HOMESitemapImpressum

Home > Himmel & Erde  
Himmel und Erde
Spiritaner in Knechtsteden

VON: JOHANNA RISSE



Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Naturführungen und sogar Mittelalterliche Handwerkermärkte: Auf dem Klostergelände in Knechtsteden ist immer was los. Es liegt in Dormagen, mitten im Grünen zwischen Köln und Neuss. Ein lohnendes Ausflugsziel und aktives Kloster. Denn Knechtsteden ist das deutsche Zentrum des katholischen Missionsordens der Spiritaner. Heute leben dort rund 30 Patres, alle sind von ihrer langjährigen Missionstätigkeit im Ausland zurückgekehrt, und vermitteln nun in der Seelsorge die zentrale Botschaft der Weltmission. …

INFO: Die Kirche in Knechtsteden westlich von Dormagen hat in diesem Jahr ein Jubiläum: der erste Bauabschnitt begann vor 875 Jahren zur Zeit der Prämonstratenser, dem von Norbert von Xanten gegründeten Orden, der bereits massiv missionarisch tätig war. So auch die Spiritaner (Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist und vom Unbefleckten Herzen Mariens), 1703 für die Seelsorge in den französischen Kolonien und für die Jugendbildung und Armenfürsorge gegründet, seit 1848 als „Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist“ weltweit tätig - derzeit in 61 Ländern auf allen fünf Kontinenten tätig. Vor genau 150 Jahren, 1863, gründeten sie das erste Missionshaus auf deutschem Boden in Kaiserswerth, erwarben 1864 die alte Zisterzienserabtei Marienstatt als Missionsschule und richteten im benachbarten Marienthal das Noviziat für die Brüder ein.

Vor 140 Jahren, 1873, wurden sie wie viele andere Orden im Kulturkampf als „Jesuitenverwandte“ aus Deutschland verwiesen. Afrikamissionar Pater Amandus Acker, zuvor tätig in Sansibar, erhielt vom General seines Ordens in Paris den Auftrag, in Deutschland eine spiritanische Provinz mit Missionshäusern ins Leben zu rufen. Als Ein-Mann-Betrieb baute er die Ruine der alten Prämonstratenserabtei im Besitz der Kölner Armenverwaltung ab 1895 als erste Niederlassung aus. Auch in Deutsch-Ostafrika während der deutschen Kolonialherrschaft eine nennenswerte Rolle: Kaiser Wilhelm II. schätzte den Pater, der die Abschaffung der Sklaverei und Polygamie sowie die Errichtung von Schulen und Krankenhäusern für die Kolonien forderte. Auf seine Initiative hin wurden in den deutschen Diözesen Gelder gesammelt zum Loskauf von Sklaven und Sklavenkindern. In seiner neuen Blütezeit füllten bis zu 450 Menschen das durch Ackerbau, Viehzucht und Betriebe fast autonome Klosterdorf mit Leben. Hier bereiteten sich die zukünftigen Missionare vor: in Ausbildungswerkstätten, im Gymnasium, Postulat, Noviziat und an der Theologisch-Philosophischen Ordenshochschule. Von hier aus zogen sie nach Afrika und Brasilien.

1941 durch die Nazis aufgelöst, lebten das Internat und die Philosophisch-Theologische Hochschule wieder auf, mussten aber 1967 geschlossen werden und die Schule wurde von einem Trägerverein übernommen. 1996 zog das Provinzialat von Köln nach Knechtsteden, seitdem „Zentrale“ für die deutsche Spiritanerprovinz und der hiervon ausgehenden Missionsarbeit. Hier ist auch das Arbeitslosenprojekt APD, ein Selbstversorgerhaus für Jugendliche und ein Kunstverein untergebracht, es gibt neben Basilika und Bibliothek, die Galerie-Werkstatt, Gaststätte Klosterhof, Haus der Natur, Klosterläden, Kulturhof, Norbert-Gymnasium, Spielplatz, Theaterscheune und einen Waldkindergarten. Im Zentrum untergebracht ist auch ein Berufsausbildungszentrum, das berufsbegleitend auf die Meisterprüfung im Augenoptikerhandwerk vorbereitet - in Kooperation mit der FH Jena bietet hier der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) einen berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Optometrie. Seit zehn Jahren wird die ehemalige Tagungs- und Bildungsstätte als „Pension Augenblick Knechtsteden“ durch das ZVA-Bildungszentrums betrieben. Weitere Spiritaner-Gemeinschaften haben sich in Würselen-Broich, Rostock, Speyer und Stuttgart sowie in Podvinje/Kroatien niedergelassen, der deutsche Hauptsitz befindet sich im Kloster Knechtsteden.

Gottesdienstzeiten an Sonn- und Feiertagen: 8.00 Heilige Messe, 10.30 Heilige Messe (Amt), 18.00 Heilige Messe; an Wochentagen: 7.30 Heilige Messe in der Sakramentskapelle (außer Donnerstags ), Donnerstag: 18.00 Heilige Messe, Beichte: Samstag und vor Feiertagen 15.30-16.30. Kontakt: Missionshaus der Spiritaner, Kloster Knechtsteden, 41540 Dormagen, Tel. 02133 869-102, Fax 02133 869-105, E-Mail: info(bei)spiritaner.de, Internet: http://www.spiritaner.de/knechtsteden/, http://www.spiritaner.de


Borghorster Stiftskreuz gestohlen
Nach dem Diebstahl des Stiftskreuzes aus der Nikomedes-Kirche in Borghorst / Kreis Steinfurt hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen und eine überörtliche Fahndung nach den Tätern eingeleitet. Nach Polizeimeldung vom 29.10.2013, 16:20 Uhr, betraten am Dienstagmittag (29.10.2013) gegen 13.24 Uhr drei Männer das Kirchengebäude, brachen die Vitrine, in der das Kreuz aufbewahrt wurde, auf und entnahmen das etwa 40 cm große, mit Gold belegte und mit Edelsteinen besetzte Kreuz aus dem 11. Jahrhundert. Anschließend stiegen die drei etwa 25 bis 30 Jahre alten, 180 cm großen Männer in einen schwarzen Mercedes Limousine mit Bremer Kennzeichen (HB - ), in dem ein vierter Mann gewartet hatte und flüchteten.
Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zu dem Diebstahl geben können. Sie fragt: Wer hat den schwarzen Mercedes gesehen? Wer kann Angaben zu den vier 25 bis 30 Jahre alten Dieben machen? Kontakt: Telefon 02551 / 15-4115.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
he11015_04.wma



Seite drucken...