030-5; Karl der Große. Leben und Wirkung, Kunst und Architektur, hg. v. Michael Imhof, Christoph Winterer, 240 Seiten, 360 Farb- und 15 S/W-Abbildungen, Broschur, 2. Auflage als Sonderausgabe, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2013 (1. Aufl. 2005), ISBN 978-3-932526-61-9, Euro 14,95

Karlspreis 2013: Der 1950 erstmals vergebene Internationale Karlspreis zu Aachen ist der älteste und bekannteste Preis, mit dem Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet werden, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. Er wird traditionell am Christi Himmelfahrtstag im Krönungssaal des Aachener Rathauses im Rahmen eines Festaktes überreicht. In Anerkennung ihrer bedeutenden persönlichen Verdienste um die europäische Integration und die für Europa beispielgebende Entwicklung ihres Landes ehrt das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen 2013 die Präsidentin der Republik Litauen Dr. Dalia Grybauskaite. Mehr: Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen, www.karlspreis.de.

Karlsjahr 2014: Anlässlich des 1.200. Todestages von Kaiser Karl dem Großen am 28. Januar kommenden Jahres planen die Stadt Aachen und das Aachener Domkapitel vom 20. Juni bis 21. September 2014 drei Sonderausstellungen unter dem Titel „Karl der Große. Macht Kunst Schätze“. Im Krönungssaal des Aachener Rathauses werden „Orte der Macht“ Karls des Großen präsentiert, das Centre Charlemagne zeigt „Karls Kunst“ und die Domschatzkammer Kirchenschätze des Mittelalters. Schirmherr aller drei Ausstellungen ist Bundespräsident Joachim Gauck, der Europarat offizieller Unterstützer.

 


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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