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Himmel und Erde
Trauerkultur und neue Trends

VON: CHRISTOF BECKMANN, KNA



Kann ja sein, dass das Wetter einiges dazu beiträgt, aber ein trauriger Feiertag ist das heute eigentlich nicht. Allerheiligen gehörte ganz früher sogar mal zu Ostern. Spätestens aber, wenn heute Nachmittag die Gräber auf den Friedhöfen gesegnet und bundesweit Abermillionen Lichter aufgestellt werden, dann kommt doch ein anderes Gefühl auf. Dann hat Allerseelen schon begonnen und da geht’s um Trauer, Erinnerung und die findet heute in ganz neuen Formen Ausdruck: Da gibt’s Gräberfelder, die wie Fußballstadien gebaut werden, virtuelle digitale Grabsteine und Trauerseiten im Internet – sogar mit entsprechenden QR-Codes am Grabstein ….

INFO: Am Fest Allerheiligen (1. November) gedenken Christen der Verstorbenen. Ursprünglich war der Tag ein österliches Fest, an dem die Kirche an die unbekannten Heiligen erinnerte, damit nicht nur an die offiziell Heiliggesprochenen. An diesem Tag bekennt die Kirche, „dass es eine große Schar von Menschen gibt aus allen Zeiten und Völkern, deren Leben für immer und ewig geglückt ist“. Die Ursprünge des Allerheiligenfestes finden sich in der jungen Kirche, wo man bereits im 4. Jahrhundert innerhalb des Osterfestkreises ein Gedächtnis aller Märtyrer, der Blutzeugen für den Glauben, beging. Papst Bonifatius IV. legte im Jahr 610 das Fest auf den 13. Mai anlässlich der Weihe des römischen Pantheon zur „Kirche der heiligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer“. Gregor III. dehnte es auf die Feier aller Heiligen aus, und Gregor IV. ordnete es schließlich als „Fest aller Heiligen“ im Jahr 835 für die Gesamtkirche an. Seither wird es am 1. November gefeiert. Am Vorabend, dem 31. Oktober wird in den Vereinigten Staaten und vielen Ländern Europas Halloween gefeiert.

Der Allerseelentag (2. November) etablierte sich 998 vom französischen Benediktinerkloster Cluny aus, als Abt Odilo das festliche Gedächtnis aller Verstorbenen für den 2. November für alle ihm unterstellten Klöster anordnete. 1006 wurde dieser Gedenktag durch Papst Johannes XVIII. für die ganze Kirche verbindlich erklärt. Für die Verstorbenen wird in Messen und Andachten gebetet, die Gläubigen legen Fürbitte für die Toten ein und ziehen in Prozessionen zu den mit Blumen geschmückten Gräbern.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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